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Freitag, 26. April 2024
Multimedia-Kommentar E&W 12/2021

Ein Kommen und Gehen

Multimedia | Wolfgang Schalko | 12.12.2021 | Bilder | |  Meinung

Wolfgang Schalko
Die Elektrobranche, speziell die Unterhaltungselektronik, ist ständig in Bewegung. Es gibt keine Phase des Ruhens oder Auf-Der-Stelle-Tretens – irgendetwas tut sich immer. Und wenn es der Black Friday-Wahnsinn inmitten des Lockdowns ist…

Wahnsinn ist ein gutes Stichwort, denn die Wochen vor und nach Weihnachten stehen bei vielen Menschen im Zeichen des Shoppens. Wo möglich stationär, generell aber zusehends online. Dass der Onlinehandel nicht nur in Sachen Preisbildung für Kopfschütteln zu sorgen vermag, hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace kürzlich zutage gefördert: Eine Analyse der Paketstatistiken im Onlinehandel ergab, dass im Vorjahr 139 Mio. Pakete an heimische Privathaushalte verschickt und 46 Mio. Pakete wieder retourniert wurden. Rund 1,4 Mio. retournierte Pakete im Bereich Kleidung und Elektronik seien von Amazon & Co. vernichtet worden, davon 120.000 Pakete mit Elektroartikel (weshalb Greenpeace nun übrigens ein Vernichtungsverbot für neuwertige Ware fordert). Und das in Zeiten, wo Ware an allen Ecken und Enden knapp ist und viele Händler durch den ungebremst grassierenden Preiswahnsinn sukzessive weiter an den Rand ihrer Existenz gedrängt werden.

Ob oder wann dieses „Spiel” des gegenseitigen Unterbietens und Knüppel-Zwischen-Die-Beine-Werfens ein Ende finden wird, wage ich nicht vorherzusagen. Sehr wohl aber ergibt sich daraus die Notwendigkeit, Produkte und Prozesse auf den Prüfstand zu stellen: Die Auswahl der Lieferanten ebenso wie die angebotenen Services und Dienstleistungen oder die Möglichkeiten, Zusatzerträge zu erwirtschaften (Stichwort Content). Der nahende Jahreswechsel (nomen est omen) böte sich dafür an. Parallel dazu geht es um Aspekte wie Geschwindigkeit, Qualität und Effizienz der internen Abläufe sowie – nicht zu vergessen und immer wichtiger werdend – die richtigen Argumente nach außen hin. Hier ist es vor allem der Begriff „Nachhaltigkeit”, der momentan allerorts strapaziert wird. Einer aktuellen KPMG-Studie zufolge sind 89% der Konsumenten in Österreich bereit, beim Online-Einkauf zugunsten von mehr Nachhaltigkeit Kompromisse einzugehen (Mehrwegverpackungen, längere Lieferzeiten, u.Ä.). Noch bemerkenswerter die Ergebnisse einer anderen Studie: Demnach werden innerhalb eines Jahres 3 von 5 Personen anfangen, Marken zu boykottieren, die keine Maßnahmen gegen den Klimawandel ergreifen. Für den Elektrohandel gilt es, sich in dieses Bild einzufügen.

Gerade in einer technikaffinen Branche ist es aber auch ebenso wünschenswert wie unerlässlich, dass die Produkte für sich selbst sprechen. Das in natura zu erleben blieb uns – Stichwort Messe – im heurigen Jahr zwar weitestgehend verwehrt, aber wie heißt‘s so schön: Neues Jahr, neues Glück. Dahingehend dürfen wir uns auf die CES Anfang Jänner freuen, die nach einem Covid-bedingten Intermezzo wieder die neuesten Innovationen und Techniktrends präsentieren will. Ob sich das „Next Big Thing” darunter befindet, wird sich weisen – eine Idee, wohin die Reise geht, liefert die Messe aber allemal.

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