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Sonntag, 5. Mai 2024
Ab September in Düsseldorf

Media Markt schickt Roboter los

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 08.08.2016 | |  Archiv
Amazon liebäugelt mit Paketdrohnen – Media Markt Deutschland nun bald mit Lieferrobotern. (Bild: Metro Group) Amazon liebäugelt mit Paketdrohnen – Media Markt Deutschland nun bald mit Lieferrobotern. (Bild: Metro Group)

In letzter Zeit wird viel über „die letzte Meile und „alternative Liefermethoden“ berichtet. Media Markt und der Paketdienst Hermes planen nun in Deutschland Pilotversuche, im Zuge derer neuartige Lieferroboter des Herstellers Starship Technologies Pakete bis zur Haustüre bringen sollen. Im September geht’s los.

In Hamburg und Düsseldorf sollen Lieferroboter Hermes- und Media Markt Kunden bald bestellte Sendungen direkt bis zur Haustür bringen. Genauer gesagt sollen vom estländischen Unternehmen Starship Technologies entworfene Roboter auf sechs Rädern mit einer Geschwindigkeit von bis zu fünf Kmh weitgehend selbständig unterwegs sein. Neun Kameras sollen dabei die Orientierung ermöglichen und Kollisionen mit Fußgängern und Laternenmasten verhindern. „Weitgehend selbständig“ heißt übrigens, dass sich die Roboter zwar autonom fortbewegen können, dass sie jedoch gleichzeitig „von menschlichen Operatoren im Kontrollzentrum“ im Hintergrund überwacht werden, wie die Metro Group formuliert.  Diese Art „Aufseher“ sollen dann quasi bei Problemen eingreifen können. Media Markt will übrigens vorerst Düsseldorfer Kunden in bis zu fünf Kilometern Umkreis mit dem Roboter beliefern – der Testlauf soll angeblich mit Anfang September starten.

Das große Ziel

Das große Ziel: preiswerte Lieferungen in Echtzeit bzw. „ein besserer Kundenservice verbunden mit einem geringem Kostenaufwand“. Hermes Deutschland-Chef Frank Rausch wird wie folgt zitiert: „Der Einsatz von Robotern kann die Zustellung von Päckchen und Paketen speziell im städtischen Raum nachhaltig revolutionieren.“ Ein solches Serviceangebot könne in der alternden Gesellschaft zudem für die Zustellung von Medikamenten oder Lebensmitteln genutzt werden.

Zukunftsmusik?

Ob sich derartige Hightech-Lösungen durchsetzen werden sei dahingestellt. Einige große Unternehmen, wie zB. Onlinegigant Amazon, testen ja schon einige Zeit mit Paketdrohnen herum. Speziell in dem Bereich gibt es jedoch rechtliche Hürden, die noch nicht geklärt und von Land zu Land verschieden sind. Auch Experten gehen davon aus, dass nicht so schnell mit Paketdrohnen am Himmel zu rechnen sein wird. Außer vielleicht in besonderen Einzelfällen (zB. bei wichtigen Ersatzteilen oder bei Organspenden) … für die breite Masse können sich das in den nächsten fünf Jahren die wenigsten vorstellen. Dazu fehlt es u.a. an der notwendigen Infrastruktur und an geeigneten Kontrollmechanismen. Abgesehen davon, hat noch keiner der Anbieter erfragt, ob die Kunden überhaupt von Maschinen – also Robotern oder Drohnen – beliefert werden wollen …  Die Deutschen wohl eher nicht, wie eine Umfrage des Beratungsunternehmens PWC zeigt. Demnach steht die Mehrzahl derartigen Innovationen eher skeptisch gegenüber. Nicht einmal jeder Dritte kann sich den Ergebnissen zufolge eine Zustellung per Flugdrohne vorstellen. Drei Viertel der Befragten finden, diese Art der Luftpost berge ein hohes Unfall- und Schadensrisiko. 

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