Besuchen Sie uns auf LinkedIn
Montag, 29. April 2024
„Bleibt dahoam & kauft dahoam“

CoV: Strategien im Handel

Dominik Schebach | 10.04.2020 | |  
Vor dem Geschäftsportal von AGEtech wurde ein kontakloser Abholpunkt für die Kunden eingerichtet. Vor dem Geschäftsportal von AGEtech wurde ein kontakloser Abholpunkt für die Kunden eingerichtet. (© AGEtech) In den vergangenen Wochen haben wir für die E&W 4/2020 mit einigen Händler sowie den Kooperationen gesprochen, wie sie mit der Corona-Krise umgehen. Viele der Händler setzen dabei auf eine zentrale Strategie: Den Kontakt mit den Kunden halten. Ob in Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich oder Wien, dies sehen die befragten Händler als entscheidend an (siehe E&W 4/2020, S.16). So auch in Tirol bei EP:AGEtech in Lienz/Osttirol, die es nicht mehr ins Heft geschafft haben. Dort hat die Krise um das Corona-Virus gleich den Anstoß für ein neues Marketing gegeben.

Auch bei AGEtech hat der Corona-Virus alle Abläufe auf den Kopf gestellt, wie GF Betram Steiner gegenüber elektra.at/E&W erklärte: „Wenn man die Wochen Revue passieren lasst, dann herrschte anfänglich eine große Unsicherheit. Was darf man, was nicht. Diese Unklarheit wegen der schwammigen Kommunikation war anfänglich sehr belastend. Inzwischen ist die Situation klarer und wir machen alle 2 bis 3 Tage ein Update, um die Mitarbeiter zu informieren. Das gibt auch Sicherheit.“

Glück hätte das Unternehmen dagegen im Installationsbereich gehabt. Dort ist die AGEtech derzeit vor allem auf einer Großbaustelle aktiv – und das mehr oder weniger alleine. Deswegen konnte man auch leicht die nun notwendigen Sicherheitsmaßnahmen integrieren und den Prozess bei Arbeitseinteilung sowie den Zulieferern entsprechend einrichten.

Auf der Handelsseite hat AGEtech rasch seinen Online-Shop forciert, wie Steiner gegenüber elektroa.at erklärt: „Wir sind EP:Partner, deswegen konnten wir da innerhalb weniger Stunden reagieren. Daneben haben wir als einer der ersten einen kontaktlosen Abholpunkt vor der Tür eingerichtet. Schließlich haben wir unsere PR geändert. So haben wir den Spruch von unserem Landeshauptmann „Bleibt dahoam“ auf „Bleibt dahoam & kauft dahoam“ erweitert. Damit haben wir unsere Kunden dazu animiert, in unserem Online-Shop vorbeizuschauen.“

Viele der Kunden sei bisher dieses Online-Angebot nicht bewusst gewesen. Jetzt nutzen die Kunden aus der Region vermehrt den Shop, um sich zu informieren, und bestellen auch gleich dort. Anderer wählen den Weg übers Telefon und lassen sich hier beraten. So könne zumindest ein gewisser Grundumsatz gehalten werden, wie Steiner erklärt: „Aber es ist klar. Wir müssen kreativ werden, um die Umsätze auf einem vernünftigen Niveau zu halten. So können wir die Folgen der Krise zumindest etwas abfedern. Wichtig ist, dass wir die PR umgestellt haben und nun den Online-Shop viel stärker in den Verkaufsprozess miteinbeziehen. Denn bei uns kann sich der Kunde zusätzlich beraten lassen: Wenn der Kunde nur eine Druckerpatrone benötigt, dann bestellt er diese einfach. Geht es jedoch um einen Fernseher, dann informiert er sich im Online-Shop und dann ruft er uns, und wir können ihn beraten – mit Bild. Für den Kunden ist das toll. Er hat den Vorteil von einem Online-Shop UND er hat einen Ansprechpartner vor Ort, der seine Sprache spricht. Das kann ein Amazon nicht. Mit dieser Kommunikation wird das eine neue Sache.“

Gleichzeitig konnte Steiner allerdings auch eine Bewusstseinsänderung bei den Kunden in Osttirol feststellen. Diese entscheiden sich nun öfters bewusst für regionale Händler – auch wenn es ums Online-Shop des Händlers vor Ort gehe. „Diese StimmungKauf im Ort“ lebt derzeit auch in Osttirol auf. Es wäre toll, wenn das auch nach der Krise so bleibt“, so Steiner abschließend.

Diesen Beitrag teilen

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

An einen Freund senden