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Mittwoch, 11. Dezember 2024
Österreich in Rezession

Statistik Austria: Wirtschaftsleistung im dritten Quartal um 1,8 Prozent gesunken

Hintergrund | Julia Jamy | 04.12.2023 | |  
Im 3. Quartal 2023 lag die österreichische Wirtschaftsleistung real um 1,8 % unter dem Vorjahresquartal. Im 3. Quartal 2023 lag die österreichische Wirtschaftsleistung real um 1,8 % unter dem Vorjahresquartal. (© Pixabay) Im dritten Quartal 2023 sank die österreichische Wirtschaftsleistung zum zweiten Mal in Folge. Damit befindet sich Österreich in einer Rezession. Im Vergleich zum dritten Quartal im Vorjahr verringerte sich die Wirtschaftsleistung um 1,8 Prozent. Das zeigen vorläufige Berechnungen von Statistik Austria.

Im 3. Quartal 2023 lag die österreichische Wirtschaftsleistung real um 1,8 % unter dem Vorjahresquartal. Im Vergleich zum 2. Quartal 2023 ging das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) laut vorläufigen Berechnungen von Statistik Austria um 0,5 % zurück.„Österreichs Wirtschaft steckt in einer Rezession: Im 3. Quartal ging das Bruttoinlandsprodukt zum zweiten Mal in Folge zurück und verringerte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1,8 %. Die Entwicklung lässt sich vor allem auf die rückläufige Wirtschaftsleistung in Industrie und Handel zurückführen. Die Nächtigungszahlen im Tourismus bewegen sich hingegen auf Rekordniveau: Mit mehr als 80 Millionen Übernachtungen zwischen Mai und Oktober waren österreichische Beherbergungsbetriebe heuer so gut gebucht wie in keinem anderen Sommer“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Wirtschaftsleistung im 3. Quartal 2023 neuerlich gesunken

Nach der konjunkturellen Hochphase bis Mitte 2022 setzt sich die abflauende Wirtschaftsentwicklung mit leicht negativen Wachstumsraten seit dem 2. Quartal 2023 fort. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ging die Wirtschaftsleistung preisbereinigt im 2. Quartal 2023 um 1,4 % und im 3. Quartal 2023 um 1,8 % zurück. Zum Rückgang im 3. Quartal 2023 haben vor allem die Bereiche Handel (−7,6 %), Verkehr (−9,0 %) und Industrie (−4,2 %) beigetragen. Weiterhin positive Wachstumsraten verzeichnete vor allem der Bereich öffentliche Verwaltung, Bildung und Gesundheit (+5,6 %).

Die Inflationsrate sank nach einem Höchstwert von 11,2 % im Jänner 2023 auf zuletzt 5,4 % im Oktober und verblieb – gemäß Schnellschätzung – auch im November 2023 auf diesem Wert. Die Energiepreise haben mittlerweile eine senkende Wirkung auf die Inflationsrate. Insbesondere das Preisniveau von Treibstoffen (−9,7 %), Heizöl (−20,9 %) und Strom (−12,3 %) war im Oktober 2023 deutlich niedriger als im Vorjahresmonat. Erdgas (+24,0 %) und Fernwärme (+12,0 %) kosteten aber weiterhin deutlich mehr als im Vorjahr. Die anhaltenden Preiserhöhungen von Dienstleistungen, insbesondere in den Bereichen Gastronomie (+10,9 %) und Wohnen (+5,1 %), wurden zuletzt jedoch immer bedeutender. Dienstleistungen trugen mit 3,49 Prozentpunkten deutlich mehr als die Hälfte zur Inflationsrate von 5,4 % im Oktober bei, während Energie die Inflation um 0,71 Prozentpunkte dämpfte.

Umsätze in Industrie und Bau im Oktober weiter zurückgegangen

Die Umsätze des produzierenden Bereichs sind im Oktober 2023 weiter zurückgegangen und lagen der Konjunktur-Frühschätzung zufolge um 10,3 % unter dem Ergebnis vom Oktober 2022. In der Industrie ging der Umsatz um 12,0 % zurück, während er im Baubereich um 0,1 % stieg. Im August 2023 sank der Wert der Exporte im österreichischen Außenhandel verglichen mit August 2022 um 1,2 % auf 14,58 Mrd. Euro. Gleichzeitig sank der Importwert von Waren um 15,0 % auf 14,83 Mrd. Euro. Im Vergleich mit dem Corona-Vorkrisenniveau 2019 zeigten sich im August 2023 Zuwächse von 29,3 % bei den Importen und 33,2 % bei den Exporten gegenüber August 2019.In den ersten acht Monaten 2023 lagen die Importe um 2,3 % unter und die Exporte um 4,7 % über den Werten des Zeitraums Jänner bis August 2022.

Die Beschäftigtenverhältnisse sind laut Dachverband der Sozialversicherungsträger im Oktober 2023 um 0,7 % gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen, seit dem Höchststand im Juli 2023 ist jedoch eine rückläufige Tendenz feststellbar. Die Beschäftigung im Oktober 2023 liegt dennoch weiterhin über dem Vorkrisenniveau (+4,1 % im Vergleich zu Oktober 2019).
Laut vorläufigen Ergebnissen der Offene-Stellen-Erhebung lag die Zahl der offenen Stellen im 3. Quartal 2023 bei 202 300. Verglichen mit dem Vorquartal ist die Anzahl der vakanten Stellen zwar weiter rückläufig (−5,5 %), liegt jedoch noch immer auf hohem Niveau.

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