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Dienstag, 21. Mai 2024
Über den Rand

Bitkom – „Kinder & Jugend in der digitalen Welt“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 16.05.2017 | |  Archiv
Bitkom hat in der Studie „Kinder & Jugend in der digitalen Welt“ unter anderem herausgefunden: Die hohe Beliebtheit der Sozialen Netzwerke zeigt sich u.a. darin, dass bereits mehr als jeder Dritte (36%) sagt, dass der eigene Lieblingsstar ein YouTube-Star ist. Damit sind die sogenannten „Social Influencer“ beliebter als Idole aus den klassischen Bereichen Sport (23%) und Schauspiel (18%).
Bitkom hat in der Studie „Kinder & Jugend in der digitalen Welt“ unter anderem herausgefunden: Die hohe Beliebtheit der Sozialen Netzwerke zeigt sich u.a. darin, dass bereits mehr als jeder Dritte (36%) sagt, dass der eigene Lieblingsstar ein YouTube-Star ist. Damit sind die sogenannten „Social Influencer“ beliebter als Idole aus den klassischen Bereichen Sport (23%) und Schauspiel (18%).

Wie Bitkom in der Studie „Kinder & Jugend in der digitalen Welt“ herausgefunden hat, sind Kinder und Jugendliche immer früher, immer länger und immer mobiler im Netz unterwegs. Bereits mehr als ein Drittel der 6- bis 7-Jährigen nutzt ein Smartphone. Der Internetkonsum hat sich binnen drei Jahren verdreifacht. „Das Smartphone ist immer dabei, Emojis und Video-Schnipsel sind das neue Telefonieren und YouTube-Stars die größten Idole.“

Während 2014 noch 39% der 6- bis 7-Jährigen angaben, zumindest gelegentlich das Internet zu nutzen, ist es heute mit 48% bereits rund die Hälfte. Auch die verbrachte Zeit im Internet stieg in diesem Zeitraum laut Bitkom sprunghaft an – „von 11 Minuten 2014 auf heute 39 Minuten täglich.“ Ähnlich sieht die Entwicklung bei den 8- bis 9-Jährigen aus. Hier steigerten sich die Werte der Internetnutzer auf 81% (2014: 76%). Die verbrachte Zeit im Internet hat sich dabei binnen drei Jahren fast verdreifacht von damals 16 Minuten auf heute 43 Minuten. Deutlich öfter als noch vor drei Jahren nutzen Kinder und Jugendliche Smartphones und Tablets, oft sogar die eigenen. Während vor drei Jahren erst 20% der 6- bis 7-Jährigen ein Smartphone beziehungsweise Handy nutzten, sind es jetzt 38%, die Tablet-Nutzung stieg gar von 28% auf 64%. Über ein eigenes Smartphone verfügen laut Bitkom 67% der 10- bis 11-Jährigen (2014: 50%), ab 12 Jahren gehört das Gerät dann für so gut wie alle Jugendliche zur Standardausstattung. Insgesamt betrachtet haben 87% der Kinder ab 10 Jahren ein eigenes Smartphone (2014: 79%), beim Tablet sind es 33% (2014: 17%). „Der Medien- und Internetkonsum von Kindern und Jugendlichen wird immer mobiler. Ins Internet ‚zu gehen’ ist den Kindern von heute völlig fremd, sie sind ‚always on’ – egal wo und egal wann“, sagt Bitkom-Vizepräsident Achim Berg bei der Vorstellung der Studie, für die 926 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren befragt wurden. „Die Generation Y ist in die entstehende digitale Welt reingewachsen. Die Generation Z ist nun die erste Altersgruppe, die vom Kindesalter an mit digitalen Technologien aufwächst.

Mobile first

Das Smartphone wird bereits von den Jüngsten als mobiler Alleskönner eingesetzt. 88% nutzen es zum Telefonieren, es folgen Musik hören (83%), Messenger (82%), Kamera und Internet (je 78%) sowie andere Anwendungen (61%). Mehr als jeder Zweite (51%) sagt, dass er sich ein Leben ohne Handy nicht mehr vorstellen kann. Allerdings ist das Smartphone in jeder vierten Familie offenbar auch Grund zur Diskussion. So sagen laut Bitkom 26% der Smartphone-Nutzer im Alter von 10 bis 18 Jahren, dass es zu Hause oft Streit gibt, weil das Handy zu viel genutzt wird. 

