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Samstag, 27. April 2024
Blick nach Deutschland

DUH kritisiert Elektrogesetz als weitgehend wirkungslos

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 29.03.2016 | | 1  Archiv
Die Deutsche Umwelthilfe kritisiert in einer Aussendung das vor zehn Jahren in Deutschland in Kraft getretene Elektrogesetz. Dieses würde der Elektronikbranche und nicht den Verbrauchern helfen, weil es die Langlebigkeit und Wiederverwendung von Geräten nicht fördert. (Bild: Frank Radel/ pixelio.de)

Die Deutsche Umwelthilfe kritisiert in einer Aussendung das vor zehn Jahren in Deutschland in Kraft getretene Elektrogesetz. Dieses würde der Elektronikbranche und nicht den Verbrauchern helfen, weil es die Langlebigkeit und Wiederverwendung von Geräten nicht fördert. (Bild: Frank Radel/ pixelio.de)

Die Deutsche Umwelthilfe, DUH, kritisiert in einer Aussendung das vor zehn Jahren in Deutschland in Kraft getretene Elektrogesetz als „weitgehend wirkungslos“. „Das Gesetz hilft der Elektronikbranche und nicht den Verbrauchern, weil es die Langlebigkeit und Wiederverwendung von Geräten nicht fördert“, so der Verband.

Seit zehn Jahren regelt das Elektrogesetz bei unseren deutschen Nachbarn die Rückgabe von Elektroaltgeräten. Wie die DUH einschätzt, habe das Gesetz zwar die Grundlage für eine getrennte Sammlung von Elektrogeräten gelegt, in der Umsetzung bleibe es aber erfolglos. Aus diesem Grund fordert die Umwelthilfe „wirksame Regeln, die den Handel zur Rücknahme ausgedienter Elektrogeräte verpflichten und zur Langlebigkeit und Wiederverwendung von Gebrauchtgeräten beitragen.“

Die DUH bemängelt in ihrer Aussendung, dass deutsche Verbraucher noch immer nicht ausreichend darüber informiert werden, warum die getrennte Sammlung von Elektrogeräten wichtig ist: „In Geschäften fehlen häufig konkrete Hinweise und öffentlichkeitswirksame Kampagnen gibt es kaum. Darüber hinaus reichen kommunale Sammelstellen für eine verbraucherfreundliche und flächendeckende Sammlung von Bildschirmen, Toastern oder Energiesparlampen nicht aus. Hier müsste der Handel viel stärker als bisher in die Pflicht genommen werden. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Umweltministerin Barbara Hendricks hat den Handel durch Ausnahmeregelungen weitgehend davon befreit, Altgeräte verpflichtend zurückzunehmen. Anreize zur Vermeidung von Elektroschrott fehlen vollständig“, so der Vorwurf.  

„Kein Anreiz“

Abfälle zu vermeiden ist das wichtigste Ziel“, erklärt der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. „Doch dafür gibt das Elektrogesetz keinen Anreiz. Es setzt dem Trend zu immer kurzlebigeren und schwerer zu reparierenden Geräten nichts entgegen. Ein ökologisches Produktdesign, wie etwa der einfache Austausch von Akkus durch den Verbraucher, ist genauso wenig vorgeschrieben, wie der Zugang von geprüften Reparaturbetrieben zu den Sammelstellen. Das Gesetz ist ein Geschenk an die Elektronikbranche, die keine Wiederverwendung, sondern allenfalls Recycling will.“

Nach Schätzungen der DUH landen bis zu 150.000 Tonnen Elektrokleingeräte im Hausmüll. Weil sie viele Schadstoffe enthalten, sei das ein großes Problem. „In Deutschland werden jährlich etwa 1,7 Millionen Tonnen Elektrogeräte in Verkehr gebracht. 2014 wurden aber nur etwa 600.000 Tonnen ordnungsgemäß erfasst und recycelt. Die Sammelquote von Elektrogeräten in Deutschland liegt bei nur 40%. Der allergrößte Teil geht dem Recycling verloren“, kritisiert der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.

65% bis 2019

Die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation kritisiert weiter, dass das Elektrogesetz nicht geeignet ist, um die Sammelmengen für Elektroaltgeräte deutlich zu steigern. Bis 2019 müssen ja insgesamt 65% der ausgedienten Elektrogeräte erfasst werden. „Die Entsorgung von Elektroschrott ist nicht verbraucherfreundlich geregelt. Bürger können Geräte im Handel nur dann zurückgeben, wenn ein Händler auf mindestens 400 Quadratmetern Elektrogeräte verkauft. Der Kunde müsste also mit einem Maßband in den Laden gehen. Zudem sind Discounter wie Lidl und Aldi, die häufig Elektrogeräte als Aktionsware verkaufen, komplett ausgenommen. In den allermeisten Läden werden Kunden mit ihren alten Geräten weiterhin nach Hause geschickt“, bemängelt Fischer.

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Kommentare (1)

  1. Hätte eine Idee

    Die Riesenhändler so wie Amazon, Ikea usw. die nur ganz wenig Steuer bezahlen sollen das doch erledigen. Lieber DUH, traut ihr euch da drüber, vermutlich nicht, da ist es schon leichter das Ganze den kleinen Händlern um zu hängen, ist einfacher.

    Falls ich es schaffe, der Spamcode ist ein MIST.

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