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Majdic: „Es kann so nicht weitergehen“

Hintergrund | Die Redaktion | 01.02.2013 | Bilder | | 10  Archiv
Hannes Majdic strukturiert heuer seine stationären Filialen völlig um. Hannes Majdic strukturiert heuer seine stationären Filialen völlig um.

Auch die Kronenzeitung hat vor zwei Tagen über die Razzia der BWB bei Philips berichtet. Darin heißt es: "Onlinehändler wie der Kärnter Hannes Majdic von "electronic4you" glauben, dass das nur die Spitze des Eisbergs sei. Elektrohandelsobmann Wolfgang Krejcik kann Druck auf die Händler von seiten anderer Hersteller aber nicht bestätigen." Majdic zu E&W: "Ich hatte keinen Kontakt mit der Krone und habe auch sicher nicht die BWB angestachelt." Hier scheint die Krone ihre Informationen vom Wirtschaftsblatt zu haben. Majdic stellt aber klar: "Manche Hersteller dürfen sich nicht wundern. Es geht so nicht weiter!" 

Philips lässt uns völlig im Regen stehen. Seit eineinhalb Jahren hat man den Majdic nicht mehr besucht. Das ist eine Schmach. Nicht mal, dass sie uns wenigstens kontaktiert hätten, „Das geht sich heuer nicht aus.“ Gar nichts. Der Konsument findet bei uns kein einziges Philips-Produkt, das ist peinlich. Der Kunde muss ja über uns lachen„, so der Kärtner Promi-Händler.

Diese Situation betreffe laut Majdic aber nicht ausschließlich Philips: „Da gibt es einige namhafte Hersteller in der UE, die über Amazon und cyberport vertrieben werden – und der Majdic darf die Produkte zu den gleichen Preisen nicht verkaufen. Mir wird das verwehrt? Da braucht sich keiner zu wundern, da brauchen wir auf die Dauer auch keine Niederlassungen mehr in Österreich. Amazon darf das und ein österreichischer Händler nicht? Dann kommt noch die Festplattenabgabe dazu, womit man gegenüber deutschen Händlern kaum mehr konkurrenzfähig ist. Da braucht man sich nicht wundern, wenn der Handel frustriert ist. Ich habe höchsten Respekt vor jedem meiner Kollegen, die sich tagtäglich diesem Kampf stellen müssen. Es hat ja nicht jeder meine Mittel. „

Und weil es so „nicht weiter geht“, wird sich Majdic als stationärer Händler 2013 komplett neu aufstellen. Mit Majdic.at ist er bereits auf Geizhals, aber das ist nur ein kleiner Teil des neuen Masterplans. So werden die beiden Filialen in Klagenfurt und Villach gemeinsam mit Umdasch zu rund einem Drittel in Abholshops umgewandelt.

Den Gerüchten in der Branche, dass das Majdic-Jahr kein einfaches war, entgegnet der Kärntner gelassen: „Da braucht sich keiner Sorgen um mich machen. Mit electronic4you hatten wir allein einen Umsatz von 30 Mio Euro. Aber der stationäre Handel stagniert. Die Preisaggressivität von Media-Saturn zwingt mich dazu, ich kann gar nicht anders. Ich möchte meinem Sohn ein gesundes Unternehmen hinterlassen. Der flexible Majdic wird sich nicht schlagen lassen. Ich bitte auch meine Händlerkollegen: Lasst euch nicht unterkriegen!“  

Wie die große Umstrukturierung des stationären Handelsgeschäft von Hannes Majdic aussehen wird, erfahren Sie in der nächsten Ausgabe der E&W.

Bilder
Berichterstattung der Kronenzeitung über BWB, Media Markt und Philips.
Berichterstattung der Kronenzeitung über BWB, Media Markt und Philips.
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Kommentare (10)

  1. Kluge Sprüche von der Industrie

    Vor 18 Jahren sagte mir ein Außendienstmitarbeiter einer renommierten Firma “ Sie wollen mit Service überleben?“
    Ich weiß nicht wo der jetzt herumkrebst, ich lebe noch.
    Mit Arbeit wird einer nicht reich, aber man kann leben.

  2. Jetzt jammern Sie alle…

    Schon 2009 hat es ein Fachhandelssystem für Händler gegeben. Die Elektrohändler hatten aber zu dieser Zeit den ganzen Internetvertrieb nicht ernstgenommen und so wurde das ADL System wieder eingestellt. Jetzt gibt es zwischen Industie und Händler ständige Schuldzuweisungen, die nichts bringen, da der Internetvertrieb sich schneller entwickelt hat als die Fachhändler.Also nicht jammern sondern handeln. Den Bericht über das ADL System auf Seite 74 auf http://archiv.elektro.at/_media/archive/EW06_09.pdf

  3. Aufruf an Fachhändler

    Es gibt immer noch genug Lieferanten, welche ein reinrassiges Fachhandelskonzept anbieten. Diese Lieferanten haben es leider oft nicht leicht, weil es immer noch zu viele EFH gibt welche sich beim Premiumprodukt verkaufen schwer tun und lieber die Billigbomber made in China oder Korea mit fast Nullmarge verklopft. Das hat nichts mit verkaufen zu tun…das ist Warenverteilung. Der EFH muss sich weiterhin von Onlineshops und MSH differenzieren! Premiumprodukte mit Mehrwert verkaufen ist die Königsdisziplien des EFH, d.h..“Back to the roots“

  4. Industrie

    Im Prinzip ist es ganz einfach: Wenn die Industrie sich Regeln auferlegt wie und zu welchen Konditionen ihre Produkte vertrieben werden dann funktioniert das dann auch.
    Als Beispiele sind Pandorra Schmuck, Accuphase, McIntosh Hifi und Rolex Uhren genannt.
    Ein straffes Vertriebssystem und alle sind glücklich.

