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Dienstag, 8. Oktober 2024
Hintergrundkommentar E&W 3/2024

Karrierepfad mit Zukunft

Hintergrund | Dominik Schebach | 10.03.2024 | Bilder | |  Meinung
Wir haben eine paradoxe Situation: Die Bevölkerung wächst. Doch der Fachkräftemangel bleibt hartnäckig bestehen. Das liegt an vielen Gründen. Einer davon ist, dass wir den demografischen Wandel nun voll zu spüren bekommen.

Bereits heute können nach einer Untersuchung der WKÖ am Arbeitsmarkt im Schnitt 170.000 Stellen nicht besetzt werden – und diese Zahl wird weiter steigen. Denn die Zusammensetzung der österreichischen Bevölkerung ist u.a. durch eine niedrige Geburtenrate und eine zunehmende Lebenserwartung bestimmt. Und während in vielen Sparten bzw. im öffentlichen Dienst in den kommenden Jahren ein große Anzahl an Mitarbeitern in Pension gehen wird, rücken weniger junge Leute nach.
Unter diesen Umständen kann jeder halbwegs begabte Jugendliche unter einer Vielzahl von interessanten Ausbildungsmöglichkeiten und Karrierepfaden auswählen. Umso wichtiger wird es, dass sich die Branche professionell aufstellt und präsentiert. Denn der Elektrofachhandel bietet zwar interessante Tätigkeitsfelder, wenn die Botschaft nicht bei der Zielgruppe ankommt, dann hilft das alles nichts. Es geht allerdings nicht nur um eine mitreißende Präsentation wie z.B. die Kampagne „Join the Future“ (s. S. 10). Es geht auch darum, dass sich die Branche als attraktiver Arbeitgeber präsentiert und es geht um Zukunftssicherheit. Wie kann die Branche den interessierten Jugendlichen vermitteln, dass diese nicht nur eine spannende Ausbildung zu den neuesten Entwicklungen der Consumer Electronics, sondern auch einen erstrebenswerten Job sowie Karrierepfad für die Zukunft bietet? Da geht es aber nicht nur um Inhalte, sondern auch den Glauben der Branche an sich selbst. Wer hier im Geist schon vor dem E-Commerce die Fahnen gestreckt hat, wird auch dem Nachwuchs keine Zukunftshoffnung vermitteln können.
Ich bin davon überzeugt, dass es auch in Zukunft einen kompetenten Elektrofachhandel vor Ort braucht. Und da werden die Anforderungen eher größer. Wenn ich mir die Zukunftsvisionen der diversen Hersteller von vernetzten Geräten und Smart Homes ansehe, dann wird es Spezialisten geben müssen, die Kunden dazu beraten und die einzelnen Geräte schließlich im Haushalt zu einem Smart Home, das diesen Namen auch verdient, zusammenführen. Gleichzeitig glaube ich, dass der FH in Zukunft dieses Mehr an Aufgaben mit weniger Mitarbeitern bewältigen muss. Denn selbst mit optimistischen Zukunftsaussichten, modernem Selbstbild und dynamischer Präsentation gegenüber der jugendlichen Zielgruppe wird der Fachhandel nicht genügend Nachwuchskräfte rekrutieren, um alle freiwerdenden Stellen zu besetzen. Diesen Spagat kann der Handel nur dann schaffen, wenn er noch effizienter wird und sich aller verfügbaren Werkzeuge bedient, sodass sich die Mitarbeiter am POS auf ihre wesentliche Aufgaben im Kundenkontakt – Beraten und Verkaufen – konzentrieren können. Denn die Kunden werden nicht in den Fachhandel kommen, um mit einem Bot zu sprechen, sondern weil sie mit Menschen interagieren wollen – Menschen, die ihre Wünsche, Probleme und Anforderungen intuitiv verstehen und ihnen dafür die passende Lösung vermitteln können.

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