Neuer Höchststand: Inflationsrate erreicht 11%

Im Oktober lag die Inflationsrate in Österreich laut Schnellschätzung der Statistik Austria bei 11%. Die bei weitem stärksten Preistreiber bleiben demnach Haushaltsenergie und Treibstoff. „Insbesondere die explodierenden Energiepreise gefährden nicht nur den Wohlstand der österreichischen Bevölkerung, sie stellen auch die größte Herausforderung für alle Unternehmen des Landes dar“, sagt der Handelsverband.
Befragung
Die Ergebnisse der jüngsten Konsumentenbefragung von Mindtake Research im Auftrag des Handelsverbandes zeigen:
- Mehr als 80% der Bevölkerung schränken sich in ihrem Einkaufsverhalten aufgrund der massiven Teuerung ein,
- 74% kaufen verstärkt günstige Lebensmittel statt Premiumprodukte,
- 18% können sich nur noch lebensnotwendige Güter leisten.
„Die neuesten Zahlen der Statistik Austria und unsere aktuelle Konsumentenbefragung bestätigen die herausfordernde Lage im Handel und in der Bevölkerung. Die Hälfte der Österreicher berichtet bereits von einer deutlichen Verschlechterung der Lebensqualität“, sagt Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes.
Wo sehen die Österreicher das größte Einsparungspotenzial?
Laut HV sehen die Österreicher das größte Einsparungspotenzial in den Bereichen:
- Restaurants/Gastro (51%)
- Nachtleben/Clubs (44%)
- Kino/Theater (44%)
- Kleidung (36%)
- Uhren/Schmuck (36%)
- Möbel/Deko (35%)
Steigende Kreditzinsen
Hinzu komme laut Handelsverband: „Die jüngste Leitzinserhöhung der EZB wird die monatlichen Tilgungsraten bei vielen Kreditnehmer erneut massiv verteuern.
Durch die Zinserhöhungen der EZB versucht man, die Inflation in den Griff zu bekommen. Allerdings sind und bleiben die Energiepreise Haupttreiber der Inflation. Wenn jetzt mittelständische Unternehmen, die mit wenig Eigenkapital aus der Corona-Pandemie gekommen sind, und Häuslbauer sowie Wohnungseigentümer zusätzlich mit steigenden Kreditzinsen belastet werden, verschärft sich die wirtschaftliche Negativspirale. Stattdessen müssen die Bundesregierung und die Europäische Union endlich bei der Wurzel des Übels ansetzen – bei den Energiekosten“, so Rainer Will.
Der Handelsverband appelliert daher an die Bundesregierung, sich den Ernst der Lage aufgrund der höheren Tilgungsraten und steigenden Kreditzinsen bewusst zu machen und zu handeln. „Die Investitionen in die Wirtschaft werden aufgrund der Zinsanhebung ebenso abnehmen und damit letztlich auch die Eigenkapitalmittel“, so Will.
In Deutschland sieht es hier leider nicht besser aus. Man schauen, wie sich das entwickelt.