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Sonntag, 28. April 2024
7 Milliarden Euro Kaufkraftabfluss für Energie-Importe

Energiewende als Chancen

Hintergrund | Dominik Schebach | 06.06.2017 | |  Archiv

Es ist eine einfache Rechnung: Stellt man die Erlöse aus Energie-Exporten und Energie-Importen gegenüber, so belastet die Einfuhr von Strom und fossiler Energieträger die österreichische Wirtschaft mit 7 Mrd Euro im Jahr. Wie die Österreichische Energieagentur berichtet, entfallen 60% der Importe bei Energie auf Erdöl und Erdölprodukte.

„Die große Menge an importierter fossiler Energie bedeutet einen enormen Kaufkraftabfluss für unser Land“, betont Peter Traupmann, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur (ÖEA). Demnach werde jeder Österreicher mit 770 Euro (bei einem Jahresdurchschnittspreis für Erdöl von 44 Dollar/Barrle) belastet. „Wenn es gelingt, Erdöl mittelfristig durch nachhaltige heimische Energieträger zu ersetzen, würde das eine Trendwende in Richtung positive Handelsbilanz auslösen“ so Traupmann.

Laut dem ÖEA-GF hätte Österreich ohne Nettoimporte von Erdöl- und Erdölprodukten in den vergangenen zehn Jahren – mit der Ausnahme von 2011 – im Außenhandel immer ausgeglichen bilanziert, bzw Überschüsse erzielt. Traupmann hofft deswegen auf heimische erneuerbare Energiequellen, um die Importe zu ersetzen. Daneben komme dem Einsatz neuer Technologien bzw Effizienzsteigerungen Schlüsselrollen zu. Nur Erdgas werde unter diesen Voraussetzungen noch längere Zeit eine Brückenfunktion zukommen.

Profiteur Industrie

Als Gewinner dieser Energiewende sieht Traupmann die heimische Industrie. „Der Ausbau erneuerbarer Energie und Investitionen in Energieeffizienz steigern den Selbstversorgungsgrad. Damit fließt weniger Geld ins Ausland und gleichzeitig würde Wertschöpfung im Inland generiert werden“, erklärte der ÖEA-GF. „Die heimische Industrie kann direkter Nutznießer der Energiewende sein. Die Transformation des österreichischen Energiesystems birgt zahlreichen Chancen für die Wirtschaft, da österreichische Unternehmen mit ihrem Know-how in energierelevanten Technologiebereichen weltweit reüssieren könnten – Technologie ‚made in Austria‘  kann zum Exportschlager werden.“ Darüber hinaus sei eine möglichst fossilfreie Energiezukunft auch im Sinne des Pariser Klimaschutz-Abkommens, das Österreich ratifiziert hat.

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