A1, LIWEST, kabelplus und Salzburg AG präsentieren Content Vision Austria
Stefan Gintenreiter, Präsident von Content Vision Austria und LIWEST-Geschäftsführer, Verbands-GF Alfred Pufitsch, sowie Matthias Lorenz, Vizepräsident von Content Vision Austria, sowie Chief Transformation, Market & Corporate Functions Officer von A1, haben heute in Wien den neuen Verband vorgestellt. (© D.Schebach) Heute hat sich in Wien eine neue Interessensvertretung für Kabel- und IP-TV vorgestellt: Die Content Vision Austria. Die gemeinsame Plattform von A1, LIWEST, kabelplus und Salzburg AG will einerseits einen technischen Rahmen schaffen, der Sendern die Anlieferung und Vermarktung von TV-Content erleichtern soll. Andererseits wollen die vier beteiligten Anbieter gemeinsam mit den Sendern über Content-Rechte verhandeln. Gemeinsam versorgen die vier Anbieter 660.000 Haushalte mit Kabel- bzw. IP-TV.Dass sich drei regionale Kabelbetreiber mit geografisch klar abgegrenzten Versorgungsgebieten organisieren, um gemeinsam mehr Gewicht auf die Waage zu bringen, lässt aufhorchen. Zu einer kleinen Sensation wächst sich dies allerdings durch die Teilnahme des vierten Anbieters aus. Denn mit A1 ist bei der heutigen Präsentation auch der zweitgrößte überregionale Betreiber am Podium gesessen. „Das ist ein Coup. Erstmals werden die Kabelbetreiber gemeinsam aktiv “, erklärte dann auch Stefan Gintenreiter, Präsident von Content Vision Austria und LIWEST-Geschäftsführer. „Wir stellen ganz klar den Kundennutzen in den Mittelpunkt all unserer Aktivitäten. Durch Standardisierung der Rahmenbedingungen und eine bessere Rechtesituation, die auch die Bedürfnisse eines modernen digitalen TV-Konsums abbildet, können wir das Fernseherlebnis massiv verbessern.“
Die neu gegründete „Content Vision Austria“ soll einerseits die Interessen von Kabelnetzbetreibern in Österreich im Bereich der TV-Contentrechte bündeln, und sich andererseits für die Digitalisierung sowie Weiterentwicklung des Medienstandorts Österreich einsetzen. Gleichzeitig wollen die vier Unternehmen gemeinsam das Angebot für regionale, deutschsprachige bzw. europäische Inhalte verbessern und so ein Gegengewicht zu den globalen Contentplattformen bieten.
Ein zentrales Element des Verbandes ist die Weiterentwicklung der TV-Lösungen für zeitgemäße Nutzungsformen durch standardisierte Rahmenbedingungen. Damit soll TV-Sendern einerseits die Content-Bereitstellung, andererseits die Vermarktung ihrer Werbefenster erleichtert werden. Die vier Anbieter wollen damit eine Flexibilität vergleichbar einer Online-Werbung ermöglichen, sodass Werbekunden nicht mehr lange vorausplanen müssen, sondern ihre Werbeinhalte zeitnah und zielgerichtet einspielen können. Ein Angebot, das sich nicht nur an deutsche Sendergruppen richtet, sondern z.B. auch österreichische Regionalsender ansprechen soll.
Eine weitere Kernaufgabe des Verbandes ist die Verhandlung von Rahmenverträgen für die Verbreitung von TV-Content in Österreich. Die gemeinsame Vermarktung von TV-Content verbindet Sender und Verbreiter in der Content Vision Austria, um das Erlebnis beim Endkonsumenten zu verbessern.
