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Dienstag, 7. Mai 2024
„Wozu das Ganze?“

Red Zac Händlerumfrage zu 2G-Kontrollen

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 24.01.2022 | | 1  
Es werden immer mehr Stimmen laut, die die Sinnhaftigkeit der 2G-Kontrollen im Non Food-Handel in Frage stellen bzw für deren Aus plädieren. (Bild: Pixabay) Es werden immer mehr Stimmen laut, die die Sinnhaftigkeit der 2G-Kontrollen im Non Food-Handel in Frage stellen bzw für deren Aus plädieren. (Bild: Pixabay) Die verpflichtenden 2G-Kontrollen im Handel erregen die Gemüter. Die WKÖ Sparte Handel sowie der Handelsverband fordern mittlerweile das Aus dieser Maßnahme, spätestens mit dem Inkrafttreten der Impfpflicht am 1. Februar 2022 sollten die 2G-Kontrollen im österreichischen Handel abgeschafft werden. Red Zac hat sich unter seinen Mitgliedern umgehört, wie diese denn über die 2G-Kontrollen denken, und die Zusammenfassung der Ergebnisse zeigt: Es herrscht allergrößtes Unverständnis.

Seit 11. Jänner 2022 muss die 2G-Regel verpflichtend in sämtlichen Non-Food-Geschäften in Österreich kontrolliert werden. Menschen ohne Corona-Impfung oder Genesungsnachweis dürfen also selbst mit einem negativen PCR-Test nicht mehr im nicht-lebensnotwendigen Handel einkaufen. Wie der Handelsverband und die WKÖ unabhängig voneinander sagen, verstärke die 2G-Regelung im Handel die Spaltung der Gesellschaft, ohne das Infektionsgeschehen zu beeinflussen, die Umsätze im stationären Handel würden massiv gedrückt und die Kaufkraft verschiebe sich immer mehr zu digitalen Onlinehändlern aus Drittstatten. Handelangestellte seien auf Grund der Kontrollen zunehmend mit aggressiven Kunden konfrontiert, dabei komme es auch immer wieder zu Auseinandersetzungen.

Red Zac hat nachgefragt

Red Zac Vorstand Peter Osel fasst die Ergebnisse der Red Zac-Mitgliederbefragung zusammen.

Red Zac hat zu dieser Thematik eine Umfrage unter seinen Mitgliedern durchgeführt. Red Zac Vorstand Peter Osel fasst die Ergebnisse wie folgt zusammen:

„Ursprünglich waren alle froh, dass kein weiterer Lockdown verhängt wurde und man hat die 2G-Kontrollen als Preis dafür zunächst einmal zur Kenntnis genommen. Da wusste man noch nicht, dass auch Identitätsfeststellungen durchzuführen sind.

Eine Identitätsfeststellung durch Handelsangestellte stößt bei den Kunden – insbesondere bei den persönlich bekannten Stammkunden – auf größtes Unverständnis. Das stellt einen Eingriff in einen intimen Bereich dar und führt zu erheblichem Diskussionsbedarf. Das gehört unbedingt abgeschafft bzw. sollte ausschließlich durch die Polizei und/oder die Gesundheitsbehörden erfolgen. Gleich in der ersten Woche ist die Kundenfrequenz dadurch deutlich eingebrochen.

Mit den 2G-Kontrollen sollen offensichtlich Ungeimpfte zu einer Impfung motiviert werden – eine äußerst ungeeignete Maßnahme. Zudem weigern sich viele Ungeimpfte die Rechtslage zu akzeptieren. Sie meinen oft Kühlschränke, Waschmaschinen o.a. gehörten zu den Gütern des täglichen Bedarfs. Aus Sicht der Logik stimmt das ja, aber in der Verordnung wird willkürlich und nicht logisch kategorisiert. (Ganz lustig: Der Verkauf von Sanitärartikeln ist erlaubt – also sind außer Klopapier auch Klobürste sowie Duftspray & Co. systemrelevant). Und außerdem sei die relevante Verordnung verfassungswidrig und deshalb sollten die Händler sie auch gefälligst ignorieren. Mit derart unnötigen, enervierenden und letztendlich sinnlosen Diskussionen mit sehr oft auch aggressiven Personen muss Zeit verschwendet werden. Händler, die sich an die Rechtsordnung halten, werden dann öfters mal in den sozialen Medien diffamiert und beschimpft.

Niemand, der etwas Gerechtigkeitssinn in sich trägt, kann verstehen, warum nebenan im Supermarkt alles ohne 2G Kontrolle erworben werden kann, im Fachhandel jedoch ein 2G-Nachweis und noch dazu eine Identitätsfeststellung erforderlich sind. Als Konsument gehe ich natürlich dorthin, wo die Schwelle am niedrigsten ist. Hier wird uns wieder ganz bewusst Schaden zugefügt, wie schon zuvor bei allen Lockdowns.

Es ist unerträglich, dass die Spaltung der Gesellschaft auf Rücken des („nicht systemrelevanten“) Handels durch unüberlegte und dilettantische Rechtsvorschriften zusätzlich befeuert und vorangetrieben wird. Und die Regierung plant ja mehr als offensichtlich ohnehin eine Durchseuchung der Gesellschaft – also wozu das Ganze?“

 

Eine ähnliche Erhebung hat auch ElectronicPartner durchgeführt – die Ergebnisse sowie das Statement von Michael Hofer und Jörn Gellermann lesen Sie hier

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Kommentare (1)

  1. Es ist im Grunde nur eine Schikane für Ungeimpfte, die halt dann ihren Fernseher oder Toaster online oder im Lebensmittelhandel kaufen. Wenn 2G zur Impfquotensteigerung hätte dienen sollen, dann hätte man es allerdings auf alle Bereiche ausdehnen müssen, hat sich aber kein Politiker getraut. Warum der nicht-systemrelevante Handel dafür büßen muss verstehe ich auch nicht.Ich würde aber das Finanzministerium zumindest ersuchen, dafür für diesen dann zumindest kurzfristig wieder die Mehrwertsteuer zu senken. Für die Gastronomie ging es ja auch. Und die Restaurants großer Lebensmittelketten wurden dann auch noch mit Ausfallsbonus etc. gefördert, während im Verkaufsbreich nebenan munter allerhand Elektronik, Spielzeug etc. verkauft wurde, und die Umsätze in die Höhe trieben. Gerecht war das nicht, aber eine UST Senkung oder ähnliches für den „2G Kontrollhandel“ wäre zumindest eine kleine Wiedergutmachung.

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