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Dienstag, 30. April 2024
Trendstudie „Eyes on Europe“

Vertrauensverlust und Zuversicht

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 22.05.2013 | |  Archiv
Laut marketagent.com sind wir Österreicher privat die glücklichste Nation in Europa. Jeder Vierte rechnet mit einer Gehaltserhöhung, der Zukunftsoptimismus ist der dritthöchste in Europa. Laut marketagent.com sind wir Österreicher privat die glücklichste Nation in Europa. Jeder Vierte rechnet mit einer Gehaltserhöhung, der Zukunftsoptimismus ist der dritthöchste in Europa.

Die Trendstudie „Eyes on Europe“ zeigt in Österreich seit Beginn 2012 einen „exorbitanten Vertrauensverlust“ gegenüber EU und Euro. Während die Österreicher mit ihrem Privatleben mehr als zufrieden sind, hat sich die Stimmung nirgendwo sonst gegenüber EU und Euro binnen eineinhalb Jahren dermaßen verschlechtert.

Die Trendstudie „Eyes on Europe“, die das fünfte Mal in Folge eine Momentaufnahme der Stimmungslage in Europa liefert, zeigt für Österreich: Stand Anfang 2012 noch jeder Zweite hinter der europäischen Gemeinschaftswährung, ist es derzeit nur noch jeder Dritte. Damit wandelt sich der Euro, neben Politikern und Banken, nun auch in Österreich zunehmend zum neuen Buhmann. Trotzdem sind wir privat die glücklichste Nation in Europa. Jeder Vierte rechnet mit einer Gehaltserhöhung, der Zukunftsoptimismus ist der dritthöchste in Europa.

Privat am zufriedensten

Die Österreicher liegen auf Platz 1 der zufriedensten Nationen in Europa. Mit dem Privatleben ist man in der Alpenrepublik äußerst glücklich (83,4%). Damit schlägt Österreich sogar die Schweiz (81,8%) und die Niederlande (75,4%). Am wenigsten zufrieden sind die Ungarn (32,5%). Die eigene finanzielle Situation wird in Österreich europaweit, nach der Schweiz (38,4%) und Deutschland (31,4%) am drittbesten erlebt (28,4%). 32% der Österreicher sind heute konsumfreudiger als noch vor einem Jahr und jeder vierte Berufstätige in Österreich rechnet in den nächsten 12 Monaten mit einer Gehaltserhöhung (24,0%). Zudem haben die Bewohner der Alpenrepublik den dritthöchsten Zukunftsoptimismus in Europa.

Exorbitanter Vertrauensverlust

Nach außen hin kehren die Österreicher der Welt aber zunehmend den Rücken. In keinem anderen Land der DACH- und CEE-Region hat sich die Stimmung gegenüber der Europäischen Union in den letzten eineinhalb Jahren so verschlechtert wie in Österreich. „Seit Beginn 2012 hat nun auch der Euro in der Alpenrepublik, damals noch das wichtigste Euro-Verfechterland, exorbitant an Popularität eingebüßt“, wie marketagent.com schreibt. „Stand zu Beginn 2012 noch jeder zweite Österreicher hinter der Gemeinschaftswährung, ist es rund eineinhalb Jahre später nur noch jeder Dritte. Das ist der vorläufige Tiefstwert in Österreich seit Beginn der „Eyes on Europe“-Studienserie.

Der Euro wird also zunehmend zum neuen Buhmann der Alpenrepublik. „Vertrauensträger“ wie Politiker und Banken sind es schon lange. Seit Beginn der Studienserie hält sich das Stimmungstief gegenüber Volksvertretern und Banken in Österreich, wie auch in den anderen Ländern Europas, auf annähernd gleich niedrigem Niveau – ohne Aussicht auf Erholung. Den Banken vertraut derzeit nur noch jeder zehnte (11,4%), der nationalen Führung jeder zwanzigste Europäer (5,2%). Österreich schwimmt ganz mit dem europäischen Strom (14,6% bzw. 5,4%), einzig die Schweizer leisten einen deutlich größeren Vertrauensvorschuss (33,6% bzw. 25,3%).

Rosige Aussichten

Positiver als im restlichen Europa ist die Stimmung in der DACH-Region bezüglich Wirtschaftslage, Arbeitsmarkt und Bildungschancen. „42% der Österreicher sind überzeugt, dass es der heimischen Wirtschaft gut geht“, so Thomas Schwabl. Gemeinsam mit der Schweiz (60,2%) und Deutschland (54,9%) hebt sich Österreich damit deutlich vom Rest Europas ab, wo die Stimmung verhalten bis schlecht ist. Während in vielen CEE-Ländern auch die Arbeitsmarktsituation zunehmend angespannter wahrgenommen wird, ist man im deutschsprachigen Raum verhältnismäßig positiv gestimmt. Jeder fünfte Österreicher findet es zumindest eher einfach, einen Job zu finden (20,1%). Europaweit sind nur 6% zuversichtlich. Auch die Bildungschancen werden hierzulande von drei Viertel der Landsleute positiv eingeschätzt (75,3%). In Italien (33,8%) und Ungarn (30,0%) denkt nur jeder Dritte so.

Schwarz-Seher

In die Zukunft blickt die Mehrheit der teilnehmenden Länder trübsinnig. Dass die Welt in zehn Jahren alles in allem besser sein wird, glauben nur 22,6% der Europäer. Fast jeder Zweite sieht für die Zukunft zumindest eher schwarz (46,7%). In Summe äußern knapp 60% den Wunsch nach politischen Reformen. In Österreich ist der Anteil noch größer (67,3%) – nur die Italiener, Bulgaren, Tschechen und Kroaten halten einen Umbruch in ihrem Land für notwendiger.

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