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Donnerstag, 16. Mai 2024
Hot!Abgang nach Gewinnwarnung

Ceconomy CEO Pieter Haas muss gehen

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 13.10.2018 | | 9  Archiv
Die Media-Saturn-Mutter Ceconomy trennt sich vom Vorstandvorsitzenden Pieter Haas (im Bild) und vom Finanzchef Mark Frese. Zuvor hatte das Unternehmen abermals eine Gewinnwarnung herausgegeben. (Bild: Media-Saturn) Die Media-Saturn-Mutter Ceconomy trennt sich vom Vorstandvorsitzenden Pieter Haas (im Bild) und vom Finanzchef Mark Frese. Zuvor hatte das Unternehmen abermals eine Gewinnwarnung herausgegeben. (Bild: Media-Saturn)

Die Meldungen über die schlechte wirtschaftliche Entwicklung (inklusive Gewinnwarnung) bei Media-Saturn haben (auch auf elektro.at) hohe Wellen geschlagen. Nun hat der Aufsichtsrat der Muttergesellschaft Ceconomy in der Nacht von 12. auf 13. Oktober beschlossen, sich vom Vorsitzenden des Vorstandes, Pieter Haas, mit sofortiger Wirkung zu trennen. Angeblich im gegenseitigen Einvernehmen. Auch Finanzchef Mark Frese wird das Unternehmen verlassen.

Unter dem Betreff „Ceconomy stellt sich neu auf“ verschickte die Media-Saturn-Mutter in der Nacht von 12. auf 13. Oktober 2018 eine Aussendung. In einer außerordentlichen Sitzung hätten der Aufsichtsrat und Pieter Haas, Vorsitzender des Vorstandes, „im gegenseitigen Einvernehmen“ beschlossen, sich mit sofortiger Wirkung zu trennen. Bis ein Nachfolger gefunden ist, werden CFO Mark Frese und Vorstandsmitglied Dr. Dieter Haag Molkenteller interimistisch die Aufgaben von Haas übernehmen. Dann wird auch Mark Frese Ceconomy verlassen. Der CFO habe sich mit dem Aufsichtsrat auf eine einvernehmliche Aufhebung seines Arbeitsvertrages verständigt – das wird schlagend, wenn ein Haas-Nachfolger gefunden ist. „Für die Position des CEO ebenso wie für die Rolle des CFO wird umgehend ein Suchprozess in die Wege geleitet“, so Ceconomy in seiner Aussendung.

Abschließend bedankt sich das Unternehmen natürlich bei Pieter Haas für „sein Engagement im Rahmen seiner langjährigen Tätigkeit“. Die von ihm eingeleitete strategische Neuausrichtung und Digitalisierung sei „ohne Zweifel der richtige Weg“ gewesen. Dennoch: „Angesichts der jüngsten Entwicklungen besteht zwischen allen Beteiligten Einigkeit, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für eine personelle Neuaufstellung ist. Wir sind fest davon überzeugt, dass es Ceconomy nur so gelingen wird, verlorengegangenes Vertrauen am Kapitalmarkt wiederherzustellen“, so der Wortlaut.

Der Auslöser

Ende September ließ Media-Saturn-Mutter Ceconomy schon mal aufhorchen, als die Gewinnerwartungen heruntergeschraubt werden mussten (E&W berichtete). Mitte letzter Woche (E&W berichtete) überraschte das Unternehmen mit noch viel schlechteren Zahlen als befürchtet. Eine Gewinnwarnung ging raus. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) würde im laufenden Geschäftsjahr 2017/2018 im Vergleich zum Vorjahr auf 400 Millionen Euro sinken. Angekündigt hatte Ceconomy zuletzt knapp 500 Millionen Euro. An der Börse sorgte das für einen Kursrutsch. Die Investoren traf die Warnung vor sinkenden Gewinnen unvorbereitet. Die Aktie brach um mehr als ein Fünftel ein.

Diese zweite Gewinnwarnung bei Ceconomy innerhalb so kurzer Zeit erzürnte Großaktionär Freenet. Die Gewinnwarnung sei peinlich gewesen, äußerte der Chef des Mobilfunkanbieters Christoph Vilanek gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg vor wenigen Tagen. Das verlorengegangene Vertrauen zurückzugewinnen werde für das Ceconomy-Management extrem schwierig. Ohne Veränderung werde es wohl nicht gehen … Diese Veränderung ist ja nun wohl eingetreten.

Pieter Haas

Pieter Haas war seit 2013 Mitglied des Vorstandes der ehemaligen Metro Group. Davor war er in verschiedenen leitenden Funktionen bei der Media-Saturn-Holding tätig. Nach der Spaltung der ehemaligen Metro Group im Juli 2017 wurde er CEO der Ceconomy.

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Kommentare (9)

  1. M.Hannes

    Hinweis auf Amazon: dem ist zu 300% beizupflichten. Noch dazu angesichts der Kriegskasse auf der Amazon sitzt.
    Ferran Reverter neuer CEO ist ein Gradmesser wie das deutsche Management gesehen wird.

  2. Ist Media/Saturn noch zu retten

    Der Name hat weiterhin Strahlkraft …eine radikale Reduzierung von Verkaufsflächen …sofortige Auflösung von Geschäftsführerbeteiligungen…..Das Sortiment überdenken…ich hätte garantiert viele Vorschläge…ein Mitberwerb der lieber eine starke MSH sieht als einen verrùckten und nicht berrechenbaren Amazon

  3. Ein schelm wer böses denkt.

    Die Metro Gruppe war sich meiner Meinung bei der Auslagerung der Ceconomy sicher bewust
    warum sie dies tut.

    Ein guter Bekannter hat mir einmal einen Tipp gegeben:
    „Wenn du merkst, das du ein totes Pferd reitest; steig ab!“

  4. Kellerhals

    Was hat der Kellerhals gesagt?
    Chinageschäft Nein: wurde mittlerweile aufgegeben
    Redcoon, nicht kaufen: wurde auch zugesperrt
    Haas muss weg hat er schon vor Jahren gesagt, leider konnte es es nicht mehr miterleben jetzt

  5. Das Unternehmen musss sich vom alten personellen Belasf befreien!

    Solange die alten Einkäufer hier am Ruder sind wird sich bei der MSH nichts ändern, WKZ Denken für jeden Dreck, verschleiert nur die Probleme der Häuser und die pure Arroganz des Einkaufs stinkt zum Himmel! Die MSH muss sich verschlanken und den Onlinehandel massiv ausbauen, dazu gehört dir intelligente Vernetzung der Häuser zu einem Logistiknetzwerk das einer Amazon ein wenig Widerstand bieten kann. Also Betonköpfe weg frische Köpfe rein!

  6. Bauernopfer

    Und jetzt, wo Haas abserviert wurde (war doch nie und nimma einvernehmlich!) glaubt media-saturn, dass alles wieder gut und eitel-wonne wird? Da krankt es doch an ganz ganz vielen anderen stellen …

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