„Wir bündeln unsere Kräfte, um dem Medienstandort Österreich weiterzuentwickeln und einen Digitalisierungsschub zu geben. Die technischen Plattformen für TV werden immer besser und der Medienkonsum verändert sich, die Entwicklung neuer zeitgemäßer Standards ist uns ein großes Anliegen“, erklärt dann auch Matthias Lorenz, Vizepräsident von Content Vision Austria, sowie Chief Transformation, Market & Corporate Functions Officer von A1.
Viel Erfahrung
Als Geschäftsführer des neuen Verbandes hat das Bündnis an Kabel- und IP-TV-Anbietern Alfred Pufitsch, den ehemaligen CEO von Tele2, gewonnen. „Ich freue mich auf meine neue Aufgabe den neuen Verband aufzubauen und auf die Gespräche mit TV-Sendern, damit wir gemeinsam die Rahmenbedingungen für die Vermarktung von TV-Content in Österreich verbessern können. Das nützt am Ende allen Beteiligten und insbesondere profitieren die Kundinnen und Kunden der Kabelnetzbetreiber von einem besseren Fernseherlebnis.“
Offen für alle
Der Anstoß für die Gründung des Verbands liefert die Veränderung des TV-Verhaltens, wie Gintenreiter betont: „Die TV-Nutzung sinkt insgesamt. Die zeitversetzte Nutzung steigt minimal. Dafür nimmt die Nutzung von Videoplattformen zu. Die Zielgruppe 14 bis 29 Jahre nutzt heute zur Hälfte Videoplattformen und zur anderen Hälfte TV. Und während der Online-Werbemarkt in Österreich rund 320 Mio. Euro groß ist, fließen 1,9 Mrd Euro an heimischer Online-Werbung bereits an Google, Meta usw. Dieser Abfluss von Werbemitteln ist dramatisch. Wenn wir – Sender und Kabelbetreiber – es nicht schaffen, in der Vermarktung besser zu werden, dann wird es uns bald nicht mehr geben.“
In diesem Zusammenhang betonten sowohl Gintenreiter als auch Pufitsch, dass der Verband allen österreichischen Kabelbetreibern offenstehe. Das gelte sowohl für kleine, lokale Anbieter, als auch den großen Abwesenden des heutigen Tages, Magenta. Mit diesem Anbieter habe man zwar gesprochen, derzeit sei Magenta allerdings noch nicht an Bord.
Da die notwendigen Erstinvestitionen zur Schaffung der notwendigen Rahmenbedingungen allerdings für kleine Anbieter finanziell kaum zu stemmen sind, wollen die vier Betreiber eine Art Vorleistungsmodell einführen, sodass sich lokale Kabel-TV oder IP-TV-Anbieter trotzdem an der Content Vision Austria beteiligen können.
Medienstandort Österreich??? Ich lach mich schief….
Sinnvoll wäre aus meiner Sicht:
– Liwest hebt die Verschlüsselung jener Programme auf, die man per Sat frei bekommt.
– Salzburg AG rechnet nicht die Bitrate im Vergleich zu Satprogrammen herunter
– A1 bietet für alle Glasfaserkunden auch DVB-C an.
Das wird Liwest sicher nicht tun. Sonst könnten einerseits Internet-Only-Kunden ohne Aufpreis auch schauen – und auch in Haushalten denen die Liwest eine „Grundversorgung“ nur mit ORF vertraglich bieten muss, ließen sich dann wegen der merkwürdigen, auf den gesamten Frequenzbereich verteilten Belegung keine Sperrfilter mehr setzen, um kostenpflichtige Kanäle auszublenden.
es stellt sich nur die Frage wieso das dann aber bei der Salzburg AG geht. Wenn sich da ein Sperrglied befindet, geht nichts mit ORF – da kommt nur grad mal ein Teil von HDAustria durch…
Liwest muss eine unverschlüsselte Ausstrahlung bieten.
Auch da hat man es in Österreich mal wieder nicht geschafft eine einheitliche Regelung zu schaffen. Heute würde genau ein Must Carry Multiplex völlig ausreichen um zu versorgen.