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Montag, 29. April 2024
Über den Rand

Mausbewegung verrät Gefühlslage

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 01.02.2016 | |  Archiv
Ein internationales Forscherteam unter Beteiligung der Universität Duisburg-Essen hat ein Programm entwickelt, das die Gefühlslage eines Internetnutzers anhand seiner „Mausbewegungen“ abliest. (Bild: Andreas Morlok/ pixelio.de) Ein internationales Forscherteam unter Beteiligung der Universität Duisburg-Essen hat ein Programm entwickelt, das die Gefühlslage eines Internetnutzers anhand seiner „Mausbewegungen“ abliest. (Bild: Andreas Morlok/ pixelio.de)

Forscher und Experten der Universität Duisburg-Essen haben ein Programm entwickelt, das die Gefühlslage eines Internetnutzers erkennt und zwar anhand dessen, wie er die PC-Maus bewegt. Die Erkenntnisse sollen dabei helfen, Webseiten und -formulare zu verbessern, wodurch auch Online-Shop-Betreiber profitieren könnten.

Mit Probanden wurden Tests durchgeführt. Dabei bekamen die Kandidaten kaum zu lösende Intelligenzaufgaben. Die Teilnehmer wurden damit gezielt frustriert und verärgert. „Unter anderem waren die Webseiten so manipuliert, dass sie sich nur langsam aufbauten – den Probanden lief dementsprechend die Zeit davon. Gleich nach dem Test bekamen die Probanden das Ergebnis präsentiert: nämlich dass sie unterdurchschnittlich intelligent sind, weil sie weniger Aufgaben korrekt beantwortet hatten“, erläutert Martin Thomas Hibbeln von der Universität Duisburg-Essen gegenüber Medien.

Die „frustrierte“ Gruppe bekam einen weiteren Test vorgesetzt. Wie genervt die Teilnehmer wirklich waren, konnten die Forscher an den Mausbewegungen ablesen. Hibbeln: „Wenn sie gelassen gewesen wären, hätten sie den Cursor in geraden oder leicht gekrümmten Kurven bewegt. Aber sie haben die Maus eckig und abrupt geführt und – was uns erstaunt hat – langsamer anstatt schneller. Parallel löste eine Vergleichsgruppe, die man zuvor nicht verärgert hatte, die Aufgaben.“

Die Erkenntnisse können laut Hibbeln in verschiedenen Bereich genutzt werden, zB. im Online-Shopping: „Ist ein Käufer frustriert, weil er mit der Bedienung der Website nicht klarkommt oder weil er ein gesuchtes Produkt nicht findet, wird er wahrscheinlich die Seiten verlassen. Für den Shop-Betreiber wäre es hilfreich, automatisiert zu erkennen, an welchem Punkt das geschieht.“ Auch Versicherungen könnten das neue Programm nutzen – „zB. um Betrugsfälle bei online gemeldeten Versicherungsschäden aufzudecken.“ Eine finale Schlussfolgerung der Forscher ist noch: „Wer lügt, verrät sich meist durch eine unbewusste Mausbewegung.“

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