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Samstag, 27. April 2024
Gebäudeautomation

REXEL Austria: „Der blinde Fleck in der Klimadebatte“

Energiezukunft | Julia Jamy | 25.08.2023 | |  
Für Robert Pfarrwaller, CEO von REXEL Austria, ist es höchste Zeit, sich mit den unausgeschöpften Potenzialen der CO2-Reduktion auseinandersetzen. Für Robert Pfarrwaller, CEO von REXEL Austria, ist es höchste Zeit, sich mit den unausgeschöpften Potenzialen der CO2-Reduktion auseinandersetzen. (© ivanashoots) Wie eine aktuelle Studie des Austrian Institute of Technology zeigt, ermöglichen Investitionen in Gebäudeautomation im Vergleich zur rein thermischen Sanierung kosteneffektiven Klimaschutz. Für Robert Pfarrwaller, CEO von REXEL Austria, ist es daher höchste Zeit, sich mit den unausgeschöpften Potenzialen der CO2-Reduktion auseinandersetzen.

Für Robert Pfarrwaller ist klar: Wir müssen sehr rasch viel mehr tun, um die Treibhausgasemissionen zu senken. Pfarrwaller bezieht sich auf einen aktuellen, vorliegenden Bericht des Umweltbundesamts demzufolge Österreich bei Fortschreibung der bisherigen Klimaschutzmaßnahmen ganz klar die EU-Klimaziele für 2030 verfehlt: Die Treibhausgasemissionen würden dann bei 42 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent liegen – das wären 12 Millionen mehr als vorgesehen.

Ungenutzte Hebel

Pfarrwaller sieht weitgehend ungenutzte Hebel zur Reduktion steigender Emissionen in digitalen Gebäudetechnologien bzw. in der Gebäudeautomation. Bei Verankerung von Gebäudeautomation als fester Bestandteil von Sanierungstätigkeiten könnten wesentliche Klimaschutzpotenziale realisiert werden. In Smart Buildings werde nämlich nur dann Energie verbraucht, wenn sie tatsächlich benötigt wird. Das reicht von einfachen Bewegungsmeldern bis hin zu intelligenten, vernetzten Gebäudesteuerungen.Um die im Rahmen des „Green Deals“ der EU vereinbarten Ziele zu erreichen, müsse der Gebäudesektor in Europa, somit auch in Österreich, bis spätestens 2050 CO2-neutral werden. Das ist für diesen Bereich ein sehr kurzer Zeitraum.

Auf Basis einer CO2-Analyse des AIT (Austrian Institute of Technology) und initiiert durch den OVE, den FEEI, die Bundesinnung der Elektro-, Gebäude-, Alarm- und Kommunikationstechniker und das Bundesgremium des Elektro- und Einrichtungsfachhandels wurde kürzlich eine neue Studie präsentiert. Eines der Kernergebnisse: Investitionen in Gebäudeautomation ermöglichen kosteneffektiven Klimaschutz, insbesondere im Vergleich zu rein thermischer Sanierung. Um eine Kilotonne Kohlendioxid pro Jahr einzusparen, sind 6,55 Millionen Euro an Investitionen in thermische Sanierung notwendig – aber nur 2,29 Millionen an Investitionen in Gebäudeautomation. Diese ermöglichen somit zweieinhalb bis dreifach höhere CO2-Einsparungen bei gleichbleibender Investitionssumme. In einer Szenario-Betrachtung werden mittels Investitionen in Gebäudeautomation gesamtwirtschaftlich rund eine Milliarde Euro an heimischer Produktion sowie 7.800 Arbeitsplätze ermöglicht.

Erhöhte Nachfrage

REXEL Austria bemerkt, dass die Nachfrage nach Energiemonitoring-Systemen in den letzten Jahren erheblich zugenommen hat. Diese Investitionen sollen Unternehmen helfen, sich nachhaltig zu positionieren. Ziel ist es, das Thema Energieeffizienz noch stärker in die öffentliche Debatte zu integrieren. REXEL Austria möchte ein Bewusstsein für nachhaltige Energienutzung schaffen und gemeinsam mit seinen Partnern dazu beitragen, ein Umdenken zu bewirken – das betrifft alle Sektoren, die Wirtschaft, die Infrastruktur, die öffentliche Hand sowie die privaten Gebäude. Wichtig sei es auf einen ganzheitlichen und nachhaltigen Energiekreislauf hinzuarbeiten, Ressourcen effizienter zu nutzen, Emissionen zu reduzieren und langfristig eine nachhaltige Energiezukunft zu gestalten.

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