Besuchen Sie uns auf LinkedIn
Dienstag, 30. April 2024
Gemeinsamer Aufruf von FEEI, OVE, FMIT und UBIT

40.000 Stellen nicht besetzt: Akuter Fachkräftemangel in Technik-Berufen

Energiezukunft E-Technik | Dominik Schebach | 13.04.2023 | |  
Der Fachkräftemangel in den technischen Berufen wird in den kommenden Jahren noch stärker. Bis 2030 wird ein Fehlen von 63.400 technischen und IT-Fachkräften in Österreich prognostiziert. Der Fachkräftemangel in den technischen Berufen wird in den kommenden Jahren noch stärker. Bis 2030 wird ein Fehlen von 63.400 technischen und IT-Fachkräften in Österreich prognostiziert. (© FEEI) Der akute Fachkräftemangel bedroht den Wirtschaftsstandort Österreich. Wie die Verbände FEEI, OVE, FMIT und UBIT heute in einer gemeinsamen Aussendung mitteilten, fehlen derzeit in den Bereichen „Elektro- und Elektronikindustrie“, „Metalltechnische Industrie“ und „Unternehmensberatung, Buchhaltung & IT“ österreichweit bis zu 40.000 Fachkräfte. Für die österreichische Wirtschaft bedeutet das für das Jahr 2023 einen potenziellen direkten und indirekten Wertschöpfungsverlust von 6,4 Mrd. EUR. Die Zukunft sieht noch düsterer aus.

Rund jede vierte benötigte Stelle in den genannten Bereichen kann in heimischen Unternehmen nicht besetzt werden. Das zeigt eine repräsentative Erhebung des Industriewissenschaftlichen Instituts vom Dezember 2022. Und die Situation verschärft. Bis 2030 wird ein Fehlen von 63.400 technischen und IT-Fachkräften in Österreich prognostiziert. Jede dritte Stelle könnte dann nicht mehr besetzt werden. Der potenzielle Wertschöpfungsentgang liegt dann laut Aussendung bereits bei bis zu 10 Mrd. EUR.

„Der Mangel an qualifizierten Fachkräften gefährdet die Energiewende und damit das Erreichen unserer Klimaziele. Dabei birgt gerade dieser Systemwandel ein enormes Potenzial in sich, den Wirtschaftsstandort Österreich und Europa zu stärken. Wir brauchen ganz konkret Ausbildungsoffensiven in den Bereichen Elektrotechnik und Informationstechnik“, so OVE-Präsident Kari Kapsch. Fachkräfte fehlen ganz besonders in der Mechanik, der Prozess- und der Fertigungstechnik, in der Elektronik und Elektrotechnik inkl. Energietechnik sowie in der IT.

Die Verbände FEEI, OVE, FMTI und UBIT fordern daher rasch die Umsetzung einer gezielten Qualifizierungsoffensive. Diese beinhaltet u.a. die Modernisierung von Lehrplänen, die Aufstockung technischer Fächer in allen Schulformen und eine verpflichtende Berufsorientierung in allen Unterstufen. „MINT macht Spaß und hat enormes Potenzial. Darauf wollen wir aufmerksam machen. Es ist längst überfällig, veraltete Rollenklischees aufzubrechen und vor allem Mädchen und Frauen zu ermutigen, MINT-Berufe als attraktive Ausbildungs- und Jobchance zu sehen. Das sind die Jobs der Zukunft, die Berufe, die den grünen Wandel ermöglichen und mitgestalten“, sagt FEEI-Obmann-Stellvertreterin Sabine Herlitschka. Neben Angeboten für Schüler:innen und Studierende wird eine noch praxisorientiertere Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen empfohlen, die MINT-Fächer unterrichten. OVE und FEEI werden noch dieses Jahr gemeinsam mit Branchenpartnern eine große Fachkräftekampagne umsetzen, um die Berufsbilder der Branche zu stärken.

Zusätzlich fordern die Verbände eine zeitgemäße (IT-)Infrastruktur an allen Schulen, eine Förderung der Lehre nach Matura, attraktive Pakete für Berufs-Wiedereinsteigerinnen oder Quereinsteiger sowie einen Ausbau der Studienangebote für naturwissenschaftliche Fächer. Dazu gehöre auch die Aufhebung der Zugangsbeschränkungen für Technik- und Informatikstudien an den Universitäten, aber auch alternative Einstiegsmöglichkeiten in die Branchen für Studienabbrecher. Schließlich müsse die Drop-Out-Quote in den technischen Studiengängen gesenkt werden.

Diesen Beitrag teilen

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.

An einen Freund senden