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Samstag, 27. April 2024
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Creditreform erwartet 5600 Insolvenzen für 2016

Hintergrund | Dominik Schebach | 07.11.2016 | |  Archiv
(Foto: Thorben Wengert/Pixelio.de) (Foto: Thorben Wengert/Pixelio.de)

2016 hat die Trendwende gebracht. In diesem Fall aber ins Negative: Fünf Jahre war die Entwicklung bei Firmeninsolvenzen rückläufig. 2016 verzeichnete der Gläubigerschutzverband Creditreform in bisher allen Quartalen einen Anstieg der Insolvenzfälle,konkret um 4% auf 4.182 Fälle. Die Zahl der eröffneten Verfahren ist um 4,7% auf 2.505 gestiegen. In 1.677 Fällen (+2,8%) wurden die Insolvenzanträge mangels kostendeckenden Vermögens abgewiesen. Insgesamt erwartet die Creditreform 5600 Insolvenzen für das Jahr 2016.

Als Auslöser macht die Creditreform in erster Linie in kaufmännischen Fehler der Geschäftsführung, die allgemeine Wirtschaftslage und den verstärkten Konkurrenzkampf aus. „Ungeachtet dem in jedem Insolvenzantrag genannten Grund der schlechten allgemeinen Wirtschaftslage sieht man beim genauen Blick auf die Ursachen der Zahlungsunfähigkeit/Überschuldung, dass schon lange zuvor von Seite des Unternehmers bzw. der Geschäftsführung zu wenig Augenmerk auf die kaufmännische Sorgfalt, das betriebswirtschaftliche Einmaleins gelegt wurde“, schreibt Creditreform-GF Gerhard Weinhofer in seiner Conclusio. „Dies ist vor allem bei Klein- und Kleinstunternehmen, die das Gros der Insolvenzen stellen, zu beobachten. Fällt dann ein Großkunde weg oder erleidet man einen nennenswerten Zahlungsausfall, verfügt man nicht mehr über die erforderlichen Kapazitäten und Rücklagen um das aufzufangen.“

Die Höhe der Insolvenzverbindlichkeiten beläuft sich bisher auf rund 2 Mrd. Euro (+50%). Rund 14.000 Arbeitsplätze waren betroffen. Den stärksten Zuwachs verzeichneten die Bundesländer Vorarlberg (+21,6%), Salzburg (+17%) und das Burgenland (+14,7%). Gegen den Trend sanken die Insolvenzen in der Steiermark (-9,4%), in Niederösterreich (-7%) und in Kärnten (-5,1%). Die höchste Insolvenzbetroffenheit herrschte in der Bundeshauptstadt mit 17 Insolvenzen pro 1.000 Unternehmen. Österreichweit wurden im Durchschnitt 11 Insolvenzen pro 1.000 Unternehmen gezählt.

Schlüsselt man die Insolvenzfälle nach Branchen auf, dann sind das Bau- und das Transportwesen mit fast 32 bzw. 26 Insolvenzen je 1.000 Branchenunternehmen fast schon traditionell am stärksten betroffen. Aber auch der Handel war die vergangenen neun Monate unter Druck. Insgesamt wurden von Jänner bis einschließlich September 784 Handelsunternehmen zahlungsunfähig. 54 (+7,4%) mehr als im Vergleichszeitraum 2015.

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