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Dienstag, 30. April 2024
Unito, Post und Gebrüder Weiss bis 2030 klimaneutral

„Online-Boom und Klimaschutz sind kein Widerspruch“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 03.02.2021 | |  Unternehmen
Es wird mehr online gekauft denn je. Die Sendungsmengen steigen dementsprechend stark an. Alleine die Unito-Gruppe (mit den Marken Otto Österreich, Quelle, Universal und Lascana) bewegte im Jahr 2020 6,5 Millionen Sendungen. (Bild: Unito) Es wird mehr online gekauft denn je. Die Sendungsmengen steigen dementsprechend stark an. Alleine die Unito-Gruppe (mit den Marken Otto Österreich, Quelle, Universal und Lascana) bewegte im Jahr 2020 6,5 Millionen Sendungen. (Bild: Unito) Die Unito-Gruppe strebt bis 2030 generelle Klimaneutralität an. Bis dahin garantiert das Unternehmen hinter den Marken Marken Otto Österreich, Universal, Quelle und Lascana seinen Kunden die CO2-neutrale Zustellung ihrer Pakete - seit 1. Jänner 2021. „Online-Boom und Klimaschutz sind kein Widerspruch“, ist die Unito-Gruppe überzeugt. Im Bereich Transport werden die Nachhaltigkeitsbestrebungen der Unito von den beiden Logistik-Partnern Post und Gebrüder Weiss mit diversen Maßnahmen unterstützt.

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie wird mehr online gekauft denn je. Die Sendungsmengen steigen dementsprechend stark an. Alleine die Unito bewegte im Jahr 2020 6,5 Millionen Sendungen. Die Österreichische Post stellt zurzeit mehr als 700.000 Pakete pro Tag zu. Gebrüder Weiss lieferte im Vorjahr rund 540.000 Kühlschränke, Möbel etc. an Haushalte in Österreich. Inmitten dieses Online-Booms verlieren diese drei Unternehmen die Nachhaltigkeit nicht aus dem Blick. „Wir wollen die Verantwortung in Sachen Klimaschutz übernehmen und damit verbundene Maßnahmen forcieren“, so Harald Gutschi, Sprecher der Unito-Geschäftsführung, Dipl.-Bw. Jürgen Bauer, MBA, Mitglied der Geschäftsleitung bei Gebrüder Weiss, und DI Dr. Georg Pölzl, Generaldirektor Österreichische Post, unisono.

Vermeiden, Reduzieren, Kompensieren

Die Unito übernimmt die unternehmerische Verantwortung in Sachen Nachhaltigkeit laut eigenen Aussagen bereits seit Jahren. So konnten die gesamten CO2-Emissionen der Unternehmensgruppe bereits in den vergangenen zehn Jahren, etwa durch Maßnahmen an den Standorten und im Bereich der Mitarbeiter-Mobilität, um 75% massiv verringert werden. Beginnend mit 1. Jänner 2021 werden zusätzlich bei allen Marken (ua Otto Österreich, Universal, Quelle, Lascana) alle Bestellungen an alle Unito-Kunden CO2-neutral zugestellt. Für das Jahr 2021 rechnet die Unito-Gruppe damit, 1.476.000 kg C02 auszugleichen.

In Sachen Klimaschutz agiert Unito gemäß dem Motto „Vermeiden, Reduzieren, Kompensieren“. Die Auswahl von Partnern (Österreichische Post, Gebrüder Weiss, Hermes, Schweizerische Post), die ebenfalls darauf bedacht sind, CO2 zu allererst zu vermeiden sowie zu reduzieren, sei ein wichtiger Faktor auf dem langfristigen Klimaschutz-Weg. Mag. Harald Gutschi, Sprecher der Unito-Geschäftsführung: „Der beste Klimaschutz ist, Treibhausgase im eigenen Unternehmen zu vermeiden und zu reduzieren. Da im Onlinehandel die Logistik ein entscheidender Faktor ist, kommt der Zusammenarbeit mit CO2-neutralen Dienstleistern große Bedeutung zu. Um mittelfristige Maßnahmen früher wirksam zu machen, werden nicht vermeidbare CO2-Emissionen vollständig kompensiert.“

Wie Harald Gutschi berichtet (und sich dabei auf eine Studie des Deutschen Clean Tech Instituts aus 2015 bezieht), ist das Onlineshoppen weniger klimaschädlich als oft angenommen. Onlineshopping sei sogar weniger CO2-intensiv als der Kauf im stationären Handel. Gutschi führt ein Rechenbeispiel an: „Ein konkretes Rechenbeispiel der Studie zeigt, dass beim stationären Kauf eines Artikels durchschnittlich 460 Gramm CO2 entstehen, beim Online-Konsum 300 Gramm CO2 – und somit 35% weniger CO2-Emissionen. Dies ergibt sich vor allem durch den verdichteten Transport der Sendungen durch Logistik-Dienstleister, die je Anfahrt stets mehrere Kunden beliefern.“

Partnerschaften

Wie eine Studie des Deutschen Clean Tech Instituts aus 2015 zeigt, ist das Onlineshoppen weniger klimaschädlich als oft angenommen. Onlineshopping sei sogar weniger CO2-intensiv als der Kauf im stationären Handel, wie Unito GF Harald Gutschi sagt. (Grafik: Unito)

