„2020 wird ein wichtiges Jahr für uns“
Sandra Kolleth sprach mit E&W in der Dezemberausgabe über das Jahr 2019. (Foto: S. Bruckbauer) In der E&W Dezemberausgabe baten wir die Hersteller der großen und kleinen Hausgeräte um einen Rückblick über das Jahr 2019. Hier erfahren Sie wie Miele GF Sandra Kolleth das Jahr 2019 erlebt hat und mit welchem Gefühl sie in 2020 geht.Es war das erste Jahr für Sandra Kolleth an der Spitze von Miele Österreich und es war ein aufregendes Jahr, in dem sich eine Menge getan hat, wie sie berichtet.
E&W: Frau Kolleth, wie lässt sich das Jahr 2019 in wenigen Sätzen zusammenfassen?
Sandra Kolleth: In einem Satz zusammengefasst: A Year Beyond Ordinary! Es war ein ganz außergewöhnliches Jahr.
E&W: Wie war die Entwicklung gesamt betrachtet bei Miele?
Kolleth: Wir sind außerordentlich zufrieden mit der Geschäftsentwicklung und der Entwicklung unserer Marktposition. 2019 war für uns das Jahr der Innovationen. Das Highlight war der Launch unserer neuen Einbaugeräteserie Generation 7000 sowie des G 7000 AutoDos Geschirrspülers, die unter dem Claim „Life Beyond Ordinary“ sehr erfolgreich eingeführt wurden. Viele erfolgreiche Veranstaltungen wie unser Launchevent Generation 7000 im Mai und die Elektrofachhandelstage haben das Jahr geprägt. Auf den EFHT haben wir dann auch noch mit unserem neuen Lineup in der Wäschepflege nachgelegt.
Zudem feiert das Unternehmen heuer sein 120-jähriges Bestehen, viele damit verbundene Aktivitäten wie unsere Series120 Produkte laufen sehr erfolgreich. Auch im Professional Segment verzeichnen wir eine sehr positive Entwicklung, ein Highlight war hier heuer der Launch der neuen „Kleinen Riesen“.
Ein großer Dank für diese positive Entwicklung gilt unseren Handelspartnern – ihr Einsatz und ihr Vertrauen zur Marke Miele sind der Grundstein unseres Erfolges!
E&W: Wie entwickelten sich die einzelnen Produktgruppen?
Kolleth: Natürlich war mit dem Launch der Generation 7000 heuer der Einbaugerätebereich besonders im Fokus. Dies war der größte Produktlaunch in der Unternehmensgeschichte – wir haben beginnend mit dem Tag der Produktvorstellung rund die Hälfte des Umsatzportfolios gedreht. Und das ist ganz hervorragend gelaufen. Die Innovationen, die durch die Vernetzung der Hausgeräte möglich wurden, sind ebenfalls gut am Markt angenommen worden. Wir waren aber auch mit den Standgeräten sehr zufrieden, insbesondere bei Waschmaschinen, Trocknern und Geschirrspülern konnten wir hier sehr stark punkten. Insgesamt sehen wir eine Entwicklung zu höherwertigen, langlebigen Produkten – ein Trend, den wir auch aktiv mitgestalten. Die Generation 7000 bietet aber auch in der Einstiegsklasse hochattraktive Produkte und die Möglichkeit verschiedene Produktklassen zu mischen und trotzdem ein einheitliches Design sicherzustellen. Das sehen wir als einen der Erfolgsfaktoren.
Im gesamten Markt sehen wir noch starkes Potential bei Trocknern. Die Marktsättigung ist in Österreich deutlich hinter jener anderer Länder. Sogar unsere südlichen Nachbarländer haben eine wesentlich höhere Marktsättigung. Hier bedarf es verstärkter Anstrengungen der gesamten Branche, das Thema Trockner positiv zu kommunizieren.
E&W: Welche Trends wurden 2019 sichtbar?
