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Montag, 29. April 2024
Globale Insolvenzprognose

Acredia: „Ära der niedrigen Insolvenzzahlen geht zu Ende“

Hintergrund | Julia Jamy | 20.05.2022 | |  
In Österreich ist die Trendwende bereits voll im Gang. Laut Insolvenzsstatistik des KSV1870 waren im 1. Quartal 2022 1.046 Unternehmen in Österreich von einer Insolvenz betroffen. In Österreich ist die Trendwende bereits voll im Gang. Laut Insolvenzsstatistik des KSV1870 waren im 1. Quartal 2022 1.046 Unternehmen in Österreich von einer Insolvenz betroffen. (© Thorben Wengert/ pixelio.de) Eine aktuelle Studie des Kreditversicherers Acredia geht bis Ende des Jahres von einem Anstieg von +10% bei den weltweiten Firmeninsolvenzen aus. Für 2023 wird ein Plus von 14% prognostiziert. Österreich verzeichnet den stärksten Anstieg aller europäischen Länder, bleibt allerdings weiterhin unter dem Niveau von 2019.

Die Ära der niedrigen Insolvenzzahlen geht langsam zu Ende, wie Acredia in einer Presseaussendung mitteilt. Für 2022 wird in Europa ein Pleitenplus von +13 Prozent erwartet und damit eine Angleichung an die Zahlen zu Beginn der Corona-Krise. Diese Entwicklung geht in den einzelnen Ländern unterschiedlich schnell vonstatten. Während für Spanien, Griechenland und Luxemburg bereits 2022 ein Wert über dem Vor-Pandemie-Niveau prognostiziert wird, sollte sich das Insolvenzgeschehen in Italien, Portugal und den nordischen Ländern erst 2023 normalisieren. Auch in Deutschland verzögert sich die Normalisierung.

Normalisierung kündigt sich an

Auch in Österreich ist die Trendwende bereits voll im Gang. Laut Insolvenzsstatistik des KSV1870 waren im 1. Quartal 2022 1.046 Unternehmen in Österreich von einer Insolvenz betroffen. Bis Ende des Jahres könnte sich die Gesamtzahl der Firmenpleiten laut Studie bei knapp 5.000 einpendeln. Das entspräche einer Steigerung von +60% im Vergleich zum Vorjahr (3.034), der höchste Wert aller europäischen Länder.

„Während der Pandemie sank die Zahl der Insolvenzen in Österreich stärker als in anderen Ländern. Jetzt, wo sich das Insolvenzgeschehen normalisiert, steigen sie eben auch stärker an. Bis Ende des Jahres könnten die Firmenpleiten wieder knapp unter bzw. über dem Niveau von 2019 liegen.“, erklärt Acredia Vorstand Michael Kolb. 2023 könnte es dann zum ersten Mal wieder soweit sein, dass die Insolvenzzahlen höher liegen, als vor Beginn der Pandemie. Die Studie geht von rund 5.500 Insolvenzfällen für 2023 aus, was einem Plus von 11 Prozent im Vorjahresvergleich entspricht.

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