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Montag, 29. April 2024
Angestrebtes Restrukturierungskonzept muss aktualisiert werden

Krisenstimmung bei Varta?

Hintergrund Energiezukunft | Stefanie Bruckbauer | 15.04.2024 | | 1  Unternehmen
Letzte Woche teilte Varta mit, sein angestrebtes Restrukturierungskonzept aktualisieren zu müssen. Der eigene Sanierungsplan kann also nicht erfüllt werden. Die Gründe liegen in den herausfordernden Marktbedingungen, hinzu kam ein mehrwöchiger Produktionsausfall auf Grund eines Cyberangriffes, woraufhin schließlich auch die Börse mit sinkenden Aktienkursen reagierte.

Krisenstimmung beim Energiespezialisten: Das ursprüngliche Restrukturierungsprogramm, das im Juli 2023 mit den finanzierenden Banken und dem Mehrheitsaktionär (dem österreichischen Investor und Unternehmer Michael Tojner) auf Grundlage eines von einem Sanierungsgutachter erstellten Gutachtens vereinbart wurde und bis Ende 2026 umgesetzt werden sollte, sei aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage doch nicht möglich.

Varta schreibt in seiner Aussendung: „Die VARTA AG befindet sich in der Evaluierung des Restrukturierungsprogramms, das Anfang Juli 2023 mit den finanzierenden Banken und dem Mehrheitsaktionär auf Grundlage eines von einem Sanierungsgutachter erstellten IDW-S6-Gutachtens vereinbart wurde und bis Ende 2026 umzusetzen ist. Es hat sich gezeigt, dass die im bestehenden IDW-S6-Gutachten getroffenen Annahmen sowie die auf Basis dieser Annahmen vereinbarten Restrukturierungsmaßnahmen und die empfohlene Unternehmensstrategie der aktuellen wirtschaftlichen Situation der VARTA-Gruppe nicht mehr angemessen sind, um bis zum Ende des Sanierungszeitraums auf einen profitablen Wachstumskurs zurückzukehren. Gründe dafür sind u.a. eine weitere Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die verschiedenen Geschäftsbereiche der VARTA-Gruppe, volatile prognostizierte Abnahmemengen durch Kunden, vor allem im Bereich der kleinformatigen Lithium-Ionen-Zellen, ein unerwarteter erheblicher Rückgang der Nachfrage im Bereich Energiespeicherlösungen bei Endverbrauchern und aufgrund hoher Lagerbestände im Handel, eine aggressive Preispolitik von Wettbewerbern sowie anhaltende Lieferkettenprobleme. Hinzu kam der am 13. Februar 2024 veröffentlichte Cyberangriff auf einen Teil der IT-Systeme der VARTA, der zu einem mehrwöchigen Stillstand der Produktion und einer weiteren Verschlechterung der Finanzsituation führte, dessen operative und finanzielle Folgen sich noch nicht vollständig abschätzen lassen und der u.a. eine Verschiebung der Veröffentlichung des Konzernabschlusses 2023 der Gesellschaft zur Folge hat.“

Letzteres kam an der Börse nicht gut an und sorgte für einen Einbruch der Aktie. An der Frankfurter Börse sackte der Kurs um mehr als 30 % ab.

Varta schreibt weiter: „Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen erfolgt eine Analyse und Aktualisierung des bestehenden IDW-S6-Gutachtens als Grundlage einer Anpassung der Restrukturierungsmaßnahmen durch AuxilPartner als neuem Sanierungsgutachter, die den Vorstand bereits seit mehreren Monaten im Zusammenhang mit der laufenden operativen Restrukturierung unterstützen. Die Finanzierer unterstützen diesen Prozess u.a. durch eine im Unterzeichnungsprozess befindliche Stillhaltevereinbarung, durch die der VARTA die notwendige Flexibilität unter der bestehenden Sanierungs- und Finanzierungsvereinbarung eingeräumt wird. Derzeit lässt sich noch keine verlässliche Aussage treffen hinsichtlich möglicher Anpassungen bzw. weitergehender Restrukturierungs- und daraus folgender Finanzierungsmaßnahmen. Der Vorstand geht aktuell davon aus, dass das aktualisierte IDW-S6-Gutachten voraussichtlich bis Mitte des Geschäftsjahres 2024 vorliegen wird.“

Der Vorstand befinde sich im engen Austausch mit den Finanzierern und sei zuversichtlich, eine Lösung zu erzielen, die dem Unternehmen eine nachhaltige Sanierung ermöglichen werde.

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