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Donnerstag, 2. Mai 2024
Seit 1. September: Erhöhte Effizienzanforderungen an Leuchtmittel

Klimaaktiv testet Qualität von LED-Spots im Handel

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 05.09.2016 | |  Archiv
Topprodukte.at hat überprüft, wie es aktuell um die Qualität von Hochvolt-LED-Spots steht. Der Test sollte die Qualität der allgemein erhältlichen Produkte der Online-, Elektro- und Baumärkte aufzeigen. „Wie die Resultate zeigen, halten nicht alle Produkte das, was die Hersteller auf der Produktverpackung versprechen“, sagt klimaaktiv. Topprodukte.at hat überprüft, wie es aktuell um die Qualität von Hochvolt-LED-Spots steht. Der Test sollte die Qualität der allgemein erhältlichen Produkte der Online-, Elektro- und Baumärkte aufzeigen. „Wie die Resultate zeigen, halten nicht alle Produkte das, was die Hersteller auf der Produktverpackung versprechen“, sagt klimaaktiv.

Im Zuge der EU-Ökodesign Verordnung wurden ab 1. September 2016 die Effizienzanforderungen an Lampentypen, die gerichtetes Licht abgeben, noch einmal deutlich angehoben. Topprodukte.at hat nun im Zuge eines Tests überprüft, wie es aktuell um die Qualität von Hochvolt-LED-Spots steht, die im Handel derzeit angeboten werden. Die Ergebnisse zeigen: Nicht alle Produkte halten, was die Hersteller auf der Produktverpackung versprechen.

Von der Erhöhung der Effizienzanforderungen sind in erster Linie Spotlampen betroffen, die mit Netzspannung betrieben werden. „Waren bisher Produkte bis zur Effizienzklasse D zum Verkauf zugelassen, werden zukünftig nur noch Leuchtmittel erhältlich sein, die mindestens Klasse B erreichen“, sagt die Informationsplattform Topprodukte.at, ein Service von klimaaktiv.Hochvolt-Halogen-Spots erreichen diese Klasse nicht und werden daher zukünftig nicht mehr in den Regalen zu finden sein. Ab September dürfen Produkte, die diese Anforderungen nicht erfüllen, nur noch abverkauft werden. Als Alternative sind LED-Ersatzprodukte schon derzeit erhältlich.“

Aus diesem Anlass hat Topprodukte.at (ein Service der Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft, BMLFUW), überprüft, wie es aktuell um die Qualität von Hochvolt-LED-Spots steht, die im Handel derzeit angeboten werden. Ergänzend dazu wurden ebenfalls gängige Niedervolt-Spots getestet. „Der Test soll die Qualität der allgemein erhältlichen Produkte der Online-, Elektro- und Baumärkte aufzeigen. Wie die Resultate zeigen, halten nicht alle Produkte das, was die Hersteller auf der Produktverpackung versprechen“, so die Initiative.

Was wurde getestet?

Für das Testverfahren wurden bewusst Produkte ausgewählt, die im Geschäft prominent platziert sind oder online sehr gute Bewertungen und Rezensionen erhalten haben. Dabei wurden wenig bekannte Marken den Produkten namhafter Hersteller gegenübergestellt, um Unterschiede in Qualität und im Preis-Leistungs-Verhältnis aufzuzeigen. Die getesteten Produkte wurden hinsichtlich ausgewählter Leistungsangaben, zu denen der Hersteller verpflichtet ist, überprüft. Darunter fallen unter anderem die Angaben zu Lampenhelligkeit (Lichtstrom), Energieverbrauch, Lichtfarbe (Farbtemperatur) und Farbwiedergabe. Weitere verpflichtende Angaben, wie Lebensdauer oder Anzahl der Schaltzyklen, wurden nicht nachgeprüft.

15 Produkte mit einer Helligkeit von 320 bis 450 Lumen kamen im Test zum Einsatz, was laut klimaaktiv in etwa Halogen-Spotlampen mit 35-50 Watt Leistung entspricht. „Bei der Auswahl wurde auf ein ausgewogenes Verhältnis von Hochvolt-Spots, mit der Fassung GU10 und Niedervolt-Spots, mit der Fassung GU5.3 geachtet. Mit Ausnahme von zwei Modellen sind alle getesteten Produkte bereits für weniger als 10 Euro (5 bis 9 Euro) im Fachhandel erhältlich“, erläutern die Tester.