    Solange die Hersteller die Verramscher von den Preisvergleichsportalen beliefern werden die Marken ihre WERTE verlieren und defacto dann austauschbar werden.

    Hat jemand schon einen Rolls Royce oder Bentley auf geizfuss.at zum EK plus 2% gesehen?
    Na eben.

  5. VK unter dem EK ?? GUTER WITZ !!

    verkauf der großen unter den ek. dieses märchen gibts schon sehr lange. die bezahlte werbung der erfolgsboni und jahresbonie die hinten nachgeschoben wird, berechnet wohl niemand. (auch der mengenmäßig bessere einkauf) es wird mit jedem gerät verdient. steuern kann dieses desaster nur die industrie !! aber der menge die sie verkaufen werden die meisten halt ganz „schwindlig“

  6. Wir zerstören uns selbst

    Die Grossen, sei es die Grßfläche oder die mit Ihren Online- Shops verteilen die Ware nur noch über den Preis, der kleine bleibt da mit seinem Service sowiso auf der Strecke. Mich wundert es, das genau solche Händler, welche jetzt aufgrund Margen etc., die von denen gegenseitig selbst vernichtet werden, groß auftrommeln und nun die Schuldigen wieder bei der Industrie suchen. Leute, wir sitzen alle in einem Boot und sind selber Schuld, das wir in uns
    mittlerweile in einem Krieg befinden. Von wem soll ich mich daher nicht unterkriegen lassen, von den Mächtigen wie A..zon und co??

  7. na dann pfirti gott liebe welt

    kann es sein, das wir Fachhändler uns mit Internetverkäufen auseinandersetzten müssen, deren Struktur so besteht.
    Lagerhalle mit Personal die Umschuler sind.
    Finanziert von uns!
    Danke lieber Staat, weis nicht wie lange ich euch das noch finanziere:-))
    Soll keine Anregung für die Arbeitskraftsuche beim AMS für Schlaue sein!
    Und das traurigste daran ist das, das diese Firmen auch noch von der Industrie bevorzugt werden, weil sie Mengen bewegen!
    Mit Preisen, die wir gar nicht bekommen.

  8. einfach mal zum nachdenken……

    Grundsätzlich sollten unsere EU Politiker mal überlegen was bzw. wer durch das Verbot der Preisabsprache zwischen Industrie und Handel wirklich geschützt bzw. gestärkt wird.
    Unsere Politiker verkaufen es dem Volk als optimales Werkzeug zum Schutz vor überhöhten Preisen. Das ist falsch!!!!!
    In Wirklichkeit ist es so, dass dieses Gesetzt den Konsumenten langfristig mehr schadet, als das es Ihm nützlich ist. Es ist vielmehr für alle großen Europäischen Konzerne wie z.B. A..zon, welche es sich leisten können, Waren auch mal wochenlang wesentlich unter Ihren Einstand zu verkaufen, ein nützliches Instrument, um den kleinen, mittleren und vor allem Österreichischen Handel massiv zu schaden.
    In dieser Angelegenheit müssen sich unsere Politiker den Vorwurf gefallen lassen, versagt zu haben. Hier sind wir am besten Weg zur Globalisierung.
    Langfristig wird es uns enorm schaden. Einerseits weil der Handel sich das Fachpersonal durch fehlende Umsätze und schrumpfenden Margen nicht mehr leisten kann und die Arbeitslosigkeit deshalb steigen wird und die Kaufkraft sinken, andererseits weil es am ende nur einen Gewinner geben wird. Und das werden die großen Europäischen Konzerne sein welche die Preise dann diktieren werden. Ob die Preise für den Konsumenten dann so toll sind ist zu bezweifeln.
    Und das soll gut sein für den Konsumenten?????

  9. ..nicht Unterkriegen lassen…

    ist einfach gesagt wenn die Großen einen VK geben um den die kleinen nicht mal direkt beim Hersteller einkaufen können. Und dann wundern sich die „großen“ dass nichts hängen bleibt? wenn ich 100 TV Geräte an 100 Kunden verkaufe dann muss ich einfach anders kalkulieren, als wenn 100 Geräte an einen Kunden gehen.
    Hier sollten mal alle gemeinsam an einem Tisch eine Lösung suchen und nicht jeder gegen jeden Schlagen. Viele Geschäfte sind ja schon Großhandel gleichzeitig und am Ende bleiben alle (inkl. den Kunden) auf der Strecke, weil viele schon so wenig verdienen, dass nicht mehr als Kistenschieben drinnen ist…
    Wenn man nicht anders verkaufen kann als über den Preis, dann soll man doch Großhändler werden und die Endkunden dem Fachhandel überlassen und diesen beliefern. Statt dessen wollen die Hersteller alle direkt den Einzelhandel mit Preisen beliefern die im Internet für den Endkunden schon billiger sind.

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