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Samstag, 27. April 2024
„Der klassische Fernsehmarkt existiert nicht mehr“

IFA: Loewe wird zur Software-Company

Multimedia | Dominik Schebach | 09.09.2013 | Bilder | |  Archiv
Loewe will zum Systemanbieter werden - deswegen kommt die Hardware aber nicht zu kurz, wie auch der neue Connect ID beweist. Loewe will zum Systemanbieter werden - deswegen kommt die Hardware aber nicht zu kurz, wie auch der neue Connect ID beweist.

Auf der IFA hat der angeschlagene TV-Hersteller Loewe seine weitere Marschrichtung vorgestellt. Das Unternehmen will sich in Zukunft verstärkt als Software-Unternehmen positionieren, das für die perfekte Vernetzung der unterschiedlichen UE-Geräte im Haushalt sorgt. Gleichzeitig will Loewe das „Einsteiger Premium“-Segment verstärkt ansprechen.

„Eigentlich dürfte es uns gar nicht mehr geben. Aber wir sind resilent“, sagte Konzernchef Matthias Harsch auf der IFA in Berlin. „Wir haben die Hausaufgaben erfüllt und wesentliche Bausteine erledigt. Auch die Finanzierung durch die Banken sowie Unterstützung durch den bayrischen Staat ist gesichert.“ Damit Loewe aber auch in Zukunft bestehen könne, benötigen die Kronacher eine neue Strategie, betonte Harsch.  Denn der Loewe-CEO ist überzeugt: „Der klassischen Fernsehmarkt existiert nicht mehr.“

„My perfect entertainment“

Die Antwort liegt nach Ansicht von Harsch in der weiteren Individualisierung des Angebots. Dem Endkonsumenten soll der Zugriff auf seine individuellen Content-Quellen so weit wie möglich erleichtert werden. Dazu will sich Loewe zum führenden Systemanbieter im Entertainment-Bereich entwickeln. Die Basis bilden die Benutzeroberfläche von Loewe, die in Zukunft bei allen TV-Linien des  Herstellers zum Einsatz kommt, sowie die immer weiter verbesserte Vernetzung der Loewe-Geräte. „Loewe wird sich in Richtung Software-Company entwickeln“, erklärte Harsch. „Denn es gibt in Zukunft nicht mehr das eine perfekte Entertainment, sondern nur die individuell perfekt angepasste Unterhaltung.“

Wegen der stärkeren Betonung der Software wird die Hardware allerdings nicht vernachlässigt, wie Harsch versicherte. Da setze Loewe weiterhin auf Premium. Allerdings wird der Hersteller sich breiter aufstellen. Einerseits soll das Luxus-Segment weiter forciert werden, andererseits will Loewe das Segment der „Premium Einsteiger“ erschließen mit seiner Loewe Art-Familie erschließen. So wird Loewe ein 32 Zoll Art-Modell für 800 Euro auf den Markt bringen. Das sei zwar teurer als die Konkurrenz aber Harsch will die Kunden mit dem besseren Design und der einfacheren Bedienung überzeugen.

Darüber ist die Loewe Connect ID-Familie angesiedelt, die zur IFA ein kräftig überarbeitet wurde. Neben zwei neuen Farboptionen – Havanna und Raspberry – führt Loewe damit auch das bekannte User-Interface „Loewe Assist Media“ in dieser Serie ein. Aufgewertet wurde auch das Audio-Erlebnis: Der Loewe Connect ID verfügt nun über eine Gesamtleistung von 80 Watt (2 x 40 Watt)

In den Startlöchern steht Loewe bei 4K. Auf der IFA zeigten die Kronacher einen 84 Zoll 4K Schirm samt zugehöriger Audiolösung. Sobald mehr Content vorhanden ist, will Loewe damit auf den Markt kommen.

Wie geht’s weiter?

Mit Spannung erwartet wurden auf der IFA aber auch Informationen über die weitere Zukunft von Loewe. Das Unternehmen steht seit dem 17. Juli unter Gläubigerschutz, der eine Sanierung in Eigenverantwortung erlaubt. Innerhalb von drei Monaten muss nun Loewe frisches Kapital auftreiben. Das Unternehmen verhandle derzeit mit mehr als zehn potenziellen Investoren, wie Harsch in Berlin mitteilte. Die Finanzierung durch die Banken sei bis Ende März gesichert.

Bilder
"Der klassische Fernsehmarkt existiert nicht mehr", ist Loewe-Chef Matthias Harsch überzeugt. Auf der IFA gab er die weitere Marschrichtung von Loewe vor.
In den Startlöchern steht Loewe bei 4k. Auf der IFA zeigte Loewe diesen 84 Zoll 4K-Schirm samt Audio-Lösung.
In den Startlöchern steht Loewe bei 4k. Auf der IFA zeigte Loewe diesen 84 Zoll 4K-Schirm samt Audio-Lösung.
Sie dürfen bei einem Loewe-Auftritt auf der IFA nicht fehlen: die Zukunftsstudien. Mehr Connectivität, Individualität und Flexibilität verspricht Loewe durch die Trennung von Display, Elektronik und Sound.
Sie dürfen bei einem Loewe-Auftritt auf der IFA nicht fehlen: die Zukunftsstudien. Mehr Connectivität, Individualität und Flexibilität verspricht Loewe durch die Trennung von Display, Elektronik und Sound.
Das Loewe-Auge bleibt allerdings auch da erhalten.
Das Loewe-Auge bleibt allerdings auch da erhalten.
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