MediaMarkt scheitert mit Klage
MediaMarkt forderte in einem Berufungsprozess von dem ehemaligen Topmanager Michael Rook Schadenersatz in Millionenhöhe. Der Vorwurf: Der ehemalige Deutschlandchef Rook hätte Bestechungsgelder angenommen. Die Richter des schleswig-holsteinischen Oberlandesgerichts wiesen die Klage nun zurück, die Elektronikkette ist mit ihrer Forderung daher gescheitert.
Der 3. Zivilsenat des schleswig-holsteinischen Oberlandesgerichts sieht keine Beweise dafür, dass der ehemalige Deutschlandchef von Media-Markt, Michael Rook, Schmiergeld kassiert habe. Die Richter wiesen die Berufung gegen ein Urteil des Landgerichts Itzehoe nun zurück. Die Elektronikkette ist daher mit ihrer Schadenersatzforderung in Millionenhöhe gescheitert.
Rückblick
2012 war Rook vom Landgericht Augsburg wegen Bestechlichkeit zu einigen Jahren Haft verurteilt worden. Er und ein ehemaliger MediaMarkt Regionalmanager wurden nach Überzeugung der Kammer von einem ebenfalls angeklagten Unternehmer für exklusiv vergebene Aufträge bestochen. Rund zwei Millionen Euro Schmiergeld hätten die beiden MediaMarkt Manager unter sich aufgeteilt, so die Überzeugung des Augsburger Gerichts. Der Ex-Regionalmanager belastete Rook schwer, indem er angab, sich das in bar gezahlte Schmiergeld mit diesem geteilt zu haben. Rook bestreitet das bis heute.
Das Landgericht Itzehoe hatte 2017 erneut Zeugen vernommen und beide Parteien angehört. Anschließend war es zu einem anderen Ergebnis gekommen als die Kollegen in Bayern. Es sei an die Entscheidung aus Augsburg im Strafverfahren nicht gebunden gewesen, teilte das schleswig-holsteinische Oberlandesgericht nun mit.
Gegen das Urteil aus Itzehoe hatte Media-Saturn Berufung eingelegt, die jetzt abgeschmettert wurde.
Es sei noch offen, ob der Konzern Rechtsmittel gegen die Entscheidung einlegen werde, wie Medien berichten.
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