Keine Vorurteile, bitte!
(© Pixabay) Die Generation Z steht immer wieder in der Kritik. Ihnen werden Trägheit, Verwöhntheit und übertriebene Ansprüche vorgeworfen. Doch das Zeigen mit dem Finger auf die heutige Jugend ist weder gerechtfertigt noch zielführend.Mit 28 Jahren bin ich zwar knapp nicht mehr Teil der sogenannten „Gen Z“. Dieser Generation werden nämlich Personen zugeordnet, die zwischen 1997 und 2012 geboren sind. Dennoch finde ich es immer interessant, mehr darüber zu erfahren, wie diese Generation „tickt“. Die Liste der Vorurteile, die junge Menschen heutzutage zu hören bekommen, ist lang. Ihnen werden unter anderem Trägheit, Verwöhntheit und übertriebene Ansprüche vorgeworfen. Egal wie sie es machen, machen sie es für viele Ältere anscheinend falsch.
Doch sieht man sich die aktuellen Ergebnisse der Ö3-Jugendstudie 2024 an, zeigt sich folgendes Bild: So sei entgegen geläufiger Vorurteile Arbeit für die Gen Z selbstverständlich und zentraler Faktor – jedoch in Verbindung mit einer ausgewogenen Work-Life-Balance. Nur mehr allein für die Arbeit zu leben, sei nicht erstrebenswert. Ganz oben auf der Prioritätenliste für ihr Berufsleben stehen daher neben einer sinnstiftenden Tätigkeit (für 76 Prozent wichtig) und einem sicheren Arbeitsplatz (74 %) auch genügend Freizeit (65 %). Daran anschließend seien auch flexible Arbeitszeiten relevant (57 %). Weniger wichtig seien dagegen ein hohes Einkommen (43 %) und der Leistungsgedanke als allgemeine Grundhaltung (30 %).
Überrascht hat mich, dass viele junge Leute traditionellere Lebensgewohnheiten bevorzugen, denn für die Mehrzahl der Gen Z gehörten ein Auto (87 Prozent), Fleisch (83 %), Fliegen (67 %) oder das Einfamilienhaus (60 %) zum Alltag bzw. zu ihrer Zukunft einfach dazu. Vier Fünftel seien zudem pessimistisch für die Zukunft der Welt und jeweils rund 60 % sehen für Europa sowie Österreich „eher schwarz“. Für das eigene Leben bleibe die Perspektive jedoch positiv: 83 % sehen optimistisch in ihre Zukunft.
Viele Leute beklagen sich, wie schwierig es seit einiger Zeit ist, jungen Nachwuchs zu finden und wie unmotiviert so viele junge Leute heutzutage sind. Doch das darf uns nicht wundern, wenn wir die ganze Zeit mit dem Finger auf die heutige Jugend zeigen- das ist weder gerechtfertigt noch zielführend.
Sehe die Generation Z nicht so kritisch. Freilich, die Life-Work-Balance ist genau verkehrt rum, aber es gibt auch viele tolle junge Menschen die super in die Arbeitswelt passen und sich voll einsetzen. Gerade im Handel ist ja Teilzeit ohnehin an der Tagesordnung. Wenn sie weniger arbeiten wollen, warum denn nicht. Bei den Facharbeitern ist das allerdings ein Problem. Auch die derzeitige Erbengeneration wird eine vorübergehende Erscheinung sein. Irgendwann wird es mangels Auskommen mit dem Einkommen ohnehin Schluss sein. Wenn das Familiensilber verpfändet ist und der Lebensstandart gehalten werden will, dann heißt es eben wieder die Ärmel hochkrempeln und dran an die Arbeit.
Die jungen Damen und Herren werden schon bald merken, dass ein Auto, Fleisch, Fliegen oder ein Einfamilienhaus, sich mit Teilzeit nicht finanzieren lassen werden.
Gegen eine vernünftige Work-Life-Balance ist an sich nichts einzuwenden. Eine Woche hat 168 Stunden und wenn man 40 Stunden arbeitet, dann bleiben jedem 128 Stunden Zeit für Erholung und Freizeit plus 5 Wochen Urlaub. Trotzdem wollen viele Junge aus genanntem Grund freiwillig nur mehr Teilzeit arbeiten. Wenn lt Studie nur mehr 30% der Gen Z Leistung als allgemeine Grundhaltung betrachten, dann sagt das eh schon alles. Zugleich sehen 60% schwarz für die Zukunft des Landes (das ist logisch) aber nicht für sich selber (das ist komplett unlogisch und naiv). Unsere Volkswirtschaft und unser Noch-Wohlstand basiert auf der Leistungsbereitschaft aller die arbeiten können und der Unterstützung aller die nicht arbeiten können.