Kolleth: Wir sehen Digitalisierung – Stichwort Smart Home – und Nachhaltigkeit als ganz wesentliche Themen, die sich aus unserer Sicht noch verstärken werden. Wir registrieren bereits deutlich höhere Vernetzungsraten bei unseren neuen Produkten, sowohl im Einbau- als auch im Standgerätebereich. Hier ist es wichtig, dass wir gemeinsam mit dem Fachhandel den konkreten Nutzen der Vernetzung herausarbeiten – eine Aufgabe, für die der Fachhandel prädestiniert ist und sich damit differenzieren kann.
Im Bereich Nachhaltigkeit sind wir traditionell als sehr langfristig denkendes Familienunternehmen in 4. Generation sehr gut aufgestellt – hier geht unser Denken aber weit über Umweltthemen hinaus und wir sehen hier ebenfalls spannende gesellschaftliche wie geschäftliche Chancen.
Mit den Themen Smart Home und Nachhaltigkeit verbunden ist auch der Trend zu höherwertigen Geräten. Dies wird aber vor allem im Einbaubereich auch durch die noch stärkere Positionierung der Küche und des Kochens als Lifestyle Element getrieben.
E&W: Mit welchem Gefühl gehen Sie ins Jahr 2020? Was erwarten Sie?
Kolleth: Wir gehen mit einem sehr positiven Gefühl ins kommende Jahr. Wir werden den Schwung aus dem heurigen Jahr mitnehmen und auch im 1. Quartal gleich nochmals mit Innovationen nachlegen, auf die sich unsere Handelspartner sehr freuen können.
Die Marktprognosen in Österreich sind deutlich stabiler als beispielsweise in Deutschland, sodass wir mit einem weiteren Marktwachstum rechnen, insbesondere wertmäßig. Daran wird insbesondere der Fachhandel weiter partizipieren.
Online wird in der Bedeutung weiterwachsen, wir sehen das aber in Österreich als einen sanften Anstieg, was den tatsächlichen Kauf online betrifft. Die Omnichannel Präsenz und das Begleiten des Kunden auf seiner Customer Journey on- und offline sind damit auch für uns und unsere Handelspartner ganz wesentliche Erfolgskriterien. Wir sehen uns hier gut aufgestellt und werden auch 2020 alle Kommunikationskanäle intensiv nutzen.
E&W: Ihre beruflichen Vorsätze für das kommende Jahr?
Kolleth: Zu aller erst: Weiterhin mit der Marke Miele, unseren Produkten und Dienstleistungen unseren Handelspartnern und Kunden einen echten Mehrwert bieten und ein toller Arbeitgeber für unsere Mitarbeiter sein. Und damit so erfolgreich bleiben, wie wir das heute schon sind.
Ein besonderer Fokus gilt aber auch der Zukunft und den Veränderungen die das Konsumentenverhalten, der Markt aber auch gesellschaftliche Trends und technische Möglichkeiten bringen. Wir wollen uns optimal für diese Zukunft aufstellen. Hier gilt es eine Balance zwischen dem Bewahren der ganz vielen Dinge, die schon hervorragend laufen, und dem Initiieren von Neuem zu wahren. Wir wollen die Zukunft aus einer Position der Stärke aktiv und als Vorreiter gestalten. 2020 wird ein wichtiges Jahr für uns, die entsprechenden Weichen zu stellen.
Miele hat sich in den letzten Jahrzehnten als die Marke für den Fachhandel herausgemausert. Und es macht auch immer mehr Spaß Miele zu verkaufen. Die Mitbewerber sind leider bis auf wenige Ausnahmen z. B. Liebherr damit beschäftigt sich auf Kosten der mittelständischen Fachhändler den Giganten wie Amazon, den Großflächen etc. bedingungslos in deren Rachen zu werfen. Von einem Fachhandelskonzept haben sie nicht den blassesten Schimmer.