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Schlechte Prognosen

Hintergrund | Die Redaktion | 27.04.2012 | Downloads | |  Archiv

Die endgültigen Zahlen der Creditreform Firmeninsolvenzstatistik für das 1. Quartal 2012 zeigen eine Trendumkehr zum vergangenen Jahr: Die eröffneten Firmeninsolvenzen sind um fast 14% auf 1.015 Verfahren angestiegen. Erfreulicher weise sind aber die mangels Vermögen abgewiesenen Verfahren um 17% auf 665 gesunken. Die Hauptursachen für das Scheitern der Unternehmen liegen in Managementfehlern, in einer unzureichenden Kapitalausstattung und in der allgemeinen Wirtschaftslage. Prognose für das Gesamtjahr: deutlich steigende Insolvenzentwicklung wahrscheinlich.

Die endgültigen Zahlen der Creditreform Firmeninsolvenzstatistik für das 1. Quartal 2012 zeigen eine Trendumkehr zum vergangenen Jahr: Die eröffneten Firmeninsolvenzen sind um fast 14% auf 1.015 Verfahren angestiegen. Erfreulicher weise sind aber die mangels Vermögen abgewiesenen Verfahren um 17% auf 665 gesunken. Die Hauptursachen für das Scheitern der Unternehmen liegen in Managementfehlern, in einer unzureichenden Kapitalausstattung und in der allgemeinen Wirtschaftslage. Dazu Rainer Kubicki, Geschäftsführer von Creditreform: „Die im Jahr 2011 eingesetzte Konjunkturabkühlung schlägt nun auf die Insolvenzentwicklung durch. Konnten viele Unternehmen die Wirtschaftskrise und die anschließende kurze Wachstumsphase durchtauchen, so ist nun der Zahltag gekommenOhne professionelles Kreditrisikomanagement und Liquiditätsvorsorge wird sich die Lage 2012 verschlimmern.“

Bundesländervergleich

Der Blick auf die Bundesländer zeigt folgendes Bild: Die größten Zuwächse an Insolvenzen weisen das Burgenland (+58,5%), Vorarlberg (+34,7%) sowie Kärnten und Salzburg (je +21,3%) auf. In Tirol (-21,0%), Wien (-13,0%) und in Oberösterreich (-0,4%) gingen die Insolvenzen hingegen zurück.

Die höchste relative Insolvenzbetroffenheit herrschte in Wien mit 6 Insolvenzen pro 1.000 Unternehmen. Österreichweit wurden im Durchschnitt mehr als 4 Insolvenzen pro 1.000 Unternehmen gezählt.

Branchenvergleich

Die am stärksten betroffenen Branchen sind das Bauwesen mit fast 12 Insolvenzen je 1.000 Branchenunternehmen sowie die Branche „Verkehr- und Nachrichtenübermittlung“ mit über 8 Insolvenzen je 1.000 Branchenunternehmen. Während in den Branchen „Sachgütererzeugung“ (+6,9%), im Handel (+2,9%) und im „Bauwesen“ (+2,3%) die stärksten Zuwächse zu verzeichnen waren, sind im „Kredit- und Versicherungswesen“ (-39,0%) sowie im „Beherbergungs- und Gaststättenwesen“ (-10,7%) die meisten Rückgänge gezählt worden.

Conclusio 1. Quartal 2012

Die Creditreform Wirtschafts- und Konjunkturforschung hat bereits bei ihrer KMU-Umfrage im vergangenen Herbst eine Verschlechterung der Eigenkapitalausstattung festgestellt. Die Fettpolster sind aufgebraucht und die Geduld mancher finanzierender Bank ist genug strapaziert worden. Dazu kommen nicht sehr optimistische Konjunkturprognosen. Somit lässt sich bis dato ein wirtschaftlich sehr herausforderndes Bild in den ersten drei Monaten 2012 zeichnen. Reagieren die heimischen Unternehmen nun nicht schnell genug sowohl in Hinblick auf Effizienzsteigerung und Wettbewerbsfähigkeit als auch im wichtigen Bereich des Kreditrisikomanagements, so könnte eine erste vorsichtige Prognose für das Gesamtjahr 2012 eine deutlich steigende Insolvenzentwicklung bringen.

 

Hier gehts zur genauen Insolvenzstatistik

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