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Freitag, 26. April 2024
13. Versandhandelstag

Anhaltender Boom im Distanzhandel

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 28.06.2013 | |  Archiv
Im Zuge des 13. Versandhandelstages präsentierten Angela Schünemann, Patricia Mussi und Peter Voithofer (v.l.n.r.) die Ergebnisse der Studie „Konsumentenverhalten im Distanzhandel 2013“. (Foto: Handelsverband/Katharina Schiffl) Im Zuge des 13. Versandhandelstages präsentierten Angela Schünemann, Patricia Mussi und Peter Voithofer (v.l.n.r.) die Ergebnisse der Studie „Konsumentenverhalten im Distanzhandel 2013“. (Foto: Handelsverband/Katharina Schiffl)

Bereits 11% der österreichischen Einzelhandelsausgaben werden im Distanzhandel getätigt, die Zahl der Käufer ab 15 Jahre im Distanzhandel steigt weiter auf 4,8 Millionen, die Ausgaben im Distanzhandel erhöhen sich auf 6,4 Milliarden Euro und Smartphones boomen, hinken als Einkaufsoption aber noch hinterher. Das sind die Ergebnisse der Studie „Konsumentenverhalten im Distanzhandel 2013“, die gestern im Rahmen des 13. Versandhandelstages präsentiert wurden.

Immer mehr Österreicher kaufen im Distanzhandel ein und geben dafür immer mehr aus. Das Ausgabenwachstum von 10% belegt die dynamische Entwicklung im Distanzhandel aus Konsumentensicht deutlich. Die größte Bewegung in der Zukunft erwartet uns beim Thema Mobile, das aktuell noch hauptsächlich zur Informationsbeschaffung genutzt wird“, erklärt Angela Schünemann, Leiterin der Plattform Versandhandel und E-Commerce und Vizepräsidentin des Handelsverbands sowie GF der Weltbild Verlag GmbH.

Zwei-Drittel-Marke geknackt

Die aktuelle Studie „Konsumentenverhalten im Distanzhandel 2013“ der KMU Forschung Austria im Auftrag des österreichischen Handelsverbands zeigt, dass die Zahl der Käufer im Distanzhandel erstmals die Zwei-Drittel-Marke geknackt hat. Im Analysezeitraum Mai 2012 bis April 2013 haben 66% aller Österreicher ab 15 Jahren bzw. 4,8 Millionen Personen zumindest einmal im Versandhandel, Interneteinzelhandel oder über Teleshopping eingekauft. Gegenüber der Vorjahresperiode (Mai 2011 bis April 2012) bedeutet dies einen Anstieg um 2% bzw. 100.000 Käufer.

Siegeszug des Internet

„Während das Internet seinen Siegeszug weiter fortsetzt, verlieren die traditionellen Bestellmöglichkeiten per Telefon und Post im Distanzhandel an Bedeutung“, erläutert Patricia Mussi, GF des Handelsverbands, die Studienergebnisse. Am häufigsten (39% der Österreicher ab 15 Jahre) kaufen die Österreicher im Distanzhandel im Internet direkt auf der Homepage heimischer und/oder internationaler Distanzhandelsanbieter ein. Die zweithäufigste Bestellform (28%) ist erstmals der Einkauf auf einer Internetplattform bei Distanzhändlern (nicht von Privat), die bereits – nach Zahl der Käufern – die telefonischen Bestellungen im Distanzhandel (15%) überholt hat.

Ausgaben im Distanzhandel steigen

Deutlicher als die Zahl der Käufer steigen die Ausgaben im Distanzhandel (Versandhandel/Internet-Einzelhandel/Teleshopping). Innerhalb von 12 Monaten haben die Österreicher über 15 Jahre in Summe für 6,4 Milliarden Euro Einzelhandelswaren bei in- und ausländischen Distanzhandelsanbietern eingekauft. Das ist ein Ausgabenplus von 10% bzw. von 600 Millionen Euro gegenüber der Vorjahresperiode. Die durchschnittlichen Ausgaben pro Käufer im Distanzhandel sind von 1.250,- Euro auf 1.350,- Euro jährlich gestiegen.

In Summe tätigen die Österreicher bereits 11% ihrer gesamten Konsumausgaben für Einzelhandelswaren im Distanzhandel. Im Non-Food-Bereich fließen bereits 16% der Ausgaben zu österreichischen und internationalen Distanzhändlern.

Veränderung des Konsumentenverhaltens

„Das Konsumentenverhalten im Distanzhandel hat sich im aktuellen Analysezeitraum im Vergleich zur Vorjahresperiode verändert. Denn die Österreicher kaufen zwar nicht mehr in so vielen unterschiedlichen Warengruppen ein, geben in den einzelnen Warengruppen im Durchschnitt aber mehr aus. Dies führt zu steigenden Gesamtausgaben in nahezu allen Einzelhandelssortimenten im Distanzhandel“, resümiert Peter Voithofer, Direktor KMU Forschung Austria.

Der Einkauf mit dem Smartphone boomt

Ausgehend von einem geringen Niveau im Vorjahr entwickelt sich auch der Einkauf via Smartphone dynamisch. 43% aller Österreicher (ab 15 Jahre) besitzen ein Smartphone, 21% informieren sich gezielt via Smartphone zu Einzelhandelswaren und 9% kaufen auch tatsächlich via Smartphone Waren ein. „Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Einkauf via Smartphone damit verdreifacht“, zeigt Patricia Mussi auf. Die Ausgaben für Einzelhandelswaren im Distanzhandel via Smartphone liegen aktuell bei rund 200 Millionen Euro pro Jahr. Dies entspricht 3% der Gesamtausgaben im Distanzhandel bzw. 0,3% der gesamten einzelhandelsrelevanten Konsumausgaben der Österreicher. „Der Einkauf im Distanzhandel gewinnt immer mehr an Bedeutung“, stellt Angela Schünemann fest.

Top 3 beim Einkauf via Smartphone

Die am häufigsten gekauften Einzelhandelswaren via Smartphone sind Bücher und Musik gefolgt von Elektro- und Elektronikgeräten. Dies unterscheidet sich vom gesamten Distanzhandel. Hier liegt Bekleidung – nach Zahl der Käufer – an erster Stelle, noch vor Bücher und Elektrogeräten.

Ein Ende der dynamischen Entwicklung im Distanzhandel ist noch nicht abzusehen. Auch Mobile Commerce wird in Zukunft zum Distanzhandelswachstum beitragen“, so Peter Voithofer abschließend.

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