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Sonntag, 5. Mai 2024
Weitere 9.000 Angestellte betroffen

Amazon setzt erneut den Rotstift an

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 23.03.2023 | |  Unternehmen
Im Jänner dieses Jahres verlautbarte Amazon 18.000 Stellen abzubauen. Wie aus einem Unternehmensmemo hervorgeht, plant CEO Andy Jassy nun eine neuerliche Entlassungswelle. 9.000 weitere Angestellte sollen betroffen sein. Und auch der Großhandel spürt den Rotstift, den der Internetriese an manchen Stellen ansetzt.

Erst im Jänner wurde bekannt, dass Amazon 18.000 Mitarbeiter entlassen wird (elektro.at berichtete). Nun berichten Medien (die sich auf ein Unternehmensmemo beziehen), dass eine neuerliche Entlassungswelle bevorsteht – im Umfang von 9.000 Angestellten. Grund sei die unsichere weltwirtschaftliche Lage. „Wir haben uns entschieden, unsere Kosten und unseren Personalbestand zu straffen“, wird CEO Andy Jassy zitiert.

Die betroffenen Mitarbeiter sollen in den kommenden Wochen über die Entlassung informiert werden. Von der aktuellen Kündigungsrunde seien vor allem die Bereiche AWS, Twitch, Advertising und PXT (People Experience and Technology Solutions – Amazons Human Resources Team) betroffen, wie der amazon watchblog schreibt.

Dass diese zweite große Entlassungswelle so kurz nach der ersten im Jänner erfolgt, wird damit erklärt, dass zum damaligen Zeitpunkt noch nicht alle internen Analysen abgeschlossen waren. Anstatt die Analysen aber zu überstürzen, habe man sich entschlossen, im Jänner zunächst ein Teilergebnis vorzulegen. Jetzt sei die zweite Planungsphase abgeschlossen worden und habe ergeben, dass sich das Unternehmen noch mehr verschlanken müsse.

Amazon kappt Geschäfte mit Distributoren

An anderer Stelle wird berichtet, dass Amazon im Zuge des „Rotstift-Ansetzens“ auch seine Warenbeschaffung durchleuchtet hat und den Einkauf bei Zwischenhändlern dabei offenbar als zu hohen Kostenfaktor identifizierte. Das Ergebnis: Großhändler und Distributoren in Europa erhielten Mitte Februar ein Schreiben von Amazon, indem der Internetriese mitteilte, von Großhändlern und Distributoren keine Waren mehr bestellen zu wollen. Die aktuellen Geschäftsbeziehungen würden ab April beendet. In der Übergangszeit sollen sich Großhändler auf das Ende ihrer Amazon-Belieferungen einstellen können, wie ua. CNBC berichtet.

Amazon will beim Großhandel also scheinbar keine Waren mehr bestellten und direkt bei Herstellern kaufen. Durch den Einkauf direkt bei Herstellern könnte Amazon über Preise und Verfügbarkeiten natürlich mehr Kontrolle gewinnen. Ausgenommen von der neuen Einkaufspolitik sollen Distributoren oder Vermarkter sein, die als exklusiver Fulfillmentdienstleister für Hersteller die Amazonbelieferung managen. „Wir werden auch weiterhin Produkte von Großhändlern und Distributoren beziehen, wenn diese Eigentümer der Marke sind oder das alleinige Vertriebsrecht haben. Großhändler und Distributoren sind nach wie vor willkommen, mit Amazon zusammenzuarbeiten und können sich dafür entscheiden, diese Produkte über Amazon Marketplace als Drittverkäufer direkt an Kunden in unserem Shop zu verkaufen“, erklärt eine Amazon-Sprecherin gegenüber Medien.

 

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