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Samstag, 27. April 2024
Verknappte Rohstoff-Verfügbarkeiten, hohe Nachfrage und volatile Lieferketten

Rexel Austria: „Die Preisspirale dreht sich weiter“

Hintergrund | Julia Jamy | 14.02.2022 | |  
„Gemeinsam an einem Strang zu ziehen und Verständnis für die Situation des Gegenübers aufzubringen – egal ob Hersteller, Elektrogewerbe, Elektrohandel oder Endkundschaft – ist in solch schwierigen Zeiten essenziell. „Gemeinsam an einem Strang zu ziehen und Verständnis für die Situation des Gegenübers aufzubringen – egal ob Hersteller, Elektrogewerbe, Elektrohandel oder Endkundschaft – ist in solch schwierigen Zeiten essenziell.", so Robert Pfarrwaller, CEO von Rexel. (© Rexel) Verknappte Rohstoff- und Komponenten-Verfügbarkeiten, hohe Nachfrage und volatile Lieferketten stellen eine große Herausforderung für die Elektrobranche dar. Die daraus resultierende Preissteigerung baden schließlich die Endkundinnen und -kunden aus. Die Rolle des Elektrogewerbes und der -händler wird dabei aber oft vergessen, wie Robert Pfarrwaller, CEO von Rexel, heute in einer Aussendung mitteilt.

„Vor knapp einem Jahr legte das Containerschiff Ever Given den Suezkanal für einige Tage lahm und zeigte die Fragilität des globalen Handelsstroms auf. Heute stehen wir immer noch vor denselben Herausforderungen und die globalen Transporte, sind nach wie vor beeinträchtigt.“, sagt Robert Pfarrwaller, CEO von Rexel. Steigende Rohstoffpreise, Transport-, Energie- und Personalkosten bilden diese Versorgungsengpässe ein Sammelsurium, das auch Österreichs Industrie, Gewerbe und Handel treffe. Ein Ende der Preisdynamik ist laut Pfarrwaller nicht in Sicht. So lag die allgemeine Inflationsrate im Jänner bei 5,1 % – der höchste Wert seit November 1984.

Auch bei für die Elektro- und Elektronikbranche wesentlichen Rohstoffen, wie PVC, Halbleiter und Öl kam es zu regelechten Preisschüben. So zogen auch die Großhandelspreise durchschnittlich um 15,5 % an. Bei Kabeln gab es gegenüber Vorkrisenniveau sogar einen Anstieg von bis zu 50%. „Das Elektrogewerbe und der Elektrohandel können den Mix aus globalen Verwerfungen nicht länger allein tragen, weshalb die Preissteigerungen nun nach und nach auch die Endkundinnen und -kunden erreichen – in mittlerweile fast allen Bereichen der Elektrotechnik. Verständlicherweise stoßen diese Veränderungen bei Kundinnen und Kunden teilweise auf Unverständnis und Ärger.“, sagt Pfarrwaller.

Fluch oder Segen?

Ein Detail, das dabei laut Pfarrwaller oft in Vergessenheit gerät: Die Nachfrage bzw. das Produkt bestimmt den Preis: „Im Grunde genommen befindet sich die Elektrobranche in einer fantastischen Situation, allerdings mit diesem Wermutstropfen. Covid-19 und das Bündel an Initiativen gegen den Klimawandel bzw. für die Energiewende, allen voran der „Green Deal“ der EU, haben einen Boom ausgelöst, dass insbesondere das Elektrogewerbe noch immer laufend vor der Herausforderung steht, die enorme Nachfrage zu stemmen – und das vor dem Hintergrund von zunehmendem Fachkräftemangel und einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld, in dem längerfristige Planbarkeit der Vergangenheit angehört. Aufgrund der Systemrelevanz hat die gesamte Elektrobranche trotz Pandemie weitergearbeitet und damit nicht zuletzt wirtschaftlich und gesellschaftlich für Stabilität gesorgt. Durch die aktuellen Preiserhöhungen kommen Gewerbe und Handel nun einmal mehr zum Handkuss und finden sich ungewollt zwischen zwei Fronten wieder.“

Verfügbarkeitsmanagement als größte Herausforderung

Die Nachfrage sei nicht nur hierzulande, sondern in ganz Europa, teilweise sogar global, sehr hoch. Das Management von Verfügbarkeiten und die damit einhergehende Volatilität der Preise für die gesamte Wertschöpfungskette sei zur größten Herausforderung geworden. „Wir bei REXEL Austria haben etwa unsere Lagerkapazitäten um 20 % im Vergleich zu „Vor-Pandemie-Zeiten“ erhöht, um eine höhere Verfügbarkeit sicherzustellen. Gemeinsam an einem Strang zu ziehen und Verständnis für die Situation des Gegenübers aufzubringen – egal ob Hersteller, Elektrogewerbe, Elektrohandel oder Endkundschaft – ist in solch schwierigen Zeiten essenziell. Denn die aktuelle Situation wird sich zeitnah nicht ändern.“, so Pfarrwaller abschließend.

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