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Freitag, 26. April 2024
RegioPlan-Analyse

Das Jahr 2020 und die Folgen für den Weihnachtshandel

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 02.12.2020 | |  Unter der Lupe
Die Weihnachtsumsätze werden heuer gegenüber den Vorjahren stark sinken, nämlich um minus 17%, wie RegioPlan sagt. (Grafik: RegioPlan) Die Weihnachtsumsätze werden heuer gegenüber den Vorjahren stark sinken, nämlich um minus 17%, wie RegioPlan sagt. (Grafik: RegioPlan) RegioPlan hat sich das Jahr 2020 angesehen und die Folgen für den Weihnachtshandel. Das Fazit: „Steigende Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit sowie die beiden Lockdowns haben am Ende des Jahres die Kaufkraft der Österreicher um durchschnittlich knapp 7% reduziert. Das Resultat sind stark sinkende Weihnachtsumsätze.“

Steigende Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit sowie die beiden Lockdowns haben am Ende des Jahres die Kaufkraft der Österreicher wahrscheinlich um durchschnittlich knapp 7% reduziert, wie RegioPlan berichtet. „Dazu kommt die allgemeine Unlust einkaufen zu gehen, denn Masken und Ansteckungsbedenken mindern den Spaß(faktor). Geschlossene Geschäfte, keine Gastronomie, kaum ausländische Gäste und die nur mühsam aufkeimende Weihnachtsstimmung tun ihr Übriges um Spontankäufe zu unterdrücken. Viele Österreicher sparen zudem mehr als in den Vorjahren, den sie erwarten harte Zeiten.“ Die RegioPlan-Prognose (aus heutiger Sicht) lautet daher: „Die Weihnachtsumsätze werden heuer gegenüber den Vorjahren stark sinken, nämlich um minus 17%.“

Klassischer stationärer Handel

Ein wichtiger Teil der umsatzrelevanten Zeit vor Weihnachten sei bereits verpasst, denn die meisten Branchen, für die Weihnachten einen Großteil der Umsätze bringt, müssen geschlossen halten. Das treffe vor allem Branchen, die Waren anbieten, die man vorwiegend nicht „braucht“, sondern „will“ – „also Mode, Elektronik, Spiele, Schmuck, etc.“, so RegioPlan und: „Gerade hier ist die – heuer leider fehlende – Weihnachtsatmosphäre oft der wichtige Impuls zum Kauf. Indem Moment, in dem die Geschäfte wieder offen halten dürfen, sind umfassende Rabattaktionen zu erwarten, die dem einzelnen Geschäft zwar Umsatz bringen, in Summe die Weihnachtsausgaben jedoch reduzieren. Günstig sieht die Situation hingegen für den Lebensmittelhandel aus, der einerseits von den Schließungen der meisten anderen Branchen profitiert, andererseits auch natürlich von der weitgehend geschlossenen Gastronomie. Und außerdem werden etwa 300.000 Österreicher heuer zu Weihnachten nicht in ferne Länder fliegen, sondern zu Hause essen. Auf Grund dieser Faktoren kann der Lebensmittelhandel heuer im Weihnachtsgeschäft mit plus 8% bis 10% gegenüber dem Vor-jahr rechnen.“

Onlinehandel

Laut RegioPlan lag der Onlineanteil an den einzelhandelsrelevanten Konsumausgaben der Österreicher im Vorjahr bei etwa 13%, heuer sei, über das gesamte Jahr gesehen, mit über 15% zu rechnen. RegioPlan sagt: „Im Seuchenjahr 2020 ist der Onlinehandel mit einem Anteil von 32% an den Weihnachtsumsätzen mit Abstand der einzige Gewinner.“

„Prognosen sind schwierig – vor allem wenn sie die Zukunft betreffen“

Dieses bekannte Zitat (das vielen Menschen zugeschrieben wird) gilt heuer laut RegioPlan besonders. „Die aktuellen Prognosen zur Einschätzung des Weihnachtsgeschäfts können nicht auf die Fortschreibung oder Interpretation bisheriger Trends aus den Vorjahren basieren, denn vieles ist noch unsicher und ändert sich fast täglich, insbesondere zu welchem Zeitpunkt und unter welchen Bedingungen die stationären Geschäfte und die Gastronomie geöffnet werden können. Die hier angeführten Werte beruhen auf Rechenmodellen, die die aktuellsten verfügbaren Daten und Informationen von Unternehmen und diversen Befragungen berücksichtigen.“

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