Besuchen Sie uns auf LinkedIn
Montag, 29. April 2024
Analyse der KMU Forschung Austria

KMU: Bonität und Ratings verbessert

Hintergrund | Wolfgang Schalko | 23.01.2017 | |  Archiv
Den jüngsten Erhebungen der KMU Forschung Austria zufolge ist es bei der Bonität und den Ratings von KMU zu einer Verbesserung gekommen. (©KMU Forschung Austria) Den jüngsten Erhebungen der KMU Forschung Austria zufolge ist es bei der Bonität und den Ratings von KMU zu einer Verbesserung gekommen. (©KMU Forschung Austria)

Aktuellen Analysen von rund 82.000 Jahresabschlüssen zufolge konnten die österreichischen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) der marktorientierten Wirtschaft (Gesamtwirtschaft unter anderem ohne Land- und Forstwirtschaft und persönliche Dienstleistungen) ihre Bonität weitgehend stabil halten oder sogar verbessern – gemäß dem Ratingmodell der KMU Forschung Austria und des KSV1870.

Insgesamt 13% der Unternehmen sind einer der drei A-Klassen zuzuordnen, 27% in BBB, 49% in BB und 11% in B. In Klasse C befinden sich keine Unternehmen. Die durchschnittliche Ausfallswahrscheinlichkeit ist im Vergleich zur Vorperiode gesunken. Das bedeutet somit eine Verbesserung der Bonität der KMU der marktorientierten Wirtschaft Österreichs. Maßgeblich verantwortlich für das Rating eines Unternehmens sind unter anderem die Rentabilität, die Entwicklung der Verbindlichkeiten, die Geldflüsse und die Kapitalstruktur. Vereinfacht ausgedrückt: Je höher die Innenfinanzierungskraft und je höher die Eigenkapitalquote bzw. je niedriger die Fremdkapitalquote, umso besser ist die Bonität (und die Ratingklasse) eines Unternehmens.

Wie die Entwicklung auf Basis einer Kohortenanalyse von 70.000 Unternehmen zwischen dem Jahr 2013/14 und 2014/15 zeigt, befanden sich zwei Drittel der Unternehmen in der Vorperiode in derselben Ratingklasse wie 2014/15. Deren Bonität hat sich somit nicht verändert. Bei einem Drittel der Unternehmen kam es zu Verschiebungen, wobei der Anteil mit einer Verbesserung im Rating um 3% höher ist als jener mit einer Verschlechterung.

Meist kam es zu einer Verschiebung um eine Ratingklasse. 16% der Unternehmen haben sich um eine Klasse verbessert (z.B. von A auf AA), 13% der Unternehmen haben sich um eine Klasse verschlechtert. 2% haben sich um zwei Klassen oder mehr verbessert, 2% um zwei Klassen oder mehr verschlechtert. „Die Verschiebung in bessere Ratingklassen gemeinsam mit den sinkenden durchschnittlichen Ausfallswahrscheinlichkeiten sind deutliche Signale für eine positive Entwicklung der Bonität von KMU in Österreich“ so Peter Voithofer, Direktor der KMU Forschung Austria. Genau zu beobachten gelte es laut Voithofer jedoch jene Unternehmen, die ihr Rating zwar halten konnten, sich aber in einer der hinteren Klassen (BB und B) befinden: „Hier ist sicherlich auch Vorsicht geboten, da sich diese Unternehmen in Ratingklassen befinden, wo schon geringfügige Verschlechterungen im Unternehmensumfeld zu Krisen führen können.“

Insgesamt sei aber „eine positive Entwicklung feststellbar. Nichtsdestotrotz unterstreicht die Veränderung der Ratingklasse bei einem Drittel der Unternehmen die Notwendigkeit eines laufenden Monitorings, da Veränderungen der Wettbewerbsfähigkeit und -position vielfach erst etwas später deutlich werden.“

Diesen Beitrag teilen

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

An einen Freund senden