Sperrige Geräte immer unbeliebter

„Im Unterschied zum Smartphone werden stationäre und sperrigere Geräte wie Computer und Laptop immer unbeliebter, genauso wie Geräte ohne Internetzugang“, stellt Bitkom fest. Einen eigenen Fernseher haben beispielsweise nur noch 32% (2014: 41%). Dafür wird der Smart TV immer beliebter: 2014 besaßen 7% einen Smart-TV, heute haben bereits 29% der Kinder und Jugendlichen einen internetfähigen Fernseher. Im Internet wird aber zunehmend mobil gesurft. Während 2014 noch 46% mit dem stationären PC ins Internet gingen, sind es heute nur mehr 35%. Die Beliebtheit des Laptops zum Surfen sank im gleichen Zeitraum von 65% auf 49%. Tablet und Smartphone steigerten sich hingegen um 19 beziehungsweise 12 Prozentpunkte auf 48% und 77%.

Bei den sozialen Netzwerken und Messengern dominiert WhatsApp quer durch alle Altersgruppen: 72% der 10- bis 11-Jährigen nutzen den Chatdienst bereits. Bei den älteren Jugendlichen ab 14 Jahren ist es dann beinahe jeder (96%). Auch die Beliebtheit anderer Netzwerke steigt mit zunehmendem Alter deutlich. YouTube nutzen etwa jeder zweite 10- bis 11-Jährige (51%) und drei Viertel aller 16- bis 18-Jährigen (76%) zumindest ab und zu auch aktiv. Die hohe Beliebtheit der Sozialen Netzwerke zeigt sich laut Bitkom auch darin, dass bereits mehr als jeder Dritte (36%) sagt, dass der eigene Lieblingsstar ein YouTube-Star ist. Damit sind die sogenannten „Social Influencer“ beliebter als Idole aus den klassischen Bereichen Sport (23%) und Schauspiel (18%). „Die ‚Generation Z’ schafft sich ihre eigenen Idole. Social-Media-Stars wie Sami Slimani oder Dagi Bee faszinieren Teenager und haben ein Millionenpublikum“, so Berg. Das hätten inzwischen auch Unternehmen erkannt. „Internetstars tauchen zunehmend im klassischen Marketing, etwa in TV-Werbespots und Magazinanzeigen auf. Immer öfter hören Eltern als Berufswunsch ihrer Kinder: YouTube-Star“, ergänzt Berg.

Wie Bitkom feststellt, profitiert nicht nur das Phänomen Social-Media-Star vom „always on“ der Jugendlichen, auch Streaming-Anbieter wie Spotify oder Deezer haben Zulauf. Musik hörten 2014 noch 59% der jungen Generation online, mittlerweile sind es 66%. „Damit hat das klassische Musikhören von CDs nur noch einen minimalen Vorsprung von 2 Prozentpunkten gegenüber dem Musikstreaming. Im Videobereich hat Streaming DVD und Blue-Ray bereits überholt“, so Berg. 

Die Studienergebnisse zeigen: Ihre Internetaktivitäten betrachten Kinder und Jugendliche recht reflektiert. 62% geben an, dass sie darauf achten, welche persönlichen Informationen sie über sich selbst ins Netz stellen. 54% sagen außerdem, dass sie darauf achten, welche Informationen, zum Beispiel Fotos oder Kommentare, über sie im Internet sichtbar sind. „Die meisten Jugendlichen gehen im Internet sorgsam mit persönlichen Informationen um. Dazu trägt auch die aktive Einflussnahme der Eltern bei“, sagte Berg. Sechs von zehn der befragten Kinder und Jugendliche sagen, dass ihre Eltern sie darum bitten, nicht zu viel Privates preiszugeben. Beinahe ebenso vielen (57%) erklären die Eltern auch, was im Netz erlaubt ist und was nicht. Nur jeder Zehnte sagt, dass es die Eltern nicht kümmert, was er im Internet tut. „Gerade Kinder dürfen im Internet nicht allein gelassen werden. Wichtig ist, dass Eltern ihre Kinder von Anfang an begleiten und unterstützen, indem sie gemeinsam mit ihnen in diese Welt eintauchen“, so Berg.

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