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Freitag, 26. April 2024
Mißbrauch einer marktbeherrschenden Stellung?

Deutsches Bundeskartellamt gegen Amazon

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 18.08.2020 | |  Markt
Wie weit darf Amazon bei der Regulierung seiner Marketplace-Händler gehen – Corona-Wucherpreise eingeschlossen? Das Bundeskartellamt prüft eine mögliche missbräuchliche Praxis von Amazon. (Bild: Amazon) Wie weit darf Amazon bei der Regulierung seiner Marketplace-Händler gehen – Corona-Wucherpreise eingeschlossen? Das Bundeskartellamt prüft eine mögliche missbräuchliche Praxis von Amazon. (Bild: Amazon) Wie die FAZ berichtet, geht das Bundeskartellamt dem Vorwurf nach, dass Amazon während der Corona-Pandemie eine marktbeherrschende Stellung missbraucht hat. Es werde untersucht, ob und wie der Internetriese die Preissetzung der Händler auf dem Marketplace beeinflusst.

Der Onlinehandel boomt in der Coronakrise, das bringt Amazon Rekordergebnisse ein. Dabei soll der US-Konzern „fragwürdige Praktiken“ auf seiner Verkaufsplattform angewendet haben. Nun schaltete sich das Bundeskartellamt ein und geht dem Vorwurf nach, dass Amazon während der Corona-Pandemie eine marktbeherrschende Stellung missbraucht. Amtspräsident Andreas Mundt sagte im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung FAZ: „Wir untersuchen derzeit, ob und wie Amazon die Preissetzung der Händler auf dem Marketplace beeinflusst.“ Anlass dazu gaben Beschwerden, dass Amazon während der ersten Monate der Pandemie Händler auf seiner Verkaufsplattform wegen angeblich überhöhter Preise gesperrt habe. (Genauer gesagt, soll Amazon vor allem zu Beginn der Pandemie Konten von Händlern gesperrt haben, die offenbar kräftige Corona-Zuschläge in erster Linie auf medizinische Produkte wie Masken oder Desinfektionsmittel erhoben hatten.)  „Amazon darf kein Preiskontrolleur sein. Das gilt auch jetzt“, so Mundt gegenüber der FAZ.

Auf ein erstes Ankunftsersuchen habe Amazon bereits geantwortet, dies werde jetzt ausgewertet. Eine Marktbeherrschung sei aber bisher formell nicht festgestellt worden.

Ein Amazon-Sprecher sagte auf Anfrage von Reuters, die Amazon-Verkaufspartner legten ihre eigenen Produktpreise im Amazon-Store fest. Die Systeme seien so konzipiert, dass sie Maßnahmen gegen Preistreiberei ergreifen. Wenn Verkaufspartner Bedenken hätten, würden sie ermutigt, sich an den Support zu wenden.

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