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Montag, 29. April 2024
Export knackt 80%-Marke

Elektro- und Elektronikindustrie im Fünfjahres-Hoch

Hintergrund | Dominik Schebach | 10.07.2015 | |  Archiv
FEEI-Präsidentin Brigitte Ederer und FEEI-GF Lothar Roitner präsentierten heute die Jahresbilanz des FEEI. FEEI-Präsidentin Brigitte Ederer und FEEI-GF Lothar Roitner präsentierten heute die Jahresbilanz des FEEI.

 Die Elektro- und Elektronikindustrie in Österreich wächst und erreichte im Vorjahr sogar ein Fünfjahres-Hoch bei Produktionswert und Export. Doch die Branche hat noch immer nicht das Niveau vor den Krisenjahren 2008/9 wiedererreicht. Das berichteten heute FEEI-Präsidentin Brigitte Ederer und FEEI-GF Lothar Roitner in ihrem Bericht zum Jahr 2014. Um die vorsichtige Erholung in der stark exportorientierten Branche weiter zu fördern, forderten sie unter anderem deutliche Impulse bei der Bildungs- und Forschungspolitik.

Insgesamt konnte die Gesamtproduktion der EEI auf 12,7 Mrd Euro (+2,6%) gesteigert werden. Die Exporte legten im vergangenen Jahr gar um 4% zu. – Inzwischen gehen bereits mehr als 80% der Produktion in den Export. Dabei konnte der Export in den EU-Raum um 5,1% zulegen, der Export in die USA (nach Deutschland bereits der zweitwichtigste Absatzmarkt der österreichischen EEI) gar um 9,4%. Lediglich die Ausfuhren nach Asien legten 2014 kaum zu (+1,6%). Die Inlandsnachfrage ist dagegen um 1,5% gesunken. Gestiegen ist dafür die Zahl der Beschäftigten (+1,7% oder 997 Beschäftigte) auf 60.135.

Das erste Quartal 2015 schreibt laut Ederer den Trend fort. Während der Auftragseingang fast unverändert bleibe, steige der Produktionswert. Optimistisch stimme sie, dass Frühindikatoren wie elektronische Komponenten weiterhin stark nachgefragt werden. Trotzdem zeigt sie sich mit der Entwicklung auf dem heimischen Markt unzufrieden.

„Es wird zu wenig konsumiert. Vor allem die notwendigen Investitionen in die Infrastruktur fehlen“, so Ederer. Sie fordert deswegen u.a. auch den zügigen Ausbau der Breitband-Infrastruktur. „Es kann nicht sein, dass heute österreichische Betriebe noch Probleme beim Breitbandzugang haben. Genauso wie in der Vergangenheit vielleicht ein Gleisanschluss notwendig war, so geht es heute nicht mehr ohne Breitband.“

Herausforderungen

Die nächsten großen Herausforderungen sehen Ederer und Roitner vor allem in der Bildungs- und Forschungspolitik, damit Österreich auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig bleibe. „Es tut sich in diesem Bereich sehr wenig in der Republik. Das Bildungssystem hat einen Output, den sich kein Unternehmen leisten könnte. Das macht uns Sorgen. Derzeit gibt es einen starken Strukturwandel. Aber die Weltwirtschaft wartet nicht auf Österreich“, so Ederer. „Um unsere Position zu erhalten, braucht es Anstrengungen bei Bildung, Innovation und Forschung.“ Sie forderte deswegen neben einer gemeinsamen Ausbildung bis 14 auch eine stärkere Verankerung von Naturwissenschaften und Technik in der Ausbildung.

Roitner verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass die EEI die forschungsintensivste Branche in Österreich sei. So hätte die Branche im vergangenen Jahr pro Jahr 20.800 Euro pro Beschäftigtem an Forschungsmitteln aufgewendet. Damit die österreichische Industrie allerdings ihre Mitteln besser einsetzen könne, bedürfe es aber stabiler Rahmenbedingungen Dazu gehöre die Beseitigung von behördlichen Hürden, sowie eine marktnahe Forschungsförderung und innovationsorientierte Vergabe von öffentlichen Aufträgen.

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