Einer der wichtigsten Partner der Unito in Sachen verdichtetem und somit klimafreundlichem Transport ist die Österreichische Post. Diese bezeichnet sich als „Vorreiter, der seit mehr als zehn Jahren alle Sendungen klimaneutral liefert“. DI Dr. Georg Pölzl, Generaldirektor Österreichische Post, erläutert: „Seit 2011 stellen wir alle Briefe, Werbesendungen, Zeitschriften und Pakete in Österreich CO2-neutral zu. Bis 2030 wollen wir auf der letzten Meile sogar komplett CO2-frei sein. Das schaffen wir, indem wir Emissionen vermeiden, umweltfreundliche Energie erzeugen und aktuell nicht vermeidbare Emissionen mit Klimaschutzprojekten kompensieren. Geprüft und bestätigt wird uns das jährlich vom Tüv Austria.“ Laut Pölzl habe die E-Flotte – mit mehr als 2.100 Fahrzeugen – großen Anteil am Erfolg der Klimaschutzmaßnahmen der Post; man stelle die größte E-Flotte Österreichs und gelte als Pionier der grünen Logistik, so der Generaldirektor.

„Zwischen 1913 und 1985 hat die Österreichische Post elektrisch betriebene Fahrzeuge im Einsatz, 2012 kommt es zu einer Wiederbelebung der E-Flotte mit komplett neuen Fahrzeugen. Den Strom für den E-Fuhrpark liefern fünf eigene Photovoltaikanlagen. Weit mehr als die E-Historie beschäftigen die Österreichische Post aber elektrische Gegenwart und Zukunft: 225 E-Fahrzeuge machen aus Graz bereits 2021 die erste österreichische Stadt, in der auf der gesamten letzten Meile komplett emissionsfrei zugestellt wird. Bis 2030 erfolgt die Zustellung auf der letzten Meile generell zu 100% CO2-frei“, berichtet Pölzl.

Auch Gebrüder Weiss setzt auf Nachhaltigkeit. „Unsere Kernkompetenz als Logistiker liegt darin, Transporte effizient zu bündeln, um den Einfluss auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten. Zudem setzen wir gezielte Maßnahmen, die unseren CO2-Fußabdruck weiter verringern“, sagt Dipl.-Bw. Jürgen Bauer, MBA, Mitglied der Geschäftsleitung bei Gebrüder Weiss.

Gebrüder Weiss verfolgt laut eigenen Angaben das Ziel, seinen CO2-Ausstoß jährlich um 10% zu reduzieren und bis 2030 CO2-neutral zu sein. Gelingen soll das ua. mit Photovoltaik-Anlagen auf Logistik-Terminals, einem eigenen Windpark, mit Schienentransport-Lösungen wie dem „Ganzzug Orange Combi Cargo“ oder der Verwendung von Elektrostaplern. Da der Großteil der CO2-Emissionen in der Logistik-Branche noch immer beim Transport selbst entsteht, investiert man seit vielen Jahren in die Förderung alternativer Antriebe. „Im Praxisalltag werden bereits Elektro- sowie mehrere Gas-Lkw eingesetzt. In der Schweiz fährt seit Ende Jänner 2021 der erste wasserstoffbetriebene Gebrüder Weiss-Lkw“, berichtet Bauer.

Neben diesen Maßnahmen bietet Gebrüder Weiss seinen Kunden die Möglichkeit des Emissionsausgleichs. So werden für Unito seit Anfang 2021 österreichweit CO2-neutrale Transporte ermöglicht: „Pro gefahrenem Kilometer ermittelt man den verbleibenden CO2-Ausstoß. Dieser wird durch finanzielle Unterstützung eines zertifizierten Klimaschutzprojekts nach höchsten Qualitätsstandards ausgeglichen. Im Falle der Unito handelt es sich dabei um ein Energieeffizienz-Projekt in Ruanda“, so Bauer.

Vollständige Klimaneutralität bis 2030

Klimaschutz-Maßnahmen auf der letzten Meile und CO2-Kompensation sind für die Unito erste kleine Schritte auf dem Weg zur vollständigen Klimaneutralität bis„Im Konzernverbund der Otto Group wird an vielen Stellen intensiv daran gearbeitet, massiv C02 zu reduzieren“, erläutert Gutschi. „Durch konkrete Maßnahmen zur Vermeidung bzw. Verringerung von CO2-Emissionen in den Kernprozessen (Standorte, Transporte, Mitarbeiter-Mobilität, externe Rechenzentren, Cloud-Dienstleistungen) will die Otto Group – und damit auch wir, die Unito-Gruppe – bis 2030 vollständige Klimaneutralität erreichen. Wir haben keinen Planeten B. Deshalb müssen wir alle – ob als Privatperson oder Unternehmen – Verantwortung für den Klimaschutz übernehmen. Die Unito ist nicht nur wirtschaftlich erfolgreich, sondern grenzt sich über nachhaltiges Engagement und Regionalität von internationalen Wettbewerbern ab. Unsere Kunden schätzen und befürworten das“, ergänzt Gutschi.

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