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Montag, 29. April 2024
„Das Weihnachtswunder im Handel bleibt aus“

RegioPlan: Weihnachtsumsatz-Prognose 2015

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 16.11.2015 | Bilder | |  Archiv
RegioPlan sagt eine Steigerung der Weihnachtsausgaben von 1,72% gegenüber dem Vorjahr voraus. (Bild: Jorma Bork/ www.pixelio.de) RegioPlan sagt eine Steigerung der Weihnachtsausgaben von 1,72% gegenüber dem Vorjahr voraus. (Bild: Jorma Bork/ www.pixelio.de)

Wie RegioPlan voraussagt, wird der Weihnachtsumsatz 2015 in Österreich voraussichtlich bei 1,92 Mrd. Euro liegen, was einer Weihnachtsausgaben-Steigerung von +1,7% nominell im Vergleich zum Vorjahr entspricht. „Langfristig betrachtet sinkt die Bedeutung der Weihnachtsausgaben für den Handel, denn haben diese noch in den 50er Jahren bei 10% gelegen sind es heuer nur noch ca. 3%. Nachdem keine groben politischen und wirtschaftlichen Krisen zu vermelden sind, die auf die Konsumlaune einen erheblichen Einfluss haben, erwarten wir eine leichte Brise von Konsumfreude, was die Weihnachtseinkäufe anbelangt“, erklärt RegioPlan GF Hania Bomba.

Profitieren von der leichten 1,7%igen Steigerung werden lediglich einige wenige, nämlich die bereits stärksten Handelszonen im stationären Handel wie z.B. die Mariahilferstrasse, die Kärntnerstrasse, das Donauzentrum, die SCS oder der Europark. Profitieren werden aber auch vermehrt die Zustelldienste, die ja die Geschenke bringen. Der Grund: Die Ausgaben zu Weihnachten im World Wide Web steigen stärker, als die auf der stationären Fläche. Die RegioPlan Handelsexperten bringen es wie folgt ganz gut auf den Punkt: „Der Weihnachtsmann heißt dieses Jahr ‚Santa.at’ und auf der stationären Fläche ‚möge der Beste gewinnen’!“

Branchenunterschiede

Klarerweise ist die Bedeutung der Weihnachtsumsätze nicht für jede Branche gleich. So setzt zB. der Spielwarenhandel laut RegioPlan fast doppelt so viel um, wie in einem durchschnittlichen Monat im Jahr, gefolgt vom Uhren- und Schmuckhandel, dem Buchhandel mit knapp 70% und der Unterhaltungselektronik mit 65%. „Obwohl nicht mehr ganz so signifikant, auch für die Bekleidungsbranche mit 23%, die Kosmetikbranche mit knapp 20% und den Lebensmittelhandel mit 17% ist der zusätzliche Weihnachtsumsatz im Monat Dezember wichtig für die Jahresperformance“, sagt RegioPlan.

Übrigens: Die Branchen mit den stärksten Onlineanteilen sind heuer der Buchhandel mit 31%, der Elektrohandel mit 30% und der Bekleidungshandel mit 23%.

Tradition im Kommen

Interessantes Ergebnis ist: Zwei Drittel der österreichischen Bevölkerung genießt Weihnachten bewusst und empfindet das Weihnachtsfest als wichtigstes Jahresereignis. „Die Bedeutung des Konsums zu Weihnachten lässt jedoch, generell gesehen, bei allen Bevölkerungsgruppen nach, denn für große Anschaffungen braucht der Österreicher Weihnachten nicht mehr als Anlass. Da wirken Sonderangebote und Rabattaktionen im Laufe des Jahres stärker, als die Tradition des Schenkens zu Weihnachten“, erläutert RegioPlan.

Am Handel vorbei

Auch die Art der Geschenke hat sich im Zuge des veränderten Konsumentenverhaltens geändert – das nutzt laut RegioPlan dem Dienstleistungssektor immer mehr: „Trotz der steigenden Kaufkraft profitiert der Einzelhandel immer weniger von den Ausgaben der Konsumenten. Waren es im Jahr 2010 noch 37% der Ausgaben des privaten Konsums, die ein Einwohner im Schnitt für den Einzelhandel ausgegeben hat, so waren es 2014 nur noch 36% und unsere Prognosen für 2020 zeigen weiterhin einen rückläufigen Trend bei 34%. Der Grund dafür ist, dass Konsumenten bei steigender Kaufkraft mehr Geld in Bildung, Reisen, Gesundheit und Erholung investieren, und dass das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung nicht mehr im Einzelhandel gestillt wird“, erläutert RegioPlan.

Bilder
Die Branchen mit den stärksten Onlineanteilen sind heuer im Weihnachtsgeschäft der Buchhandel mit 31% und der Elektrohandel mit 30%.
Die Branchen mit den stärksten Onlineanteilen sind heuer im Weihnachtsgeschäft der Buchhandel mit 31% und der Elektrohandel mit 30%.
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