EP: läutet die neue Saison ein
Wie im Vorjahr bildete die Burg Perchtoldsdorf die Kulisse für den traditionellen Kick Off von EP: - bei dem EP:Chef Friedrich Sobol den Industrievertretern harte Fakten und smarte Vorhaben auftischte. Punkten will EP: im kommenden Jahr besonders mit dem Virtual Shelf am POS und mit umfassender Werbestrategie beim Kunden.
Gewohnt kurz und prägnant gestaltete EP:Chef Friedrich Sobol auch dieses Mal seine Präsentation, wenngleich diese beim Blick auf die Mitglieder- und Umsatzentwicklung nicht ganz schmerzfrei startete. „Ich präsentiere Ihnen nun die schlechtesten Umsatzentwicklung, seit ich an der Spitze von ElectronicPartner stehe“, machte Sobol keinen Hehl daraus, dass es im heurigen Jahr bisher nicht gerade wunschgemäß gelaufen ist. Besonders im Online-Handel, der für rund ein Drittel des Umsatzes sorgt, ortete der EP:Chef mit einem Minus von 40% ein „richtiges Problem“. Für einen kleinen Lichtblick konnte zumindest der Mobilfunk-Bereich sorgen, wo – nach der verlorenen Distribution von T-Mobile, Telering und Orange – der Rückgang mit -2,5% nur gering ausfiel und bei freien Endgeräten ein Wachstum von 95% zu verzeichnen war. Die Zahl der Outlets schrumpfte ebenfalls: Über 1000 im Vorjahr stehen aktuell 941 gegenüber, was mit dem natürlichen Abgang bei gleichzeitiger Verschärfung der Mitgliedschaftskriterien begründet wird.
Für Sobol aber alles kein Grund, den Kopf hängen zu lassen, sondern ganz im Gegenteil jetzt erst recht anzupacken – schließlich ist EP: ein Unternehmen, also unternimmt man etwas:
Der Kunde als „Wolke“
Wie Sobol anmerkte, zeichnet sich der heutige Konsument vor allem dadurch aus, nach einem Werbekontakt nicht gleich direkt ins Geschäft zu schreiten: das machen nur noch rund 30%. Die übrigen 70% werfen zunächst noch einen Blick auf Webseiten oder Online-Plattformen, ehe sie sich zum Händler begeben. Bei EP: hat man sich daher ein Konzept überlegt, wie man den Kunden abholen kann – und dafür eine auf vier Säulen basierende „Cloud“ entworfen:
- POS: Einerseits soll mit dem (bereits 150 Mal ausgerollten) Ladenkonzept die Lust am Kaufen weiter geweckt werden, andererseits wird 2012 mit dem Virtual Shelf das ultimative Präsentations- und Verkaufstool Einzug in die EP:Markengeschäfte halten. Wie die logische Weiterentwicklung von E-Plakat und POS-TV 300 Regallaufmeter auf nur einen komprimiert, zeigt das beigefügte Video – in der Endfassung wird das virtuelle Verkaufsregal dann auf den Frühjahrsordertagen zu sehen sein.
- Print: Mit dem Frequenzflyer wird es ab 2012 ein neues Druckwerk geben, das im A2-Format auf vier Seiten sechsmal im Jahr vor allem für eines sorgen soll: neue Kunden für den Fachhandel durch aggressive Preise. Im Gegenzug wird EP:und läuft nur noch sechsmal pro Jahr erscheinen, dafür mit einem wertigeren Auftritt und ab der Jahresmitte auch mit QR-Codes. Zu Jahresbeginn geht mit ElectronicPartner Aktuell eine weitere Print-Neuheit an den Start, die monatlich über die Kooperations-internen News sowie je ein Produkthighlight bzw Trendthema berichten wird. Und um die Mitglieder bei regionalen Werbeaktivitäten zu unterstützen, steht im nächsten Jahr eine virtuelle Agentur zur Verfügung, mit deren Hilfe sich sehr rasch und einfach Werbemittel im perfekten EP:Look gestalten lassen.
- TV: Diesen für Sobol „ganz wichtigen“ Bereich will man nicht mit „Schweinebauchpreisen“ oder ähnlichem strapazieren, sondern dafür nutzen, Geschichten über Service und Image zu erzählen und so den Mehrwert hervorheben. Neu belebt werden soll in diesem Zusammenhang auch das Thema TV-App – eine „attraktive Lösung“ will EP: im Q3 präsentieren.
- Online: Ab Jänner gibt’s auf der EP:Homepage und im Apple App Store das neue 3D Multimedia Magazin, das monatlich über ein bis zwei Hauptthemen informieren wird – mit dreidimensionalen Produktpräsentationen und redaktionell aufbereiteten Inhalten. Damit verlinkt werden soll der neue 3D Newsletter, der ebenfalls ab Jänner monatlich erscheint. Deutlich intensivieren will Sobol auch die Präsenz von EP: in Blogs, auf Facebook und auf YouTube. Abgerundet wird die Online-Strategie durch stärkere Einbeziehung und Weiterentwicklung der EP:Homepage sowie durch die auf der Futura vorgestellten Apps „EP:Austria“ und „EnergieEffizienz“.
Einen Aufwärtstrend erwartet Sobol aber nicht erst, wenn all diese Vorhaben greifen, sondern schon jetzt: „Das Tal der Tränen scheint durchschritten. Nach dem August hat der Markt ohne ersichtlichen Grund wieder enorm angezogen.“ Der EP:Chef rechnet daher mit einem durchwegs guten Weihnachtsgeschäft – mit Ausnahme der UE: „Nach dem schlechten ersten Halbjahr sind alle auf die Bremse gestiegen und nun kommt erschwerend die erneut schwierige Situation in Asien hinzu, weshalb wir in der Unterhaltungselektronik mit massiven Lieferproblemen konfrontiert sind – drum kaufe, wer noch kann!“
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