Besuchen Sie uns auf LinkedIn
Sonntag, 28. April 2024
Gescheitert

Energieeffizienzgesetz nutzt dem EFH nicht

Hintergrund | Dominik Schebach | 22.04.2016 | | 1  Archiv
Die Hoffnungen des Fachhandels auf das Energieeffizienzgesetz haben sich nicht erfüllt. (Foto: Christian Beuschel/Pixelio.de) Die Hoffnungen des Fachhandels auf das Energieeffizienzgesetz haben sich nicht erfüllt. (Foto: Christian Beuschel/Pixelio.de)

Das Energieeffizienzgesetz hat sich für den EFH zum Rohrkrepierer entwickelt. Die Vergütung der Energiesparmaßnahmen für den Fachhandel funktioniert nach Ansicht von Bundesgremialobmann Wolfgang Krejcik nicht.

 Es klang wie eine perfekte Win-Win-Situation. Nachdem der Gesetzgeber die EVU zu Einsparungen in der Höhe von 0,6% des Jahresverbrauchs an Energie verpflichtet hatte, bot sich der EFH als Partner an, um die notwendigen Einsparungen auf der Konsumentenseite zu erzielen. Nach mehr als einem Jahr EEG zieht Bundesgremialobmann Wolfgang Krejcik allerdings eine sehr ernüchternde Bilanz.

„Wir – der EFH – sind bei den Maßnahmen zum Energieeffizienzgesetzt gescheitert“, erklärte Bundesgremialvorstand Wolfgang Krejcik gegenüber E&W. „Uns ist es nicht gelungen, dass der EFH für seinen zusätzlichen Aufwand eine angemessene Entschädigung bekommt. Die Vergütungen, die die EVUs zahlen, sind einfach zu gering. Da spielt der Handel nicht mit.“

Das Problem: Laut EEG sollten 40% der Einsparungen beim Endverbraucher erfolgen. Im Haushalt gibt es aber außer durch den Tausch von Energiefressern wie zB veralteten Kühlgeräten kaum Möglichkeiten, Einsparungspotenziale zu heben. Mit anderen Worten, es hängt am Handel, dass die Konsumenten auch die entsprechenden Geräte kaufen. Von den EVU werden diese Käufe nach Ansicht von Krejcik allerdings nur unzureichend gefördert. Mit der Folge, dass sich kaum Fachhändler beim Verkauf von energiesparenden Geräten besonders engagieren, da der Aufwand für den Handel schlicht zu hoch sei.

Einige EVUs umgingen den Fachhandel zur Gänze und sorgten damit für zusätzlichen Ärger in der Branche. Sie deckten sich mit billigen – und wie zu hören war, oft übermäßig quecksilberhältigen – Energiesparlampen ein und gruben so dem Fachhandel mit diesen aus Umweltsicht bedenklichen Leuchtmitteln das Wasser ab.

Problem Clearing-Stelle

Aber auch bei der Anrechnung der Energieeffizienzmaßnahmen sieht Krejcik Verbesserungspotenzial. Denn mit der Anerkennung der Einsparungsmaßnahmen durch die Monitoring-Stelle steht und fällt die Vergütung der Effizienzmaßnahmen. Schuld daran sei nach Ansicht des Bundesgremialobmannes die unklare Kompetenzaufteilung zwischen der Monitoring-Stelle und dem Wirtschaftsministerium.

„Unter diesen Voraussetzungen kann das nicht funktionieren. Wir benötigen deutlich bessere Bedingungen, damit das für den Handel aber auch die Installationsbetrieb attraktiv wird“, so Krejcik. Er will deswegen bei der allfälligen Novellierung des EEG auf eine stärkere Berücksichtigung des FH drängen. Damit soll auch der Handel für sein Engagement für besonders energiesparende und damit auch hochqualitative Geräte entsprechend entlohnt werden.

Diesen Beitrag teilen

Kommentare (1)

  1. Energieeffizienzgesetz nutzt dem EFH

    Es gibt sehr wohl ein EVU das mit dem Fachhandel zwei sehr gute Aktionen durchgeführt haben.
    Die VKW hat im Jahr 2015 4.530 Stk Kühl / Gefriergeräte mit € 80,00 bis € 120,00 gefördert. Die Abwicklung war für den Handel sehr einfach, da der Kunde den Förderbetrag auf seiner Stromrechnung gutgeschrieben bekommen hat. Der Händler musste nur den Kauf eines energiesparenden Kühlgerätes bestätigen. Diese Austauschaktion wurde stark in den Printmedien beworben. Auch dies wurde vom EVU übernommen.
    Weiteres wurden über 160.000 Stk Ledon LED Lampen über den Elektro Fachhandel kostenlos an den Stromkunden ausgegeben. Jeder Stromkunde hatte vom EVU einen Gutschein über zwei LED Lampen erhalten. Die Händler berichteten dass Sie noch nie so eine Frequenz in ihren Geschäften hatten. Weiteres erhielten die Händler für ihren Aufwand € 1,- pro LED Lampe.
    Diese Aktionen wurden im Vorfeld vom EVU und der Vorarlberger Wirtschaftskammer vereinbart.
    Reinhard Linder
    WKO Obmann Fachgruppe Elektro- und Einrichtungsfachhandles

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

An einen Freund senden