Kika/Leiner-Insolvenzverwalter: „Ich bin sehr positiv gestimmt“
Wie Insolvenzverwalter Volker Leitner heute in einer Pressekonferenz bekannt gab, ist die Fortführung des Betriebs mit 17 Filialen gesichert. (© D.Schebach) Vor zwei Tagen wurde das Insolvenzverfahren für Kika/Leiner eröffnet. In einer Pressekonferenz hat Insolvenzverwalter Volker Leitner heute erläutert, wie es mit der Möbelhauskette weitergeht.Zum Insolvenzverwalter bei Kika/ Leiner wurde der St. Pöltner Rechtsanwalt Volker Leitner bestellt. Am Donnerstag hat Leitner erstmals zu einem Medientermin geladen und informierte über den Stand sowie den weiteren Verlauf des Sanierungsverfahrens. Für Kunden wohl die wichtigste Information ist, dass Kika/Leiner-Gutscheine weiterhin gültig bleiben und eingelöst werden können. Der neue Eigentümer hat hierfür die Haftung übernommen. Dasselbe gelte für bereits getätigte Anzahlungen. „Kundenaufträge werden voll erfüllt“, so Leitner.
Der neue Eigentümer Hermann Wieser schießt einen „hohen zweistelligen Millionenbeitrag“ zur Sanierung der Möbelhauskette zu. Wie hoch die Summe genau ist, wurde nicht bekanntgegeben. Ein weiterer Vorteil für die Kunden sei der derzeitige Abverkauf in den Schließungs-Filialen, wo teilweise sehr hohe Rabatte sind, da die Warenlager geräumt werden sollen. Die Verträge der Lieferanten sollen zum Großteil erhalten bleiben.
„Positiv gestimmt“
Aktuell sind 3.296 Mitarbeiter bei Kika/Leiner gemeldet. Rund 2.000 davon sollen auch weiterhin beschäftigt werden, so Leitner. Das heißt, dass nicht wie ursprünglich angenommen 1900 Mitarbeiter gekündigt werden sollen, sondern knapp 1300. Die Fortführung des Betriebs der Möbelkette sei vorerst gesichert. „Es gibt ein plausibles Liquiditätskonzept. Ich bin sehr positiv gestimmt. Man kann nur hoffen , dass das alles auch gelingt“, sagt Leitner. Ein Fortführungskonzept samt Liquiditätsplan wurde vom Gläubigerausschuss angenommen.
Wie Kika/Leiners Schulden von 132 Millionen Euro strukturiert sind oder wie hoch die Mietforderungen der mittlerweile abgekoppelten Immobilienholding seien, wollte Leitner nichts sagen, da es sich nicht um ein öffentliches Verfahren handelt. Allerdings würden routinemäßig alle Ansprüche gegen Dritte geprüft.