Besuchen Sie uns auf LinkedIn
Sonntag, 28. April 2024
Creditreform Firmeninsolvenz-Statistik Q1/ 2015

„Unternehmensinsolvenzen gehen weiter stark zurück“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 13.05.2015 | |  Archiv
Die Creditreform Firmeninsolvenzstatistik für das erste Quartal 2015 zeigt: Unternehmensinsolvenzen gehen - mit 22 Insolvenzverfahren pro Werktag - weiter stark zurück. Die Creditreform Firmeninsolvenzstatistik für das erste Quartal 2015 zeigt: Unternehmensinsolvenzen gehen - mit 22 Insolvenzverfahren pro Werktag - weiter stark zurück.

Creditreform hat die Firmeninsolvenzstatistik für das 1. Quartal 2015 veröffentlicht und diese zeigt „die Fortsetzung der positiven Entwicklung des vergangenen Jahres“, wie Creditreform sagt: Die Unternehmensinsolvenzen sind um rund 11% auf 1.338 Verfahren weiter zurückgegangen. Die Anzahl an eröffneten Verfahren ist dabei um 7% auf 801 Unternehmen gesunken. In 537 Fällen (-16,6%) wurden die Insolvenzanträge mangels kostendeckenden Vermögens abgewiesen. Die Zahl der betroffenen Arbeitnehmer (2.800) und Gläubiger (15.000) als auch die Höhe der Verbindlichkeiten (300 Mio.) gehen zurück.

Die Creditreform Firmeninsolvenzstatistik zeigt einen Trend, nämlich dass vor allem viele Kleinst- und Kleinunternehmen scheitern. Zu den Hauptursachen sagt Gerhard Weinhofer, GF des Gläubigerschutzverbandes Creditreform: „Managementfehler sind hauptverantwortlich für Insolvenzen: das Nicht-Erkennen einer Krise, fehlendes Risikomanagement, Unflexibilität im Wettbewerb. Vor allem Kleinunternehmen scheitern oft am Einmaleins des Unternehmertums, der Buchhaltung und dem Rechnungswesen.“

Bundesländervergleich  

Die Firmeninsolvenzstatistik zeigt im Hinblick auf die Bundesländer ein starkes West-Ostgefälle: „Je weiter man in den Westen kommt, desto stärker sind die Insolvenzen rückläufig. In Tirol (-31,2%), Vorarlberg (-28,6%) und in Salzburg (-22,4%) sind die Insolvenzen am stärksten zurückgegangen. Die geringsten Rückgänge haben Niederösterreich (-1,7%), Kärnten (-2,6%) und das Burgenland (-4,4%) zu verzeichnen“, so Creditreform. Die höchste relative Insolvenzbetroffenheit herrschte laut Statistik in Wien mit knapp fünf Insolvenzen pro 1.000 Unternehmen. Österreichweit wurden im Durchschnitt nicht einmal vier Insolvenzen pro 1.000 Unternehmen gezählt.

Branchenvergleich

Die am stärksten betroffenen Branchen sind – „wie üblich“, sagt Creditreform – das Bauwesen und die Branche „Verkehr- und Nachrichtenübermittlung“ (Transportwesen) mit 10,6 bzw. 9,0 Insolvenzen je 1.000 Branchenunternehmen. Zurückgegangen sind die Insolvenzen hingegen am stärksten in der Branche „Kredit- und Versicherungswesen“ sowie bei den „Unternehmensbezogenen Dienstleistungen“. Als erfreulich für den Industriestandort Österreich beschreibt Creditreform den Rückgang in der Branche „Sachgütererzeugung“ um 14,7%.

Fazit

Creditreform fasst zusammen: „Griechenland- und Ukrainekrise, EZB-Geldschwemme, eine Wirtschaft auf ‚Kriechspur’ – Österreichs Unternehmen sind (noch) robust aufgestellt. Entgegen der landläufigen Beobachtung hinsichtlich pessimistischer Einstellung und negativer Prognosen gehen die Insolvenzen zurück.Grund dafür könnte laut dem Gläubigerschutzverband sein, dass die deutsche Wirtschaft nach wie vor gut läuft, Ölpreis und Eurokurs niedrig sind und die Banken sich verstärkt um die Restrukturierung kümmern. „Experten zufolge soll die Anzahl der außergerichtlichen Sanierungen die der Insolvenzfälle um das Vierfache übersteigen. Ebenso stellen in wirtschaftlich anspruchsvollen Zeiten öffentliche Gläubiger nicht ganz so rasch einen Insolvenzantrag, sondern sind gegenüber säumigen Schuldnern etwas nachsichtiger. Aufgrund der in vielfacher Hinsicht volatilen Zeiten ist daher eine Prognose für die kommenden Monate nicht tunlich“, erläutert Creditreform.

Diesen Beitrag teilen

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

An einen Freund senden