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Samstag, 27. April 2024
Viele britische Händler boykottieren den Black Friday bereits

DUH: „Black Friday und Cyber Week müssen ein Ende haben“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 30.11.2021 | |  
„Black Friday und Cyber Monday stehen mit rund fünf Milliarden Euro Umsatz für Massenkonsum und Ressourcenvergeudung durch vielfach unnötige Neukäufe“, kritisiert die Deutsche Umwelthilfe und fordert, dass der Handel auf kontinuierliches Angebot wirklich benötigter Ware sowie auf Qualität, langlebige Produkte und Reparaturservice setzen sollte. (Bild: Pixabay) „Black Friday und Cyber Monday stehen mit rund fünf Milliarden Euro Umsatz für Massenkonsum und Ressourcenvergeudung durch vielfach unnötige Neukäufe“, kritisiert die Deutsche Umwelthilfe und fordert, dass der Handel auf kontinuierliches Angebot wirklich benötigter Ware sowie auf Qualität, langlebige Produkte und Reparaturservice setzen sollte. (Bild: Pixabay) Anlässlich des Black Fridays und des Cyber Mondays fordert die Deutsche Umwelthilfe den Handel dazu auf, diese „ressourcenvergeudenden und klimaschädlichen Rabatttage“ endlich abzuschaffen. „Allein für Black Friday und Cyber Monday wird ein Handelsumsatz von rund fünf Milliarden Euro erwartet - auf Kosten der Umwelt und zukünftiger Generationen“, sagt die DUH.

Am 26. November war Black Friday, am 29. November Cyber Monday. Nun fordert Deutsche Umwelthilfe (DUH) den Handel dazu auf, die ressourcenvergeudenden und klimaschädlichen Rabatttage endlich abzuschaffen. Allein für Black Friday und Cyber Monday wurde ein Handelsumsatz von rund fünf Milliarden Euro erwartet – „auf Kosten der Umwelt und zukünftiger Generationen“. Anstatt die Verschwendungsspirale immer weiter zu drehen, sollten Händler auf ein kontinuierliches Angebot tatsächlich benötigter Waren sowie auf qualitativ hochwertige Produkte, Langlebigkeit und einen Reparaturservice setzen. Aber auch Verbraucher sollten anstelle des Kaufs unnötiger Geräte funktionsfähige Ware so lange wie möglich nutzen. „Verbraucher sollten sowohl dem Black Friday als auch dem Cyber Monday die rote Karte zeigen und Händler stärken, die bei der Rabattschlacht nicht mitmachen“, fordert die Deutsche Umwelthilfe.

„Angesichts wachsender Abfallberge und der fortschreitenden Klimakrise müssen wir dringend sparsam mit unseren Ressourcen umgehen. Am Black Friday und während der Cyber Week passiert jedoch das Gegenteil. Viele Produkte, insbesondere Elektrogeräte, werden aufgrund von Rabatten neu gekauft, obwohl alte Geräte noch funktionieren oder leicht repariert werden könnten. Verbraucher sollten sich nicht täuschen lassen. Am umweltfreundlichsten und günstigsten ist es, Produkte möglichst lange zu nutzen. In Großbritannien gibt es bereits viele Händler, die den Black Friday boykottieren und dem massenhaften Verramschen von Ware entgegentreten. Wenn es der deutsche Handel mit Klimaschutz, Ressourcenschonung und Abfallvermeidung ernst meint, dann müssen der Black Friday und die Cyber Week ein Ende haben“, sagt Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der DUH.

Ein Großteil des Umsatzes am Black Friday und der Cyber Week entfalle auf Bestellungen über Online-Handelsplätze wie Amazon, Ebay, Wish oder Joom. Hier warnt die DUH vor illegal importierten Produkten. „Gefälschte Elektronikartikel, gepanschte Kosmetika, mit Schadstoffen belastetes Kinderspielzeug und nicht gesetzeskonforme Autoteile gefährden Umwelt und Gesundheit“, warnt die DUH.

„Insbesondere am Black Friday und Cyber Monday werden über Online-Verkaufsplattformen viele illegale Importprodukte angeboten. Online-Marktplätze dürfen jedoch nicht länger das Einfallstor für unsichere, gefälschte und umweltschädliche Produkte sein. Die neue Ampel-Koalition muss dafür sorgen, dass Online-Plattformen für illegal angebotene Produkte haften. Denn die Anbieter sitzen oft im Ausland und sind für Schadensersatzansprüche nicht greifbar. Hierzu müssen Online-Marktplätze und Fulfillment-Dienstleister rechtlich als Vertreiber oder Importeur definiert werden. Außerdem müssen die Online-Plattformen ihrer Sorgfaltspflicht nachkommen und die Einhaltung von Hersteller-, Händler- und Rücknahmepflichten überprüfen. Bei Produkten, die der erweiterten Herstellerverantwortung unterliegen, wie Elektrogeräte, Batterien und Verpackungen, ist die Anzeige der Registrierungsnummer des Herstellers notwendig. Nur so können Verbraucher sicher sein, dass sie legale und sichere Produkte kaufen“, so Philipp Sommer, Stellvertretender Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft der DUH.

Auf Online-Marktplätzen angebotene Batterien, Elektrogeräte und Verpackungen würden häufig nicht die gesetzlichen Vorgaben zur Rücknahme, Registrierung und Entsorgung erfüllen. „Dadurch umgehen Verkäufer Gebühren für bestehende Sammel- und Entsorgungssysteme, verursachen finanziellen Schaden bei ordnungsgemäß arbeitenden Unternehmen und gefährden die Finanzierung einer umweltgerechten Entsorgung“, führt Sommer weiter aus.

 

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