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Freitag, 26. April 2024
Österreich braucht dringend gut ausgebildete Fachkräfte

Handelsverband fordert Aufbaulehrgang „eCommerce-Fachwirt/in“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 15.01.2021 | |  Wissen
Die e-Commerce-Lehre zählt zu den beliebtesten Ausbildungsmöglichkeiten in Österreich. (Bild: WKÖ) Die e-Commerce-Lehre zählt zu den beliebtesten Ausbildungsmöglichkeiten in Österreich. (Bild: WKÖ) 15.300 Lehrlinge zählen wir im österreichischen Handel. Damit gilt er als einer der größten Lehrlingsausbilder in Österreich. Eine der jüngsten und beliebtesten Ausbildungen ist die eCommerce-Lehre. Nun soll als nächster „logischer Schritt“ ein eigener, 3-jähriger Aufbaulehrgang zum „eCommerce-Fachwirt" bzw. zur „eCommerce-Fachwirtin" geschaffen werden.

Seit 2018 gibt es die (ua. vom Handelsverband initiierte und von Wirtschaftsministerin Schramböck umgesetzte) eCommerce-Lehre. Diese hat sich innerhalb kurzer Zeit zum beliebtesten aller neuen Lehrberufe des Landes entwickelt, wie berichtet wird. Nun soll der nächste logische Schritt folgen: die Schaffung eines eigenen, 3-jährigen Aufbaulehrgangs zum „eCommerce-Fachwirt“ bzw. zur „eCommerce-Fachwirtin“.

„Die eCommerce-Lehre ist innerhalb kürzester Zeit voll eingeschlagen und eine echte österreichische Erfolgsgeschichte. Unsere Lehrlinge leisten auch einen entscheidenden Beitrag, um die Corona-Krise zu meistern. Nun wird es Zeit, das nächste Kapitel zu schreiben. Wir brauchen zeitnah eine ergänzende Weiterbildungsmöglichkeit, welche die Vertiefung des fachspezifischen Wissens erlaubt und den Lehrlingen eine weitere Perspektive für die nächsten Karriereschritte eröffnet. Nach jedem Abschluss muss auch ein Anschluss möglich sein, das ist unsere Devise“, ist Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes überzeugt.

Abschluss äquivalent zum Bachelor

Die österreichische Händlerschaft sieht das ähnlich, wie eine aktuelle Blitzumfrage des Handelsverbandes zeitg: Eine deutliche Mehrheit von 75% der Händler befürwortet die Schaffung des eCommerce-Fachwirts. Der HV empfiehlt nun die Implementierung eines bundesweit einheitlichen, 3-jährigen Aufbaulehrgangs, dessen Abschluss dem Bachelor entspräche und ergänzend zu den bisherigen Weiterbildungsmöglichkeiten angeboten wird. „Die Fortbildung wäre insbesondere für jene interessant, die eine kaufmännische Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben oder bereits im Onlinehandel tätig sind und sich gezielt weiterbilden möchten. Absolventen hätten in der Folge die Möglichkeit, an einer Hochschule (berufsbegleitend) weiter zu studieren“, erläutert Will.

Fachkräftemangel

Österreich braucht dringend gut ausgebildete Fachkräfte und Talente in der Digitalisierung. Die Corona-Krise zeige eindringlich, wie wichtig sowohl die Lehre als auch die Vermittlung digitaler Fertigkeiten für eine erfolgreiche Zukunft seien, so Will. „Der Fachkräftemangel wird uns auch 2021 begleiten, umso wichtiger sind jetzt entsprechende betriebsnahe Qualifizierungsmaßnahmen. Der Handel spielt hierbei als drittgrößter Lehrlingsausbilder des Landes eine zentrale Rolle.“

Vorbild Deutschland

Deutschland ist bereits einen Schritt weiter: In der Bundesrepublik fiel der Startschuss für den Fortbildungsberuf „Fachwirt/in im eCommerce“ bereits im Dezember 2019. Der Fachwirt soll an den großen Erfolg des ebenfalls 2018 eingeführten Ausbildungsberufes „Kaufmann/Kauffrau im eCommerce“ anknüpfen.

Die Fortbildungsbereiche des eCommerce-Fachwirts umfassen in Deutschland ua. das Entwickeln von Strategien sowie die Analyse und Weiterentwicklung von Prozessen im Onlinehandel, aber auch die Sicherstellung der Kommunikation und Zusammenarbeit mit internen und externen Partnern, Grundlagen der Buchhaltung und Bilanzierung, uvm.

Will ergänzt: „Mit dem am 1.1.2020 in Kraft getretenen, adaptierten Berufsbildungsgesetz erfolgte in Deutschland auch eine Aufwertung des klassischen ‚Meisters‘. Dieser wurde zum ‚Bachelor Professional‘, wobei die bisherigen Berufsbezeichnungen fortgeführt werden dürfen. Eine analoge Umsetzung wäre im Sinne der grenzüberschreitenden Einheitlichkeit auch in Österreich durchaus sinnvoll.“

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