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Freitag, 26. April 2024
Für eine naturverträgliche Energiewende

PV Austria: Planungsleitlinien für PV-Freiflächenanlagen präsentiert

Photovoltaik Energiezukunft | Julia Jamy | 10.02.2022 | |  
Der Bundesverband Photovoltaic Austria (PV Austria) und das Österreichische Institut für Raumplanung (ÖIR) haben eine neue Planungsleitlinie zur Errichtung von PV-Freiflächenanlagen präsentiert, um die Energiewende im Photovoltaikbereich geordnet gestalten zu können. Der Bundesverband Photovoltaic Austria (PV Austria) und das Österreichische Institut für Raumplanung (ÖIR) haben eine neue Planungsleitlinie zur Errichtung von PV-Freiflächenanlagen präsentiert, um die Energiewende im Photovoltaikbereich geordnet gestalten zu können. (© PV Austria) Der Fokus im Bereich der Erneuerbaren liegt klar auf der Photovoltaik (PV). Das wird unter anderem auf abertausenden Gebäuden sichtbar werden. Wie der Bundesverband Photovoltaic Austria (PV Austria) mitteilt, wird das aber unter den aktuellen Rahmenbedingungen nicht ausreichen. Daher wird sich die Photovoltaik in Form von Freiflächenanlagen zusehends in die Landschaft einfügen. Vor diesem Hintergrund haben der Bundesverband und das Österreichische Institut für Raumplanung (ÖIR) eine neue Planungsleitlinie zur Errichtung von PV-Freiflächenanlagen präsentiert.

Der Ausbau von Photovoltaik ist Teil der Lösung der Klima- und Biodiversitätskrise. Damit PV-Freiflächenanlagen den Erhalt bzw. die Aufwertung der ökologischen Funktionen der Flächen sicherstellen, müssen laut PV Austria bei ihrer Ausgestaltung gewisse Parameter beachtet werden. „Diese Leitlinie ist das Handwerkszeug zu einer natur- und raumverträglichen PV-Freiflächenanlage. Sie soll Orientierung sein für Kommunen genauso wie für Planer oder die interessierte Öffentlichkeit“, erklärt Kathrin Kollmann vom PV Austria. „Damit diese aber ein Standardwerk werden kann, muss sie neben dem Fundament aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse auch praxistauglich sein“, so Kollmann weiter.

Mehr Effizienz und Sicherheit im Genehmigungsverfahren

ECOwind Solar & Windenergie ist eines der Unternehmen, das bei diesem Prozess dabei war. Geschäftsführer Johann Janker: „Die Entwicklung, Planung und Umsetzung von Erneuerbaren Kraftwerken in Einklang mit der Region und der Natur ist uns seit vielen Jahren ein großes Anliegen. Obwohl wir selbstverständlich unternehmerisch denken, sind wir dahingehend Idealisten.“

Die Inhalte der Leitlinie umfassen etwa die bauliche Ausführung, die ökologische Funktionsfähigkeit der Flächen, die gute Planungspraxis und das Flächenmanagement. „In Österreich wird sich aus unserer Sicht erst eine Genehmigungspraxis für PV-Freiflächenanlagen einspielen müssen, da wir in dem Bereich erst am Anfang der Entwicklung stehen und deshalb noch viel Vorarbeit von den Projektentwicklern zu leisten sein wird. Die Leitlinie soll diesen Prozess vereinfachen und damit für mehr Sicherheit im Genehmigungsverfahren sorgen und die Geschwindigkeit sowie Effizienz in den Verfahren erhöhen.“, sagt Janker.

Naturverträgliche PV-Freiflächenanlagen

Dass die Energiewende ihren Platz braucht, bestätigt auch Raffael Koscher vom ÖIR. „Nach aktuellen Berechnungen werden bis 2030 PV-Freiflächenanlagen zur Stromerzeugung mit einer Leistung von 5,7 Terrawattstunden errichtet werden müssen, um die Ausbauziele zu erreichen. Das entspricht einer Gesamtfläche von 70 bis 80 km2. Das erscheint auf den ersten Blick sehr viel, im räumlichen Zusammenhang betrachtet entspricht das jedoch nur etwa 0,25 bis 0,3 % der landwirtschaftlichen Fläche Österreichs. Uns ist auch immer wichtig zu betonen: Der Boden unter „gut geplanten“ PV-Freiflächenanlagen bleibt versickerungsoffen und die Anlagen können relativ einfach rückstandslos entfernt werden.“

Werden Anlagen so gestaltet wie in der Leitlinie vorgesehen, sei laut PV Austria sichergestellt, dass Freiflächenanlagen raum- und naturverträglich sind. Bei vormals landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen könne eine ergänzende Nutzung neben der Stromerzeugung – z.B. mit Schafhaltung und Bienenzucht – die ökologischen Funktionen der Flächen sogar verbessern und aufwerten.

Praxistaugliches Instrument

PV Austria will mit der Leitlinie ein wichtiges Handwerkszeug schaffen, um die Energiewende im Photovoltaikbereich geordnet gestalten zu können. Es liege nun an den Vertretern der Bundesländer, den Kommunen und Anlagenerrichter die Planung, Gestaltung und den Betrieb von Freiflächenanlagen entsprechend vorzunehmen. „Wir legen allen Planern und Gemeindevertretern nahe, von unserer Leitlinie zu profitieren. Alle darin enthaltenen Punkte sind wesentlich und wichtig, und obendrein garantiert praxistauglich. Werden wichtige Projekte, die wesentlich zur Energiewende beitragen, mangels praxistauglicher Planungsparameter nicht realisiert, ist das ein Verlust im Kampf gegen die Klimakrise, der leicht vermeidbar wäre. Deshalb wollen wir diese Leitlinie, die genau solche Planungsparameter anbietet, zum Planungsstandard für Freiflächenanlagen erheben.“, so Kollmann abschließend.

Anfang März wird es ein Webinar zur Planungsleitlinie von PV Austria und ÖIR geben. Diese findet am 1. März 2022 von 10-11.30 Uhr statt. Anmeldungen sind bis 25. Februar 2022 unter office@pvaustria.at möglich. Die Teilnahme ist kostenlos, allerdings bei begrenzter Platzzahl.

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