Die Testergebnisse

Klimaaktiv erklärt: „Die Testergebnisse zeigen, dass die im Online-Handel erworbenen Produkte der weniger namhaften Hersteller falsche Angaben hinsichtlich der Helligkeit (Lichtstrom) aufweisen. Aber auch zwei im Fachhandel erworbene Qualitätsprodukte Produkte konnten im Test die Herstellerangaben nicht einhalten. Auffällig ist, dass besonders im Internet äußerst günstige Angebote zu finden sind, deren Leistungen nicht erreicht wurden. Zusätzlich werden Kundenbewertungen zitiert, die nicht zur tatsächlichen Qualität des Produkts passen.“

Der Preis allein ist laut klimaaktiv allerdings kein ausreichendes Kriterium um Rückschlüsse auf dessen Qualität zu ziehen. „Teilweise liefern preiswerte Produkte ähnlich gute und sogar bessere Ergebnisse als teure LED-Lampen. Trotzdem bleibt festzuhalten, dass die Produkte namhafter Hersteller im Test besser abschneiden, und sich damit durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis auszeichnen.“

Lampenhelligkeit (Lichtstrom)

Die von den Herstellern deklarierte Lampenhelligkeit konnte im Test für mehrere Lampenmodelle nicht bestätigt werden. Vier der 15 getesteten Modelle hätten deutlich weniger Licht als vom Hersteller angegeben geliefert. „Besonders auffällig waren dabei vor allem die großen Abweichungen bei den im Online-Handel erworbenen und gleichzeitig günstigsten Modellen im Test, wobei der Spot von LightingEver 31,4% und das Modell von ShineGloryLighting 36,9% weniger Licht als angegeben lieferten. Ebenfalls nicht zufriedenstellend waren die Messwerte der Produkte von V-TAC und Müller Licht. Diese Abweichungen sind nicht akzeptabel und führen jeweils zu einer Abwertung in der Gesamtbewertung“, so die Tester.

Ein weiteres Lampenmodell leistete 16,9% mehr Licht als angegeben, was laut der Initiative ebenfalls unerwünscht sein kann, wenn beispielsweise unterschiedliche Produkte in einer Leuchte kombiniert werden und eine gleichmäßige Helligkeit der Lampen gewünscht wird oder erforderlich ist. „Die restlichen Produkte entsprachen in etwa den Herstellerangaben zur Lampenhelligkeit.“

Lichtfarbe (Farbtemperatur)

Die Lichtfarbe gibt an, ob ein Produkt warmweißes, neutralweißes oder kaltweißes Licht abgibt. „Hier entsprachen sämtliche Lampenmodelle den Angaben der Hersteller“, sagt klimaaktiv. Alle Modelle hätten Werte zwischen 2700 und 3000 Kelvin geliefert, was warmweißem Licht entspricht, das von Konsumenten zumeist für den Wohnbereich bevorzugt wird.

Farbwiedergabe (Ra)

Die Farbwiedergabe einer Lampe ist ausschlaggebend dafür, wie gut und natürlich die Farben der beleuchteten Umgebung wiedergegeben werden. „Einen guten Eindruck machten diesbezüglich die Produkte von Philips, Xavax und Verbatim (Ra ca. 85). Die weiteren Produkte lagen eher im Standardbereich (Ra>80)“, so klimaaktiv.

Energieverbrauch/Energieeffizienz

Hinsichtlich Energieeffizienz reihten sich die Produkte im Bereich zwischen 5554,7 Lumen/Watt und rund 83,2 Lumen/Watt ein. Sehr gut abgeschnitten haben in diesem Bereich zwei Produkte, wie die Tester festhalten: „Der Hochvoltspot von Eglo mit 83,2 Lumen/Watt und der Niedervoltspot von Verbatim mit 81,8 Lumen/Watt.“ Weniger zufriedenstellend sei das Ergebnis des Spots von Müller Licht ausgefallen: „Er erreicht lediglich einen Wert von 54,7 Lumen/Watt.“

Fazit

Vier der getesteten Produkte leisten sich laut den Testern „erhebliche Schwächen“ hinsichtlich Einhaltung der vom Hersteller deklarierten Lampenhelligkeit „und können daher nicht zum Kauf empfohlen werden“. Hinsichtlich der Lichtfarbe geben sämtliche Produkte warmweißes Licht ab und entsprechen damit den typischen Erwartungen für den Haushaltsbereich. Wer eine Farbwiedergabe etwas über dem derzeit üblichen Standard für LED-Spots wünscht, kann wie klimaaktiv empfiehlt zu den Produkten von Philips, Xavax und Verbatim greifen. „Allerdings schaffte keine der getesteten Lampen hinsichtlich Farbwiedergabe eine Top-Bewertung (Ra>90). Hinsichtlich Energieeffizienz sollte man bei LED-Produkten heute mindestens auf ein Produkt mit der Effizienzklasse A+ zurückgreifen.“

Die gesamten Testergebnisse gibt’s auf www.topprodukte.at

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