Besuchen Sie uns auf LinkedIn
Montag, 29. April 2024
„Aus billig kann ganz schnell teuer werden“

Warnung vor Online-Schnäppchen aus Fernost

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 21.01.2016 | |  Archiv
Immer mehr Versender aus Ostasien sprechen auf ihren Webseiten oder auf Internet-Marktplätzen gezielt Käufer in Europa an. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen warnt. (Bild: M. Hermsdorf / pixelio.de) Immer mehr Versender aus Ostasien sprechen auf ihren Webseiten oder auf Internet-Marktplätzen gezielt Käufer in Europa an. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen warnt. (Bild: M. Hermsdorf / pixelio.de)

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen warnt Verbraucher vor Online-Schnäppchen  und –Angeboten aus Ostasien, das ja als „Dorado für Online-Schnäppchenjäger“ gilt. „Immer mehr Versender aus dem Raum sprechen auf ihren Webseiten oder auf Internet-Marktplätzen gezielt Käufer in Europa an. Doch aus billig kann ganz schnell teuer werden“, so die Verbraucherzentrale NRW.

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen warnt: „Kunden von Online-Händlern aus Fernost können in zahlreiche Fallen tappen – ob wochenlanges Warten, Probleme mit dem Zoll oder Ärger bei Widerruf und Reklamationen.“ Vielen Konsumenten, die über Preissuchmaschinen, Rabattportale und Online-Marktplätze bei Fernost-Händlern landen, sei gar nicht klar, wo der Versender seinen Sitz hat. Hinzu komme, dass einige der Shops auf ihren Seiten kein Impressum und nicht einmal Kontaktdaten angeben. Selbst wenn dort in deutscher Sprache bestellt werden könne, sei es möglich, dass wichtige Informationen zu Versand oder Rückgabe nicht übersetzt wurden, erläutern die Verbraucherschützer. Kunden würden sich dann u.a. über mehrwöchige Lieferzeiten wundern.

Laut der Verbraucherzentrale können Lieferungen auch schnell mal beim Zoll hängen bleiben, da zB. Plagiate oder Waren ohne das für die Verkehrsfähigkeit in der Europäischen Union notwendige CE-Zeichen einkassiert werden. „Beim Zoll zahlen müssen Besteller den Angaben zufolge, wenn der Gesamtwert der Bestellung (Warenwert plus Porto) 22 Euro übersteigt. In der Regel werden dann 19% Einfuhrumsatzsteuer fällig“, schreibt heise.

Weitere Einfuhrabgaben werden zusätzlich u.a. für viele Technik- und Modeartikel fällig. Diese bewegen sich zwischen 2,5% und 17%.  Bei Fahrrädern können die Einfuhrabgaben auf Grund einer speziellen Antidumpingabgabe laut Verbraucherzentrale sogar mehr als 80% des Warenwertes betragen. Die Zoll-Prozedur koste aber nicht nur Geld. Viele, die ihre Ware persönlich im Zollamt auslösen, würden über den großen Zeitaufwand staunen.

„Abenteuerlich“

Wird die Fernost-Ware nicht in der versprochenen Qualität oder defekt geliefert und muss reklamiert werden, kann es den Verbraucherschützern zufolge richtig abenteuerlich werden. So gibt es oft Probleme mit der Widerrufsbelehrung. Bei einer Stichprobe von zehn chinesischen Online-Shops, die nach Deutschland liefern, soll bei allen Händlern der Hinweis gefehlt haben, dass die Ware nach Erhalt binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen zurückgeschickt werden kann. Stattdessen stellten die meisten Händler „eigene“ Rücktritts-Regeln auf – so zB. kürzere Fristen, eine Rückgabe nur aus bestimmten Gründen oder Rückabwicklungsgebühren. Apropos Gebühren: Laut den Verbraucherschutzexperten sollte man die Portokosten im Blick behalten, ein Fünf-Kilo-Paket nach Hongkong oder China könne leicht mehr als 40 Euro kosten.

Die Verbraucherzentrale NRW empfiehlt Verbrauchern – um die Risiken zu minimieren – darauf zu achten, dass der Händler seine Waren auf einem Marktplatz mit Käuferschutz anbietet. um die Risiken bei Gewährleistung und Garantie zu minimieren. Auch der Kauf auf Rechnung oder per Lastschrift gibt Schutz, falls ein Artikel nicht versendet wird, defekt ankommt oder erheblich von der Beschreibung des Verkäufers abweicht.

Diesen Beitrag teilen

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

An einen Freund senden