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Donnerstag, 2. Mai 2024
Future Commerce 2025

Technologie treibt Handel

Hintergrund | Dominik Schebach | 10.11.2016 | |  Archiv
Christian Kittl, GF Evolaris, Yeliz Üney, GF menonthemoon, und Rainer Will, GF Handelsverband, präsentierten die Studie Future Commerce 2025. Christian Kittl, GF Evolaris, Yeliz Üney, GF menonthemoon, und Rainer Will, GF Handelsverband, präsentierten die Studie Future Commerce 2025.

Zu seiner fünften Retail Innovations-Tagung unter dem Motto hat der Handelsverband seine Studie „Future Commerce – Hanel 2025“ präsentiert. Im Mittelpunkt stand die Frage „Wie wird der Handel der Zukunft aussehen?“. 

Dabei zeigte sich, dass die Kunden zwar schon sehr intensiv E-Commerce nutzen, der stationäre Handel aber nicht so schnell aussterben und dass den Mitarbeitern im Verkauf weiterhin eine Schlüsselrolle zukommen wird. „Der Einzelhandel ist mehr als jede andere Branche von der Transformation durch die Digitalisierung betroffen, die viele Chancen birgt und zum Handeln zwingt. Die Studie zeigt, dass nicht alle innovativen, technisch machbaren Geschäftskonzepte auch in der Praxis sofort brauchbar sind“, so Rainer Will, Geschäftsführer, Handelsverband Österreich. „Der Konsument muss sich genauso erst auf die neuen Möglichkeiten einstellen, wie der Handel. Das spiegelt sich auch bei der Bereitschaft automatisierte Käufe zuzulassen wider.“

Will spricht damit das zentrale Thema der Studie an: Wie weit können sich erfahrene Online-Konsumenten vorstellen, die Kaufentscheidung an „intelligente“ Apps und Haushaltsgeräte wie Kühlschränke abgeben. Erhoben wurde dies mit Hilfe von dreier Szenarien: Dabei handelt es sich um „Automatisiertes Einkaufen“, „Digitale Assistenten“ und „Autonomes Einkaufen“. Befragt wurden die TeilnehmerInnen der Studie inwieweit sie die beschriebenen Szenarien für realistisch und vorstellbar erachten. Die befragten Personen waren mehrheitlich (71%) an neuen digitalen Technologien interessiert. Das Interesse ist bei Männern deutlich größer als bei Frauen.

Assistenten

Das Szenario „Einkaufen mithilfe von digitalen Assistenten“ wird von ca. 43% der österreichischen InternetnutzerInnen als realistisch eingeschätzt, gut 30% stehen dem Szenario indifferent gegenüber und weitere 30% finden das Szenario eher unrealistisch. Handelskonzerne wiederum sind gerade dabei, sehr massive in diese Technologie. „Das ist ein Hoffnungsfeld sämtlicher großer Internetunternehmen wie Apple oder Google. Jeder investiert derzeit massiv in diese Technologie“, erklärte Christian Kittl, GF des Marktforschungsunternehmen Evolaris und einer der Studienautoren. „Viele KonsumentInnen fühlen sich derzeit noch unsicher hinsichtlich der Möglichkeiten und Risiken solcher Assistenten, erst wenn in der tatsächlichen Nutzung der Mehrwert deutlich wird, wird auch die Akzeptanz steigen.“

Es hat sich gezeigt, dass diesem Modell vor allem ältere Endkonsumenten skeptischer gegenüberstehen. Und obwohl sich ein Drittel aller Befragten vorstellen kann mit einem digitalen Assistenten einzukaufen, ist erkennbar, dass die meisten Konsumenten und Konsumentinnen für die Mehrheit der Produktsegmente noch immer einen menschlichen Berater bzw. eine Kombination gegenüber reinen digitalen Assistenten bevorzugen.

„Technologie ist eine wichtige Quelle der Innovation. Aber Technologie wird nur dann angenommen, wenn sie für den Menschen eine sinnvolle Unterstützung, insbesondere im Kaufprozess, darstellt“, betonte deswegen Studienautorin Yeliz Üney, GF menonthemoon GmbH In diesem Zusammenhang. „Denn Menschen denken nicht in Technologien. Es geht ihnen vielmehr um die Erfahrungen, die sie mit einem Unternehmen machen. Und das zu jedem Zeitpunkt und an jedem Touchpoint.“

Vollautomatisiert

Geht es ums vollautomatisierte Einkaufen – wenn zB die Waschmaschine Tabs selbstständig bestellt – so können sich das immerhin 40% der Befragten vorstellen. Bereits heute wären 20% der Konsumenten bereit, Kaufentscheidungen bis 25 Euro vollkommen aus der Hand zu geben. An diese Höhe haben sich die Konsumenten wohl durch die explosionsartige Nutzung der NFC-Bankomatkarten gewöhnt

Aktiver Konsument

Die höchste Akzeptanz bei der Unterstützung von Kaufprozessen durch Technologie besteht derzeit bei Abläufen, bei denen die Initiative vom Konsumenten selbst ausgeht, und bewusst nach Informationen sucht. Die digitalen Geräte – Smartphones oder Tablets  – unterstützen hier je nach lokalen oder zeitlichen Kontext. Dieses Szenario wird von den österreichischen InternetnutzerInnen im Vergleich zu den beiden vorhergehenden Szenarien bei Weitem am realistischsten eingeschätzt – fast 60% würden das Szenario als realistisch bzw. sogar sehr realistisch einstufen. Fast 50% der österreichischen Internetnutzer könnten sich zudem auch vorstellen, nur mit der Unterstützung von digitalen Technologien einzukaufen. Wobei jüngere Studienteilnehmer dieser Möglichkeit ebenfalls positiver gegenüberstanden.

Wie Technologie den Handel verändern kann, stand dann im Mittelpunkt der weiteren Vorträge des fünften Retail Innovation Days des Handelsverbandes. Dazu mehr in der Dezemberausgabe der E&W.

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