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Sonntag, 28. April 2024
Warum eine 5G-Strategie nur zu begrüßen ist

Kein Haar in der Suppe

Telekom Hintergrund | Dominik Schebach | 06.05.2018 | | 1  Archiv

Heute will ich einmal kein Haar in der Suppe finden, wenn es um die 5G-Strategie der Bundesregierung geht. Ja, ja – hätte früher kommen und der Zeitplan hätte vielleicht ein wenig ehrgeiziger sein können. Aber ich bin schon einmal restlos begeistert, dass die Dateninfrastruktur quasi gleichwertig neben Straßen, Schienen und Stromleitungen steht.

 Endlich hat sich die Erkenntnis vollkommen durchgesetzt, dass es ohne umfassender Breitbandversorgung nicht mehr geht. Mein Urteil zur Umsetzung hebe ich mir allerdings noch auf. Zu oft habe ich erlebt, dass Österreichs Politiker Ankündigungsweltmeister sind. Wenn es allerdings darum geht, die Versprechen auch auf die Straße zu bringen, ließen die Anstrengungen zu Wünschen übrig. Die Gefahr besteht auch hier.

Andererseits müssen die privat geführten Betreiber größtes Interesse daran haben, dass die neue Mobilfunkgeneration möglichst ohne Verzögerung in Österreich ihren Einzug hält. Denn das Datenvolumen, das ihre Netze zu bewältigen haben, verdoppelt sich Jahr für Jahr. Insofern muss die Bundesregierung ja „nur“ für günstige Rahmenbedingungen sorgen. Den Rest erledigt der Markt – hoffentlich. Nach den Erfahrungen der Vergangenheit bin ich da einmal optimistisch.

Ob die vorgestellte 5G-Mobilfunkstrategie allerdings ausreicht, um Österreich die oft genannte Vorreiterrolle zu sichern, wage ich jetzt nicht zu sagen. Die Konkurrenz ist groß. Auch andere Staaten in Europa haben 5G-Strategien und sie sind in vielen Punkten weiter als wir. Dass eine Führungsrolle bei der Entwicklung und Implementierung neuer Technologien ein lohnendes Ziel ist, daran sollte allerdings kein Zweifel bestehen. Egal, ob es um Effizienzsteigerung bei bestehenden Anwendungen oder die Entwicklung vollkommen neuer Geschäftsmodelle und Produkte geht, die Verfügbarkeit von leistungsfähigen Breitbandverbindungen mit geringer Latenzzeit ist in Zukunft ein Schlüssel zum Erfolg.

Kann aber Österreich – die Industrie, das Gewerbe, der Handel aber auch wir als Gesellschaft – die Chancen nutzen, die sich mit der Einführung einer neuen Technologie ergeben. Schließlich veranschlagt die Bundesregierung die Investitionskosten für die Einführung von 5G Mobilfunk auf 5 Mrd Euro und diese Kosten werden irgendwo schlagend. Darauf kann ich nur fragen: „Warum nicht?“ Bei meinen Recherchen bin ich immer wieder überrascht, wie viel Kompetenz in der österreichischen Wirtschaft steckt. In ihrem Strategie-Papier identifiziert die Bundesregierung für den Standort Österreich große Potenziale im Bereich „Mobilität und Verkehr“, darüber hinaus werden klare Anwendungsmöglichkeiten in den Sektoren „Wirtschaft und Industrie“, „Umwelt und Energie“, „Gesundheit, Pflege und Soziales“, „Politik und Verwaltung“, „Bildung“ sowie „Sicherheit, Schutz und Vertrauen“ ausgemacht. Es gibt also ein breites Betätigungsfeld – und man darf eines nicht vergessen, all diese neuen Lösungen, Produkte und Anwendungen müssen irgendwie zum Endkunden kommen. Was wiederum für den Handel neue Felder eröffnen sollte.

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Kommentare (1)

  1. Gleichwertig?

    Zitat: „Aber ich bin schon einmal restlos begeistert, dass die Dateninfrastruktur quasi gleichwertig neben Straßen, Schienen und Stromleitungen steht.“

    Breitband, so gleichwertig wie Straßen oder so gleichwertig wie Schienen.
    Da sind leider Welten dazwischen, insbesondere in der Region, am Land!

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